Informationen
OT:Vidocq
ca.94 Minuten
Frankreich 2001
- Pitof
- Gerard Depardieu
- Guillaume Canet
- Ines Sastre
- u.a.
Story
Im Jahre 1830 verbreitet ein unheimliches Phantom mit Spiegelmaske, Angst und Schrecken in den Armenvierteln von Paris. Einige jungfräuliche Mädchen sind dem Phantom, das „Der Alchimist“ genannt wird, schon zum Opfer gefallen. Die Armen interessieren die gehobene Gesellschaft nicht sonderlich, doch als zwei von ihnen auf mysteriöse Art vom Blitz erschlagen werden, wird man unruhig.
Vidocq, ein Detektiv mit krimineller Vergangenheit, nimmt sich des Falles an. Als es zu einer Begegnung in einer Glasbläserei kommt, entfacht ein Kampf zwischen Vidocq und dem Phantom, bei dem der Detektiv den kürzeren zieht. In einem Brunnen hängend, der tief in der Erde ein loderndes Feuer in sich trägt, fleht er das Wesen an, die Maske abzunehmen, damit er sein Gesicht sehen könne. Als dies geschieht, lässt sich der Detektiv vor Schrecken in die Flammen fallen…
Nachdem der Tod von Vidocq in den Strassen Frankreichs verkündet wird, herrscht große Trauer unter den armen Bürgern. Ein junger Autor namens Etienne, begibt sich auf den Weg nach Paris, um eine Biografie über den Toten zu schreiben. Er sucht Vidocqs ehemaligen Helfer auf, um weitere Informationen über ihn zu sammeln. Er erfährt grausame Dinge über den „Alchimisten“ und beschließt, die Sache zu ergründen. Dabei stößt er auf eine Welt, die ihm völlig fremd war, die bizarrer und gewalttätiger ist als er sich es hätte träumen lassen. Er sieht das, was Vidocq vor ihm sah, und kommt dabei dem Phantom immer näher …
Kritik
"Vidocq", der eine Mischung aus Horror- und Fantasyfilm ist, kommt etwas ungewöhnlich über die heimische Leinwand. Nicht weil es ein Film ist, der sich neben dem amerikanischen Mainstream bewegt, nein er besticht besonders durch seine unkonventionelle Erzählweise der Geschehnisse. Konzentration ist höchstes Gebot beim Betrachten, denn eine kurze Ablenkung kann schon dazu führen das man „raus“ ist. Doch wenn man bei der Sache ist, kann man sich von einem wirklich bemerkenswerten Film unterhalten lassen.
Die Geschichte wird nicht einfach runtergerasselt, sondern sie wird in mehreren Etappen, mit nicht gerade wenigen Zeitsprüngen erzählt. Deutlich wird dies bereits am Anfang, denn bereits in der ersten Szene muss Vidocq offensichtlich dran glauben. Noch bevor man sich richtig in den Film reingedacht hat, ist der Protagonist, der im übrigen von Gerard Depardieu gespielt wird, von der Bildfläche verschwunden. Doch glücklicherweise gibt es ja die angesprochenen Rückblicke und so kommt man doch noch in den Genuss, den dicken Franzosen bei seinen Recherchen zu beobachten. Dass Depardieu ein grandioser Schauspieler ist, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen. Er macht sich sogar in einigen anstrengenden Szenen ganz gut und überzeugt so wie es sein sollte. Seine recht unbekannten Kollegen tun es ihm im übrigen gleich, was für den Film sehr förderlich ist.
Neben der „ungewöhnlich-guten“ Geschichte gibt es eine Menge Spezialeffekte, die aber leider nicht immer 100%ig überzeugen können, rasante Kamerafahrten, schnelle Schnitte und sogar einige Szenen, die Splatterfans Freudetränen in die Augen treiben, da man bei einer FSK 16 gar nicht davon ausgehen kann, dass sie vorkommen. Sie sind zwar nicht übermäßig brutal und häufig, für diese Altersfreigabe finde ich sie aber sehr hart.
Die Kulissen wurden sehr gut gewählt, beziehungsweise digital hergestellt und lassen erahnen, wie es in Frankreich vor einigen Jahren ausgesehen haben könnte. Die düstere Stimmung trägt zu einer guten Atmosphäre bei, die auch von guten Sounds unterstützt wird. Man bekommt bei „Vidocq“ also einiges geboten aber ich denke, dass der Film nicht alle Geschmäcker treffen wird. Wer Fantasyfilme grundsätzlich ablehnt, wird mit dieser Genremischung wohl keinen Spaß haben und sollte daher die DVD auch im Regal lassen. Wer solche Filme aber mag und ein wenig Horror nicht abgeneigt ist, dem möchte ich diesen ungewöhnlichen Streifen ans Herz legen. Wenn jetzt jemand sagt, dass er den Film kennt und scheiße findet, dem sei gesagt, dass ich ihn auch zweimal betrachten musste, um richtig durchzusteigen. Dies ist neben einigen nicht so gelungenen Effekten auch sicherlich der große Nachteil des Films, denn leicht verständlich ist er mit Sicherheit nicht!
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