Informationen
Story
Karen und ihre beiden Töchter Sarah und Jenny sind gezwungen in eine neue Bleibe zu ziehen. Der Mann beziehungsweise Vater ist nach langer Krankheit gestorben und da die Behandlung viel Geld gekostet hat, muss die nun mittellose Kleinfamilie in ein altes Haus in einem kleinen Nest in Pennsylvania ziehen. Die Hütte ist der Nachlass des Verstorbenen und seit langem in Familienbesitz. Die heruntergekommene Bude eignet sich aber kaum noch zum Bewohnen. Entsprechend ist auch die anfängliche Stimmung der drei Frauen. Diese ändert sich aber, als sich alle eingelebt haben. Mutter Karen freut es besonders, dass ihre Töchter schnell Anschluss an das Dorfleben finden. Sarah flirtet bereits mit einem Jungen und Jenny hat eine gleichaltrige Freundin gefunden, wie sie behauptet. Die Stimmungsschwankungen halten aber an, da es bald in der Nachbarschaft zu seltsamen Ereignissen kommt. Menschen und Tiere werden von Unbekannten angegriffen und verspeist. Alles scheint mit der verlassenen Berggrube zutun zu haben, in der sich vor vielen Jahren ein schreckliches Ereignis abgespielt hat…
Kritik
Die gute alte Zeit des Zombie-Films ist ja leider vorbei. Zwar gibt es immer mal wieder einen Versuch das Subgenre aufleben zu lassen, filmische Erfolge, wie damals, wird aber wohl kaum mehr geben. Versuchen kann man es ja trotzdem mal, nicht zuletzt weil die wandernden Untoten immer noch eine große Fanschar hinter sich wissen. „Zombies“ versucht allerdings weniger auf den Spuren der Romeros, Fulcis und Argentos zu wandeln, er bringt eine eigenständige Geschichte mit sich, die eher an die „Kinder des Zorns“ Reihe erinnert. Im Mittelpunkt steht eine Schar Kinder, wie der Originaltitel „Wicked Little Things", erahnen lässt, die in der Vergangenheit getötet wurden und jetzt auf Rache sinnen. Dem nicht gerade unbekannten Regisseur J.S. Cardone („8mm 2“, „Forsaken“) ist es durchaus gelungen aus der Geschichte einen spannenden Film zu machen, der nicht wie andere Zombie-Filme eine apokalyptische Grundstimmung verbreitet, von dem aber doch eine spürbare Bedrohung für die Protagonisten ausgeht. Der Anfang startet zwar eher schleppend, hier erhält der geneigte Betrachter aber die Möglichkeit, sich mit den netten Charakteren vertraut zu machen. Dies ist im Horror-Film ja ein beliebtes Stilmittel, denn die Zuschauer gruseln sich umso mehr, wenn sie Sympathien für die Rollen auf der Leinwand entwickeln können. Später kommen dann Atmosphäre und Spannung ins Spiel. Durch viele dunkle Bilder entsteht eine recht dichte Atmosphäre. Der Spannungsbogen ist nahezu perfekt aufgebaut, was auch für die sonstige Inszenierung gilt. Technisch wurde hier wirklich eine gute Arbeit abgeliefert und immer drauf geachtet, dass der Unterhaltungswert stimmt. In Sachen Gore hat „Zombies“ auch etwas zu bieten, worauf die JK-Freigabe schließen lässt. Allerdings ist das Gezeigte nicht visuell ausgeschlachtet, was bedeutet das man zwar Blut spritzen und sieht und auch mitbekommt, wie hier und da mal etwas menschliches abgerissen wird, die Kamera hält aber nicht stumpf auf das Geschehen, sondern blendet auch mal vornehm weg. Bei den Zombie-Kindern wurde da schon mehr Energie auf die Erschaffung der Details verbraucht. Die Kleinen wirken wirklich bedrohlich. Sie sind zwar klein und als Einzelperson nicht die größte Gefahr, treten aber in der Gruppe auf und hinterlassen verstörende Eindrücke. Mit ihren tiefschwarzen Augen, den dreckigen Bergarbeiter-Klamotten und dem dazugehörigen Werkzeugen sorgen sie für viele ängstliche Momente beim Zuschauer und natürlich auch bei den Rollen im Film. Diese werden sehr gut auf die Leinwand gebracht und hinterlassen keinerlei negative Eindrücke. Mit Lori Heuring („Mulholland Drive“) als Mutter Karen, Scout Taylor-Compton die auch schon Hollywood-Erfahrungen gesammelt hat und in Rob Zombies „Halloween“ Remake zu sehen sein wird sowie Chloe Moretz („Amityville Horror – Eine wahre Geschichte“) hat man gute Darsteller für die Hauptrollen ausgewählt, die ihren Beruf zurecht ausüben. Betrachtet man alle angesprochenen Aspekte zusammen, muss man zum Schluss kommen, dass „Zombies“ ein wirklich guter, wenn auch nicht gerade origineller, Horror-Streifen ist. Er verfügt über gute Darsteller, viel Atmosphäre sowie Spannung und ist durchweg unterhaltsam. Der etwas reißerische Titel könnte allerdings für Unmut bei den ultra Zombie-Fans sorgen, da er mit den guten alten Zombie-Klassikern nicht viel gemeinsam hat.
DVD
Zur Rezension lag eine Presse-DVD vor. Laut Hersteller befindet sich folgendes Bonusmaterial auf der DVD:- Making of
– Originaltrailer
– Bildergalerie
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