Informationen
OT:Zombie Night
ca. 88 Minuten
Kanada 2003
- David J. Francis
- Danny Ticknovich
- Sandra Segovic
- Dwayne Moniz
- Steve Curtis
- u.a.
Story
Ein nuklearer Krieg hat ungeahnt schreckliche Folgen für die Menschheit: Die Toten erheben sich aus ihren Gräbern und gieren nach dem Fleisch der Lebenden. Die Epidemie verbreitet sich weltweit und es scheint keine Möglichkeit zu geben, das drohende Ende der Menschheit abzuwenden. Das gerade erst zusammengekommene Paar Mark (Johnny Cole) und Shelley (Sandra Segovic) hat von diesen Vorgängen noch keine Ahnung. Nach einem gemeinsamen Urlaub mit Mark’s Tochter Emily (Deanna Wales) in einer Waldhütte fernab der Zivilisation, fahren sie nun wieder Richtung Heimat, als ihr Wagen plötzlich von einer Horde Untoter attackiert wird. Panisch flüchten sich die drei in das nächstbeste Gebäude, wo sich bereits einige andere Menschen verbarrikadieren. Notgedrungen tut man sich zusammen, um der drohenden Gefahr stand zu halten, doch dieses Vorhaben wird nicht nur von einer allgemeinen Panik, sondern auch von dem verrückten Derek (Dwayne Moniz) erheblich erschwert…
Kritik
Vor mittlerweile 40 Jahren schuf George A. Romero mit "Night of the Living Dead" einen wegweisenden Klassiker des Zombiefilms, der im Laufe der Zeit vielfach neu interpretiert wurde und zahlreiche andere Filmemacher inspirierte. Nachdem mittlerweile schon zwei offizielle Remakes zu dem nur 114,000 Dollar teuren Schwarzweiß-Film entstanden, erblickte im Jahr 2003 ein Amateurfilm mit dem Titel "Zombie Night" das Licht der Welt, der sich zwar nicht direkt auf "Night of the Living Dead" beruft, hinsichtlich der Story aber eindeutig von diesem abgekupfert wurde. Der kanadischen Produktion, mit der David J. Francis sein Filmdebüt ablieferte, gelingt es jedoch nicht einmal ansatzweise, auch nur in die selbe Liga eines Romero zu blicken, vielmehr handelt es sich hier um kostengünstigsten Mumpitz, der ganz danach aussieht, als hätte sich der Verantwortliche übers Wochenende eine Kamera geliehen, ein paar Freunde geschnappt, diese in einen Keller gesperrt und sie schließlich dazu gezwungen, über die nächsten zwei Tage einen Zombiefilm zu drehen. Die Story von "Zombie Night" ist sehr schwach, scheitert aber insbesondere an der stümperhaften Umsetzung. Schon "Night of the Living Dead" hatte nicht die komplexeste Handlung zu bieten, doch während Romero diese damals wenigstens noch effektiv umzusetzen wusste, will im Fall dieses kanadischen Amateurfilms einfach keine brauchbare Stimmung aufkommen. Dies beginnt schon damit, dass scheinbar die komplette Welt von Zombies überrannt wird und im Chaos untergeht, der Zuschauer davon aber nie etwas zu sehen bekommt. Stattdessen spielt "Zombie Night" die meiste Zeit über in ein und denselben Haus, speziell in dessen Keller. Das Werk versucht sich also im Grunde als klassische Verhaltensstudie über Menschen in Extremsituationen und legt demzufolge auch einen gewissen Wert auf die Charaktere, was ihm aber nicht einmal im Ansatz gelingt. Die Hauptprotagonisten dieses Films sind derart blass und belanglos gezeichnet, dass man schnell das Interesse an ihnen verliert und sich der nicht vorhandenen Spannung nur noch schneller bewusst wird. Diese sucht man über die Lauflänge von 88 Minuten beinahe immer vergebens, nur in ganz wenigen Augenblicken macht sie sich in Ansätzen bemerkbar, um dann gleich wieder das Weite zu suchen. Die Story tritt derweil immer auf der Stelle. Mal gibt es einen Zombie-Angriff, dann wiederum entsteht ein Streit mit Derek, der daraufhin aus dem Haus geworfen wird, bevor man ihn wieder aufnimmt. Ehe es sich der Zuschauer versieht, vergeht auf diese Weise gut eine Stunde, ohne dass bislang etwas Interessantes geschehen wäre. Auf den einen oder anderen blutigen Effekt wurde zwar nicht verzichtet, doch auch diese fallen nicht besonders spektakulär aus und wirken wie der restliche Filme öde und belanglos. "Zombie Night" ist seine Amateur-Herkunft in jedem Frame anzusehen. Die Aufgaben am Set wurden scheinbar willkürlich vergeben, es durfte jeder da einspringen, wo gerade eine Stelle frei war. Das Resultat hat absolut nichts mit professionellem Filmemachen gemeinsam, der Streifen wirkt in jeder Hinsicht einfach nur unbeholfen. Das Bild macht durchgehend einen unsauberen und grauen Eindruck, einfach trist, woran auch die schäbigen und notdürftigen Kulissen nichts ändern können. Seine Schauspieler holte sich David J. Francis letztendlich großteils aus dem eigenen Bekanntenkreis, was im Grunde schon genug über deren Talent aussagen dürfte. Die Akteure agieren so lustlos und unglaubwürdig, dass zwischen den Zombies und den menschlichen Überlebenden kaum ein Unterschied festzumachen ist. "Zombie Night" weist alle negativen Aspekte des Amateurfilmens auf. Das Gezeigte ist eine hilflos vor sich herdümpelnde Hommage an "Night of the Living Dead", die dem Klassiker aber in keiner Weise zur Ehre gereicht und die keinerlei nennenswerte Qualitäten vorzuweisen hat. Spannung und Atmosphäre sucht man dank der langweiligen Wiederholung der immer gleichen Ereignisse vergebens, auch die vereinzelten, blutigen Effekte können dem Gesamtwerk leider nichts positives mehr hinzufügen. Da sich diese Auflistung noch lange fortführen ließe, wirkt die Tatsache, dass "Zombie Night" ein offenes Ende hat, welches den Zuschauer mit vielen Fragen zurücklässt, beinahe schon unbedeutend. Letztendlich bleibt somit nur, von diesem Werk dringend abzuraten.
Ähnlicher Film:
- Zombie Night II
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