Informationen
OT:Virus
ca.96 Minuten
USA 1998
- John Bruno
- Jamie Lee Curtis
- William Baldwin
- Donald Sutherland
- u.a.
Story
Ein russisches Forschungsschiff befindet sich auf einer Mission im All und will gerade Daten mit der Raumstation MIR austauschen. Plötzlich geschieht aber etwas Unerwartetes, das schwerwiegende Folgen für das Schiff haben soll. Eine Blitzwolke taucht auf, von der Unmengen Energie zuerst auf die Raumstation übertragen werden und schließlich auch auf das Schiff…
Tage später schippert ein amerikanischer Schlepper über die Weiten des Meeres. Erst läuft alles ganz normal, doch dann gerät die siebenköpfige Besatzung, die von dem etwas seltsamen Kapitän Everton geführt wird, in einen mächtigen Sturm. Sie schaffen es, in das Auge des Taifun zu steuern, und sind froh, dass die Lage sich beruhigt hat. Doch plötzlich entdecken sie, am Rande des Horizonts ein Schiff, auf das sie dann neugierig zusteuern.
Das fremde Schiff ist russischer Herkunft und offenbar verlassen, was einige Fragen offen lässt. Um diese zu beantworten macht sich die Schleppercrew auf, das Schiff zu erkunden. Es scheint eigentlich alles in Ordnung zu sein, nur die Computer machen einen seltsamen Eindruck, da sie sich wohl irgendwie selbstständig gemacht haben. Plötzlich muss die Besatzung mit ansehen, wie sich der Anker des verlassenen Schiffs löst und mit einer großen Wucht auf den Schlepper knallt. Das Schiff ist nun seeuntüchtig. Die Crew muss nun auf das russische Schiff ausweichen, und daher werden die Nachforschungen etwas intensiver.
Als ein Teil der Crew gerade einen Raum untersucht, öffnet sich die Tür. Eine Person mit Gasmaske eröffnet das Feuer auf die überraschte Gruppe. Es gelingt aber den Angreifer zu entwaffnen. Sie staunen nicht schlecht, als er sich als russische Frau entpuppt. Offensichtlich die einzige Überlebende der ehemaligen Forschungsbesatzung. Als die Frau wieder zu Kräften kommt, erzählt sie den Amerikanern, dass sich ein außerirdischer Organismus auf dem Schiff befindet. Er hat die Kontrolle über das Computersystem übernommen und versucht nun, alle Menschen zu töten. Zunächst schenken die Amerikaner der Frau keinen Glauben. Doch als sie erste schmerzhafte Kontakte mit kleinen und weniger kleinen Robotern machen, glauben sie ihr.
Der fremde Organismus betrachtet Menschen als eine Art Virus, der ausgerottet werden muss. Nach und nach tötet er Besatzungsmitglieder, deren organische Überreste er mit in seine Kampfroboter einbaut. Ein hoffnungsloser Kampf beginnt, denn eine Flucht scheint nicht möglich und der, beziehungsweise die, Gegner zu stark…
Kritik
Die Story mag zwar recht interessant klingen, doch was John Bruno bei seinem Regiedebüt aus dem vorhandenen Stoff gemacht hat, ist nicht viel mehr als ein billiger Mainstream-Streifen. Auch die recht bekannten Schauspieler Jamie „HalLowEEn“ Curtis, William Baldwin und einer meiner persönlichen Lieblinge, Donald Sutherland können da nicht mehr viel retten. Die Schauspielgrößen haben ihr Können ja oft genug bewiesen, hier gibt es aber wenig zu glänzen. Baldwin agiert eher unauffällig im Hintergrund, die Curtis spielt eine immer ernste Powerfrau, was meiner Meinung nach absolut nicht zu ihr passt und Donald Sutherland darf den Kapitän spielen. Eine undankbare Rolle, da es sich um die eines fiesen, geldgeilen Betrügers handelt.
Die Story verfügt über sehr viel Action, mit einem guten Soundtrack untermalt. Außerdem über gute Animationen und einige, wenige Splatterszenen, die für ein FSK 16 recht hart sind. Dass Hollywoodfilme von der FSK bevorzugt behandelt werden, weiß man ja seit langem, aber die Freigabe ab 16 ist echt ein Witz! Die genannten, positiven Aspekte lassen eigentlich die Frage offen, warum der Film dann insgesamt trotzdem schlecht ist.
Irgendwie wirkt alles billig. Von den Gesten der Protagonisten, hier insbesondere Sutherland, über Sinnlosdialoge, bis hin zu Logiklücken im Drehbuch. Letztere lassen darauf schließen, dass der Film schnell abgedreht wurde, ohne dass sich viele Gedanken gemacht wurden. Beispiel: Die Besatzung lässt die ganze Zeit den Strom an, obwohl alle wissen, dass der Außerirdische ohne ihn nicht leben kann. Und warum kann der fremde Organismus nicht vom Schiff fliehen, wenn er es doch immerhin geschafft hat, aus einer fernen Galaxis zur Erde zu gelangen … ???
Aber eines muss man dem Streifen lassen! Er versucht, wenn auch auf fast trashige Weise, Sozialkritik zu üben. Denn der fremde Organismus bemerkt, dass die Menschen eine Rasse sind, die sich selbst und irgendwann auch ihren Planeten vernichten. Aber er ist nett zur Menschheit, denn er bezeichnet sie als Virus und versucht sie zu töten, damit sie sich nicht selber töten kann… Ich halte jetzt mal meinen Mund …
Insgesamt ist „Virus“ also ein Film, der Stärken im Bereich der Action, Spezialeffekte und auch einiger Splatterszenen hat. Diese können die schlechte Umsetzung, die Dialoge und die Logikfehler aber bei weitem nicht kompensieren. Wer hirnlose Unterhaltung liebt, ist mit diesem Streifen bestens bedient, anspruchsvolle Zuschauer sollten den Film aber meiden!!
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