Informationen
OT:Somos lo que hay
ca.85 Minuten
Mexiko 2010
- Jorge Michel Grau
- Adrián Aguirre
- Miriam Balderas
- Francisco Barreiro
- Carmen Beato
- u.a.
Story
Einer ganz normalen mexikanischen Familie droht der Hungertod, nachdem das Familienoberhaupt plötzlich im Einkaufszentrum umkippt und nicht wieder aufsteht. Es gibt fortan einen Engpass in der Versorgung mit Menschenfleisch, die bisher jedem Kannibalen zu schaffen machte. Es stellt sich die Frage, welcher der beiden Söhne die vakante Führungsrolle im Clan übernimmt. Denn ohne einen führenden Ernährer gibt es auch kein Menschenfleisch.
Kritik
Zugegeben: Irgendwie stellt man sich Mexiko anders vor. Tequila, Riesensombreros, Partys. Und eben keine gewalttätigen Kannibalen.
Wobei sich aber genau hier der große Unterschied zum Horrorgenre bildet: Es geht weder um die Angst vor den Kannibalen, noch um das blutrünstige Menschenfressen. Eigentlich geht es um alltägliche Probleme, wie sie in Entwicklungs- und Schwellenländern oft anzutreffen sind – Not, Hunger, Hass.
Alltägliche Probleme können zwar gut zu Horrorfilmen verarbeitet werden, hier stellt sich aber die Frage, ob dieser Film überhaupt für Horrorfans gemacht ist. Denn es gibt wenig Spannung, wenig Schrecken, wenig Schlachterei. Was war die Intention der Entwickler? Wohl eher den täglichen Überlebenskampf zu zeigen. Und das mit nicht zu wenig Anspruch.
Die Seele des Films ist seine Story. Leider aber auch das einzig wirklich Interessante. Denn wirklich viel Mitleid kann man mit den Protagonisten nicht haben. Schade ist auch die fehlende Spannung, denn hier wird eher erzählt und gezeigt, nicht unterhalten. Wahrscheinlich war dies aber auch nicht die Absicht vom Herrn Grau, der auch den auf der DVD enthaltenen Kurzfilm „Mi Hermano (Mein Bruder)“ sowie einen weiteren Kurzfilm namens „Más bonita que tú (Hübscher als du)“ auf dem Kerbholz hat. Wie sich aber auch an diesen Filmen zeigt: Grau will die absolute Härte, die perverse Brutalität des Lebens zeigen. Und das schafft er in „Wir sind, was wir sind“. Bleibt nur zu hoffen, dass Kannibalismus in Mexiko nichts Alltägliches ist.
Fazit: Der Film will ein ernstes Problem zeigen, schafft es aber aufgrund der fehlenden Spannung nicht, die durchaus gelungene Story so zu untermalen, dass jenes Problem interessant wird. Um ein Horrorfilm zu sein, fehlt dem Film ein blutiges, furchteinflößendes Rückgrat. So wird „Wir sind, was wir sind“ eher zu einem stellenweise recht langweiligen Drama, das wichtig sein will. Nichts für die breite Masse, eher geeignet für Kenner dieses Themas.
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