Informationen
OT:Just Before Dawn
ca.87 Minuten
USA 1981
- Jeff Lieberman
- George Kennedy
- Mike Kellin
- Chris Lemmon
- Gregg Henry
- u.a.
Story
Eine kleine Gruppe Teenager bricht in die Einsamkeit auf, um am Bergesfuß, in einem dicht bewaldeten Gebiet, zu campen. Bereits auf dem Weg zum Zielpunkt machen die jungen Leute Bekanntschaft mit einem alten Mann, der verwirrt scheint. Er erzählt ihnen von einem Dämon. Einem Dämon der ihn verfolgt und töten will. Doch die Gruppe nimmt den alten Mann nicht sehr ernst. Sie lässt ihm ein wenig Verpflegung zurück und macht sich auf, die Reise zu beenden.
Im Lager angekommen erwartet sie zunächst bestes Wetter, eine sehr schöne Umgebung und eine entspannte Atmosphäre. Die fünf jungen Menschen nutzen jede Gelegenheit, um die nähere Umgebung kennen zu lernen. Doch die friedliche Idylle soll bald zerstört werden. Die wunderschöne Natur in den Bergen birgt ein Geheimnis: Einen machetenschwingenden Psychopaten, der es sich offensichtlich zur Aufgabe gemacht hat, die Gruppe nach und nach zu dezimieren…
Kritik
Die Story von „Vor Morgengrauen“ klingt für die meisten Horror- bzw. Slasher-Fans sicherlich bekannt, obwohl dieses Filmchen nicht besonders weit verbreitet ist. Und es ist in der Tat so: Das Drumherum der Geschichte ist bester 0815 Standardkram. Backwood, wie Backwood sein muss. Ein Backwood-Killer wie man ihn sehen will und Backwood-Slasher-Atmosphäre, wie es sich für Filme dieses Subgenre gehört. Aber dennoch ist „Vor Morgengrauen“ etwas anders als seine Genrekollegen.
Regisseur Jeff Lieberman („Doctor Franken“ (1980), „Squirm – Invasion der Bestien” (1976), “Satan’s Little Helper” (2004)) hat mit wenigen Mitteln und einem Standarddrehbuch einen Film geschaffen, der es zu den besseren seines Genres gebracht hat. Und das, obwohl eine wichtige Komponente zu kurz kommt. Auf Spezialeffekte der blutigen Art wird nämlich fast komplett verzichtet. Bis auf eine Macheten-Szene gibt es für Freunde der „Roten-Kunst“ nicht viel zu bestaunen. Daran merkt man schon, dass Lieberman es nicht wie viele Regisseure gemacht hat, die einfach nur durch viel Splatter unterhalten wollen. Lieberman setzt eher darauf, die 0815-Geschichte gut zu erzählen und interessant zu gestallten. Natürlich nicht ohne typische Logikbrüche zu begehen und das ein oder andere Mal etwas Langeweile aufgrund von Dummdialogen zu erzeugen. Insgesamt betrachtet ist die Story aber ganz klar eine der besseren.
Es wird eine gute Atmosphäre aufgebaut, die dank der Natur in einigen Momenten ebenso beängstigend wie schön ist. Spannung ist in den meisten Szenen auch vorhanden. Wenn es zur Sache geht, ahnt man zwar meist was passiert, trotzdem ist ein gewisser Nervenkitzel vorhanden.
Darstellerisch wird einem solide Durchschnittskost geboten, was in diesem Genre ja schon als positiver Aspekt gewertet werden muss, da es nicht gerade Standard ist, richtige Schauspieler vorweisen zu können, die nicht völlig übertrieben spielen. Als einzig bekanntes Gesicht ist George Kennedy mit von der Partie. Kennedy hat in zahlreichen Filmen wie unter anderem „Der Frauenmörder von Boston“ (1968) oder auch „Creepshow – Kleine Horrorgeschichten“ (1987) vor der Kamera gestanden. Sein Auftritt in „Vor Morgengrauen“ ist allerdings nur ein kleiner. Schade ist es, dass die Charakterisierung vernachlässigt wurde. Klar, keiner interessiert sich für die Lebensgeschichte der Teenager, vom Killer hätte man allerdings etwas mehr erfahren wollen.
Die alte, deutsche Videofassung des Films ist um knappe 10 Minuten gekürzt. Diese 10 Minuten sind bei der DVD-Fassung von CMV wieder hinzugefügt worden. Allerdings wurde keine Gewalt, sondern nur Dialoge geschnitten. Diese sind nicht unbedingt notwendig, um den Film besser zu verstehen, bieten aber durchaus interessante Einblicke in das Zwischenmenschliche der Protagonisten, auch wenn die ein oder andere Belanglosigkeit ausgetauscht wird. Zudem sieht man, wie dürftig die deutsche Synchronisation ist, da die Szenen natürlich aus dem Original eingefügt und mit Untertiteln versehen wurden.
„Vor Morgengrauen“ ist sicherlich nicht der Überslasher. Aber sicherlich einer der besseren Sorte und das, obwohl er ohne viel Blut auskommt. Er ist durchaus ein Geheimtipp für Freunde des Genre, die sich einfach mal wieder einen soliden Hinterwald-Slasher aus den Anfängen der 80er Jahre zu Gemüte führen wollen.
Ähnlicher Film:
- Berserker
- Freitag der 13.
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