Informationen
OT:Nochnoi Dozor
ca. 117 Minuten
Russland 2004
- Timur Bekmambetov
- Konstantin Khabensky
- Vladimir Menshov
- Valeri Zolotukhin
- Mariya Poroshina
- u.a.
Story
Vor etlichen Jahrhunderten schlossen die Mächte von Gut und Böse einen Pakt. Um der totalen Zerstörung zu entkommen. Man einigte sich darauf, seine Kräfte nur mit gegenseitiger Erlaubnis einzusetzen. 1992 dann der Bruch: Eine Hexen-Zauberin versucht, ohne Erlaubnis, eine magische Abtreibung durchzuführen. Doch kurz vor Gelingen wird sie von der „guten“ Organisation „Night Watch“ gestoppt. Der Auftraggeber, Anton, wird wenig später Mitglied dieser Organisation.
Als Agent Anton im Jahre 2004 seiner Arbeit nachgeht, tötet er einen Vampir, einen „Wächter der Nacht“, der einen Jungen töten will. Daraufhin scheint das Gleichgewicht aus den Fugen zu geraten. Vielleicht ist Anton derjenige, den die Jahrhunderte alte Prophezeiung gesehen hat. Derjenige, der das Schicksal der Welt in der Hand trägt. Vielleicht aber auch nicht…
Kritik
Alles verstanden? Nein? Gut!
Obwohl das oben zusammengefasste tatsächlich das Geschehen extrem zusammenfasst. "Wächter der Nacht" ist ein Sammelsurium aus Ideen. Die Verfilmung des ersten Teils der Romantrilogie von Sergei Lukyanenko, die offensichtlich nur schwer umzusetzen ist. Ob sich der Film an die Romanvorlage hält, ist an dieser Stelle nicht zu klären. Allerdings ist dies zu bezweifeln, da ein Buch sicherlich keine großen Erfolge feiern kann, wenn es nur schwer zu verstehen ist.
Und das ist "Wächter der Nacht" als Film definitiv. Getragen wird er von seiner guten Optik. Es gibt zig gute Animationen, an den verschiedensten Schauplätzen, mit fulminanten Musikeinlagen die das Auge und das Ohr erfreuen. Wer kein Problem damit hat, dass Dingen zwischen Augen und Ohren abzuschalten, dürfte hier bestens unterhalten werden. Demjenigen, dem das aber nicht gelingt, hat wohl über die gesamte Spielzeit mit der eigenwilligen Geschichte zu kämpfen. Die unzähligen Handlungsstränge verlieren sich ineinander. Irgendeine Art der Ordnung sucht man vergebens. Hier kann man dies beobachten, dort das. Da jenes. Und zusammen ergibt das Gewusel offenbar kaum einen Sinn. Den Kampf Gut gegen Böse hätte man sicherlich transparenter gestallten können. Gegen Ende wird dem Betrachter zwar einiges geboten, dass einige Unklarheiten aufklärt, zufrieden kann man damit aber nicht sein.
Blöd ist auch, dass die Charaktere sehr oberflächlich betrachtet werden und man so kaum Identifikationsmöglichkeiten findet. Außer dem Protagonisten fällt keiner wirklich auf. Muss keiner wirklich auffallen. Will keiner wirklich auffallen. Schauspielerisch ist das Ganze passabel in den Kasten gebracht worden. Es gibt allerdings auch keine Rolle, die den Beteiligten etwas Besonderes abverlangt. Da eh alles überdreht ist, sollten selbst Laiendarsteller in diesem Film zurecht kommen.
Die Spannung bleibt auf der Strecke. Eine düstere Atmosphäre gibt es stellenweise. Regisseur Timur Bekmambetov legt auch keinen Wert auf blutige Spezialeffekte. Ein, zwei gibt es zwar, die sind aber frei von Härte. Einzig das „Wirbelsäulenschwert“ bleibt gut in Erinnerung.
Was unterm Strich bleibt, ist die Tatsache, dass der Titel "Wächter der Nacht" aufgrund der Promo besser klingt, wenn man den Film noch nicht gesehen hat. Er ist ein in die Länge gezogenes Sammelsurium mit Effektgewitter, guten Masken, netten Kostümen und ansehnlichen Kulissen. Optisch gut, inhaltlich bescheiden. Und zu allem Ärger hat man nach der Betrachtung auch noch Durst auf ein Kaffee der Firma, die hier sicherlich den einen oder anderen Rubel an Werbegeldern beigesteuert hat.
Ähnlicher Film:
- Wächter des Tages
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