Informationen
OT:We All Scream For Ice Cream
ca. 57 Minuten
USA 2007
- Tom Holland
- William Forsythe
- Colin Cunningham
- Tim Henry
- Ingrid Tesch
- u.a.
Story
Der geistig zurückgebliebene Buster (William Forsythe) ist ein liebenswürdiger und friedvoller Einzelgänger, der als Clown verkleidet in seinem Eiswagen durch die Gegend tuckert und allen Kindern mit seinen Köstlichkeiten und seinen Zaubertricks ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Doch eine Clique von Jugendlichen, die sich "The West End Bunch" nennt, will dem unbeholfenen und stotternden Mann einen Streich spielen, der jedoch gehörig nach hinten losgeht. Statt ihn zu demütigen, kostet der Scherz Buster das Leben.
Die Jahrzehnte vergehen und aus den Kindern von damals werden Familienväter, die mit dem Geschehenen so gut es nun mal geht abgeschlossen haben. Eines Tages verschwinden plötzlich zwei Mitglieder der Ehemaligen Clique spurlos. Als dann immer wieder ein altbekanntes Eiswagengebimmel zu hören ist, wird Layne (Lee Tergesen), einem der Verantwortlichen von damals und mittlerweile Vater zweier Kinder, klar, dass Buster aus dem Jenseits zurückgekehrt ist, um eine alte Rechnung zu begleichen…
Kritik
Neben vielen anderen bekannten Regisseuren aus dem Horrorbereich ließ sich auch ein gewisser Tom Holland auf den Regiestuhl bitten, um eine Episode für die zweite Staffel der erfolgreichen "Masters of Horror" Reihe zu realisieren. Holland ist in diesem Metier alles andere als ein Unbekannter, auch wenn er sich für "We All Scream for Ice Cream" aus einem langen Ruhestand holen ließ. Nachdem er in den 80ern die durchaus erfolgreichen Streifen "Chucky" und "Fright Night" realisierte, folgten einige unbedeutendere Streifen, bevor sich Holland Mitte der 90er an die Stephen King Adaptionen "Langoliers" und "Thinner" wagte, mit denen er es sich bei vielen verscherzte und sich damit selbst aus dem Filmgeschäft beförderte. "We All Scream for Ice Cream" ist nach all den Jahren zwar alles andere als ein überragendes Comeback, reiht sich aber zumindest in die Mittelklasse der sonstigen "Masters of Horror" Folgen ein. Die Story erinnert zu Beginn leicht an eine der bekanntesten Geschichten Stephen King’s. Ein mörderischer Clown, eine Gruppe erwachsener Männer, die sich ihrer Vergangenheit stellen muss, all das hat der erfolgreiche Horror-Schrifststeller bereits in seinem ebenfalls verfilmten "Es" verarbeitet. Dennoch fällt ein direkter Vergleich zwischen King’s Mammutwerk und dem nur 57 minütigen Horror-"Kurzfilm" von Tom Holland alles andere als leicht, da beide andere Wege einschlagen und sich "We All Scream for Ice Cream" zudem weitaus weniger ernst nimmt. Damit wäre allerdings auch schon eines der größten Probleme dieser "Masters of Horror" Folge angesprochen, denn sie schafft es über die komplette Laufzeit leider nicht, ein Gefühl des Horrors entstehen zu lassen. Die Geschichte wird flüssig, nach gewohnten Mustern und niemals wirklich langatmig erzählt, doch das war es dann auch schon. Ein spannender Horrorfilm sieht sicherlich anders aus. Der interessante Kern der Story gerät durch die altbackene Erzählweise schnell zum vorhersehbaren Durchlaufen alter Klischees, die zwar auch bei der x-ten Präsentation noch irgendwie schmecken, ihren eigentlichen Sättigungswert aber längst verloren haben. Schade ist dies aus dem Grund, da man aus den vorliegenden Möglichkeiten wesentlich mehr hätte machen können. Der Clown, dessen Anwesenheit sich stets durch ein rapides Abfallen der Temperatur ankündigt und dessen nebelschwadenumhüllter Eiswagen durchaus das gewisse Etwas mit sich bringt, will nicht so recht für Angst und Schrecken sorgen, daran ändert auch das solide Schauspiel von William Forsythe unter dem dicken MakeUp nichts. Wesentlich besser gelang es da, die sympathische Seite des Clowns zu Lebzeiten einzufangen. Vielleicht liegt es gerade daran, dass man dem anfänglich überaus liebenswürdigen, stotternden und kinderlieben Eisverkäufer die spätere Transformation zum bösen Rächer aus dem Jenseits nicht ganz abkaufen möchte. Die Erzählung kommt ohne viele Überraschungen aus und trumpft lediglich im Finale so richtig auf. Die Rache des Clowns ist zwar kreativ und einfallsreich, so verteilt er Eis-Voodoopuppen an die Kinder seiner ehemaligen Peiniger, hätte aber durchaus mehr Spielraum für blutige Effektarbeiten geboten. Dass es das Team um Tom Holland verstand, überzeugende FX in den Kasten zu bringen, wird in einer Sequenz deutlich, in der eines von Busters Opfern regelrecht blutig in sich zerschmilzt, allerdings hätte man sich als Zuschauer mehr als nur einen derartigen Effekt gewünscht. Auch die Spannung hält sich großteils dezent in Grenzen, da man mit Lee Tergesen nicht wirklich den charmantesten Sympathieträger für die Hauptrolle besetzte und auch alle anderen Rollen eher blass bleiben. "We All Scream for Ice Cream" liefert solide Unterhaltung, nicht mehr und nicht weniger. Was der Zuschauer hier serviert bekommt, ist sicherlich nicht das Schlechteste, was die "Masters of Horror" bislang hervorgebracht haben, hätte aber durchaus auf mehr hoffen lassen. Die Geschichte um den zombiefizierten Eiswagenfahrer und seine frostige Rache hätte noch sehr viel mehr Spielraum für Spannung und Horror geboten, was leider deutlich zu kurz kommt. Dennoch werden all jene, die Spaß an derartigen Horror-Kurzfilmen haben, hier immerhin auf durchschnittlichem Niveau bedient, als Totalreinfall ist "We All Scream for Ice Cream" keinesfalls zu betrachten.
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