Informationen
Story
Der Großteil der Erdbevölkerung wurde durch ein neues Virus in fleischhungrige Zombies verwandelt. Die wenigen überlebenden Menschen haben sich entweder in ihren Häusern verrammelt oder gehen auf die Jagd. Matool ist einer dieser Jäger, der aufgrund seiner Sportlichkeit allerdings gänzlich auf Feuerwaffen verzichtet und die Zombies lieber mit einem langen Nagel und einem dicken Hammer niederstreckt. Sein Leben ist alles andere als langweilig, da er durch sein ewiges Herumirren immer wieder neue Sachen erlebt. Als er eines Tages unfreiwillig auf einer einsamen Ranch landet, soll sich mal wieder so ein Kapitel mit neuen Lebenserfahrungen für ihn öffnen. Er wird von einem Mann entführt, der Sexsklaven für seine Frau sucht, was Matool erst gar nicht mal so unangenehm ist. Als dann aber noch weitere Herren dazustoßen, die Schwester der Herrin ihre Missbildung am Bauch präsentiert und Matool von einem gefangenen Sex-Zombie erfährt, ahnt er, dass dieser Aufenthalt kein Zuckerschlecken wird…
Kritik
Wer als Zombie-Fan von sich behauptet, schon alles gesehen zu haben und das Subgenre aus dem Effeff zu kennen, der wird durch den Filmbeitrag „The Stink Of Flesh“ sicherlich eines besseren belehrt. Denn nackte Untote, ein mutierendes Virus und eine Zombie-Kot-Analyse sind sicherlich nicht das, was Filme wie „Dawn Of The Dead“, „Day Of The Dead“ oder Konsorten an Informationen übermittelt haben. „The Stink Of Flesh“ ist eine Low-Budged-Produktion, was man ihm auch deutlich anmerkt. Das hindert den Streifen aber nicht daran, sehr amüsant und unterhaltsam zu sein. Die Story ist zwar offensichtlich nicht aus einem ernstzunehmenden Drehbuch entstanden, verfügt aber nur über wenige Längen, was durchaus überraschend ist. Es geht immer hin und her, in einem schnellen Tempo. Und dann kommen immer wieder einlagen, die den Betrachter nicht selten ein lautes Lächeln abgewinnen können. Zum Beispiel die Szene, in der unser Held in ein Haus gestürmt kommt. Dort sitzt ein alter Mann, mit einem Hut der ohne Frage ein preisverdächtiges Requisit ist. Oder die Szene, in der einer der Männer Zombiekot untersucht. Oder die Szenen, in der eine lustige Missbildung am Bauch der Schwester der Sexsüchtigen gezeigt wird. Oder, oder, oder… Es gibt wirklich einige Einlagen, die mit einem abgedrehten, intelligenten Witz in den Kasten gebracht wurden. „The Stink Of Flesh“ nimmt sich zum Glück zu keinem Zeitpunkt ernst. Dies wird schnell klar, wenn man den Protagonisten in einer Anfangsszene beobachtet, wie er sich, natürlich überaus cool, anstatt einer Sonnenbrille, seinen Sehverstärker aufsetzt und damit alles andere als wie ein Superheld aussieht. Auch die Tatsache, dass er die Zombies im Nahkampf, mit Hammer und Nagel niederstreckt ist ein Kennzeichen für die Ironie, die den Film die ganze Zeit begleitet. Sicherlich hat der im Horror-Film debütierende Regisseur Scott Phillips mit „The Stink Of Flesh“ eine Hommage an das Subgenre kreiert, aber halt auf eine ganz spezielle und besonders interessante Art und Weise. Aber es ist natürlich auch nicht alles Gold was glänzt. „The Stink Of Flesh“ verfügt, wie gesagt, über eine Story, die eigentlich keine ist. Auch die Atmosphäre ist nicht so, wie man es bei einem Zombie-Streifen erwartet. Es fehlt das Apokalyptische. Zudem muss Protagonist Matool (im übrigen der Name der Insel aus „Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies“) zu oft mit den Zombies in den Infight, was aufgrund der Choreografie nicht immer eine Augenweide ist. Gleiches gilt auch für die Darsteller selbst. Keiner von ihnen weiß wirklich zu überzeugen. Gut ist aber, dass die positiven Gesichtspunkte die negativen klar überlagern. Mit wenig Mitteln wurde hier etwas geschaffen, was durchaus Potential zum Kultstreifen hat. Neben den erwähnten Vorteilen gibt es einen soliden Schnitt, eine gute Kameraführung, glaubhafte Zombiemasken und einen starken Soundtrack, der Freunden melancholischer Musik und Nick Cave Fans sicherlich zusagen wird. Zombie- Low-Budged- und Trashfans sollten hier zuschlagen, denn sonst entgeht ihnen etwas Sehenswürdiges.
DVD
Gelangt man in das schlichte DVD-Menü kommt einem direkt ein sympathischer Song aus den Boxen entgegen. Der Soundtrack hat es wirklich in sich und präsentiert sein bestes Stück im Hauptmenü. Dies entschädigt aber nicht dafür, dass auf der Leih-DVD so gut wie keine Extras vorhanden sind. Es gibt lediglich den deutschen Trailer zum Film und weitere Appetitmacher aus dem Hause Atomik-Films. Bei der Kauf-DVD sieht es mit der Extramaterial-Ausstattung viel besser aus. Es gibt einen Audiokommentar mit Scott Philipps, einen weiteren Audiokommentar mit den Schauspielern und der Crew, ein Making Of, Outtakes, RAINVILLE – THE EARLY YEARS, Aufnahmen der Premiere, zwei Kurzfilme (mit Audiokommentar), Trailer und eine Bildergalerie. Das ist wirklich ein reichhaltiges Angebot. Bild und Ton können nicht 100%ig überzeugen, dies sollte den geneigten Amateur-Film-Fan aber nicht weiter verwundern.
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