Informationen
Drehland | USA |
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Drehjahr | 1970 |
Laufzeit | ca. 95 Minuten |
Regie | Herschell Gordon Lewis |
Darsteller | Ray Sager Judy Cler Wayne Ratay Phil Laurenson u.a. |
Bild |
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Ton | DD 2.0 |
Sprachen | Englisch |
Untertitel | Deutsch |
LC | 2 |
FSK | KJ |
Story
Beim Magier Montag bekommt das überschaubare Publikum etwas Besonderes geboten. Der Zauberkünstler vollführt spezielle Zaubertricks, in denen er weibliche Besucher auf die Bühne bittet und diese dann grausam zurichtet. Doch wenn Montag mit seiner Arbeit fertig ist, sind die Besucherinnen wieder vollständig und in dem Zustand, wie sie auf die Bühne gegangen sind. Das Publikum ist natürlich begeistert.
TV-Journalistin Sheryl Carson und ihr Freund Jack sitzen eines Tages im Publikum und wissen, dass Montags Show etwas für das Fernsehen ist. Sie beobachten den Meister der Illusion daher etwas genauer. Dabei fällt ihnen auf, dass diejenigen, die abends in Montags Show das makabre Spielchen über sich ergehen lassen, am nächsten Tag tot aufgefunden werden. Seltsamerweise haben die Opfer die gleichen Verletzungen, wie in der Show. Die Polizei ermittelt, kann bei ihren Nachforschungen aber zu keinem Schluss kommen. Wer ist der Täter? Ist es vielleicht Montag? Ein Nachahmer? Oder jemand ganz anderes?
Kritik
Fallbeil, Elektrokettensäge, Stift im Kopf, Stanzmaschine, Schwert im Hals. Das sind alles Dinge, die man aus heutigen Horror-Filmen durchaus gewohnt ist. Nichts Besonderes halt. Doch zu der Zeit, als „The Wizard Of Gore“ erschien, war es alles andere als gewöhnlich, Leute im Horror-Film auseinander zunehmen. 1970 war das noch ein Skandal, wo heute kein Sechzehnjähriger beim Gucken mehr vor Angst hinter dem Sofa verschwinden würde. Obwohl Herschell Gordon Lewis’ Film nicht zwingend so angelegt ist, dass man sich bei der Betrachtung fürchten muss.
Er ist eher ein kleines Theaterstück, in dem einige nette „Zaubertricks“ präsentiert werden. Dies wird dem Betrachter auch von Beginn an bewusst, da sich die erste Viertelstunde mit der Show des guten Montags befasst. Diese ist nett zu beobachten, wenn man auch schnell feststellen muss, dass die Darsteller nur Beiwerk zu Lewis’ Geschichte sind. Denn hier wird Overacting groß geschrieben. Vielleicht ist das so gewollt, um ein wenig Ernst aus der Geschichte zu nehmen, es kann aber auch an fehlendem Talent vieler der Beteiligten liegen.
Allerdings stört das Fehlen von Schauspieltalent nur wenig. Die Geschichte in „The Wizard Of Gore“ kann man interessiert verfolgen. Es wird eigentlich gar nicht langweilig. Durch die abwechselnden Bühnenshows und die daraus resultierenden Mordszenen gibt es immer wieder etwas Neues zu sehen. Zudem gibt es noch das Krimi-Element, dass den Zuschauer mitraten lässt, wer der Mörder sein könnte.
Die dabei anfallenden Szenen sind zwar gorig, im Vergleich mit heutigen Produktionen fehlt ihnen aber die Glaubwürdigkeit. Die Effekte sehen schon sehr künstlich aus. Der Guckfreude schadet dies nicht. Zumindest dann, wenn man Fan dieser alten Filme ist. Auch Freunde des Trash-Films dürften ohne Probleme auf ihre Kosten kommen. Dies wird besonders in den Szenen klar, wenn die Kamera den Hypnoseblick mit den bescheuert aussehenden Augenbrauen des Magiers fokussiert. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere Hingucker der grotesken Art. Beispielsweise die Geräte, mit denen Montag auf der Bühne zaubert. Wenn heutzutage jemand so etwas in einem Amateur-Splatter-Film bauen würde, würde der Film dafür gnadenlos verrissen. Und dies nicht zu Unrecht. Dem Meister des Gore darf man dafür aber keinen Vorwurf machen.
Denn Herschell Gordon Lewis hat mit „The Wizard Of Gore“ (und natürlich auch mit „Blood Feast“ sowie „The Gore Gore Girls“) etwas Besonderes geschaffen. Ein Subgenre kreiert und unzählige Filme beeinflusst. „The Wizard Of Gore“ ist sicherlich weit davon entfernt perfekt zu sein. Oder perfekte Unterhaltung zu bieten. Aber er ist ein Meilenstein, ein Vorreiter, den man prinzipiell nicht genug huldigen kann.
DVD
In dem gorig aussehenden DVD-Menü gibt es unter dem Punkt „Extras“ die Möglichkeit, Untertitel in deutsch oder holländisch zu wählen. Des Weiteren hat man die Auswahl, sich den Audiokommentar von H.G. Lewis zuzuschalten. Wer eher optisch interessiert ist, hat die Gelegenheit, die etwa 7 Minuten dauernde Bildergalerie zu betrachten oder sich einige Trailer zu Gemüte zu führen. Den Abschluss des Extra-Materials bildet ein Schwarzweiss-Kurzfilm namens „Beat-Girl“. Das gut 80 Minuten dauernde Stück ist ein kleines Juwel mit u.a. Christopher Lee und Oliver Reed.
Bild und Ton sind nicht das, was man heutzutage als gut oder solide bezeichnen würde. Da das Zielpublikum dieses Streifens aber eher das sein dürfte, welches sich auch alte Klassiker, auf geschundenen Tapes im Videorekorder reinzieht, dürfte dies keine Rolle spielen.
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