The Stepfather

Informationen

OT:The Stepfather

ca. 85 Minuten

USA 1987

Regie

  • Joseph Ruben
Darsteller

  • Terry O’Quinn
  • Jill Schoelen
  • Shelley Hack
  • Charles Lanyer
  • u.a.

The Stepfather

Story

Ein blutverschmierter Mann läuft in ein Badezimmer, wischt sich das angetrocknete Blut aus dem Gesicht und rasiert sich anschließend noch gründlich. Danach geht er die Treppen nach unten, steigt vorsichtig über die brutal abgeschlachteten Leichen seiner Familie und verlässt anschließend das Haus. Ein Jahr später: Susan Maine (Shelley Hack) ist im siebten Himmel. Nach dem Tod ihres Mannes vor etwa einem Jahr dachte sie schon, nie wieder glücklich werden zu können, als Jerry Blake (Terry O’Quinn) in ihr Leben trat. Dieser scheint die perfekte Partie zu sein: Gutaussehend, gepflegt, kultiviert und sehr auf die Familie bedacht. Die Einzige, bei der Jerry auf Ablehnung stößt, ist Susan’s jugendliche Tochter Stephanie (Jill Schoelen), die von Beginn an Zweifel an dem Mann hegt und den Tod ihres Vaters noch nicht verarbeiten konnte. Als sie dann eines Tages heimlich Zeuge eines ziemlich beängstigenden Wutausfalls ihres Stiefvaters wird, hat sie berechtigten Grund, an dessen Absichten zu Zweifeln und stellt Nachforschungen an. Alsbald soll sich dann die schreckliche Wahrheit offenbaren: Jerry ist ein eiskalter Psychopath, der sich auf der Suche nach der perfekten Familie stets neue Existenzen aufbaut und auch vor Mord nicht zurückschreckt, wenn eine Familie nicht seinen Ansprüchen entspricht. Als Stephanie sich ihm immer offensichtlicher wiedersetzt, schweben sie und ihre Mutter in höchster Gefahr…

Kritik

Bei vielen Filmreihen aus den 80ern ist es aus heutiger Sicht überaus fragwürdig, wie in diesen Fällen überhaupt Sequels zustande kommen konnten. Auch, wenn die Reihen damals erfolgreich waren, wirken einige von ihnen bestenfalls noch wie liebgewonnene Mosaike, die man sich des Sympathiefaktors wegen noch ansieht, an denen aber längst der Zahn der Zeit genagt hat. "The Stepfather" schafft es erstaunlicherweise, dieses Schicksal bis heute zu umschiffen und präsentiert sich auch 21 Jahre nach seiner erstmaligen Erscheinung noch als passabler Thriller, der ein durchaus realitätsnahes Thema aufgreift und dieses effizient, wenn auch etwas unspektakulär, aufbereitet. Joseph Ruben ("Money Train", "Der Feind in meinem Bett") inszenierte damals mit seinem "Stepfather" eine Thematik, die bereits drei Jahre zuvor in Michael Winner’s "Scream for Help" bearbeitet wurde, der hierzulande unter dem Titel "Spur in den Tod" erschien. Vermutlich, um diesem Werk im Nachhinein noch etwas Ruhm zuteil werden zu lassen, erhielt "The Stepfather" hierzulande kurzerhand die Bezeichnung "Spur in den Tod 2". Zu ernst sollte dies aber nicht genommen werden. Es handelt sich hierbei um einen eigenständigen Film, der damals derart gute Einspielergebnisse einbrachte, dass in den Jahren 1989 und 1992 jeweils noch eine Fortsetzung gedreht wurde und das Ganze sich letztendlich als Trilogie zusammenfügte. Für viele Filmfans gilt "The Stepfather" als Klassiker, beliebt ist er dabei vor allen in Horror-Kreisen, obwohl er mit diesem Genre nur am Rande etwas zu tun hat. Was wir hier haben, ist ein klassischer Thriller, der weder durch einen all zu hohen Blutverguss, noch durch irgendwelche übernatürlichen Begebenheiten auf sich aufmerksam zu machen versucht und somit nur bedingt in die Horror-Schublade gesteckt werden kann. "The Stepfather" erzählt eine durchaus glaubwürdige Story, die sich großteils problemlos in die Realität übertragen lassen könnte. Ein kranker Psychopath geht von Familie zu Familie, um sein Ideal zu finden. Alle, auf die dies nicht zutrifft, müssen kurzerhand mit ihrem Leben bezahlen. Jerry Blake, wie sich der Irre bei den Maine’s nennt, legt sich nach jedem Mord eine neue Identität zu und begibt sich in die nächste Stadt, um dort seine Suche fortzusetzen. Die clevere Stephanie merkt jedoch schnell, dass mit dem allseits beliebten Jerry etwas nicht stimmt und fordert damit dessen bestialische Seite zu Tage. So weit so gut. Über weite Strecken des Films bekommt das Publikum genau das, was es sich erhoffen dürfte. Stück für Stück kommt Stephanie dem Geheimnis ihres neuen Stiefvaters näher und je weiter die Handlung voranschreitet, desto spürbarer scheint die Gefahr für sie und ihre Mutter zu werden. Das einzige, wesentliche Problem des Films ist dabei, dass er sich zu sehr auf seine leisen Töne und die subtile Bedrohung verlässt, die zwar nicht spürbar am Zuschauer vorbeigeht, dabei aber doch einige heftigere Thrill- oder Schockszenen vermissen lässt. "The Stepfather" hält das Interesse des Publikums am weiteren Verlauf der Handlung stets aufrecht, wartet dabei aber nur selten mit schweißtreibenden Spannungsmomenten auf. Von dem Film geht permanent eine leicht bedrohliche Atmosphäre aus, doch in einen richtigen Höhepunkt will dieses Gefühl niemals überlaufen, dazu sind die Gewaltakte zu harmlos und die eigentlichen Spannungsmomente viel zu schnell abgehandelt oder gar verschenkt. Als Paradebeispiel hierfür ist ein Nebenplot zu nennen, in dessen Verlauf sich ein Bruder von Blake’s früheren Opfern an seine Spur heftet und ihm langsam aber sicher auf die Schliche kommt. Als es dann zur Konfrontation kommt, ist die Szene nach wenigen Sekunden schon wieder zu Ende. Dies lässt sich so auf den kompletten Film übertragen. Er ist für seine Zeit sehr gut in Szene gesetzt und wirkt zu keinem Zeitpunkt wie ein schnell abgedrehtes B-Movie. Der Film besitzt einen gewissen Charme und zudem sehr gut aufgelegte Schauspieler, allen voran Terry O’Quinn in der Rolle des gestörten Stiefvaters. Dieser schafft es tatsächlich, eine unterschwellige Bedrohung an den Mann zu bringen, ohne dabei unglaubwürdig zu erscheinen. Auch Jill Schoelen und Shelley Hack agieren nachvollziehbar in den Rollen der potentiellen Opfer des Killers. Dies vermag allerdings alles nichts an der Tatsache zu ändern, dass "The Stepfather" über weite Strecken höhepunktslos vor sich hinplätschert und dann mit einem vorhersehbaren Ende aufwartet, das den Erwartungen, die man an es stellt, nicht gerecht wird. "The Stepfather" lässt schnell erkennen, wieso er von vielen als Klassiker gehandelt wird und sogar zwei Fortsetzungen nach sich zog. Er ist grundsolide in Szene gesetzt und überzeugt auf den meisten Ebenen. Schade nur, dass der Film trotz eines gewissen Gefühls von ständiger Bedrohlichkeit und knisternder Spannung, das jeden Moment auf seine Entladung wartet, niemals so richtig zum Zug kommen darf. Auf richtig spannende Szenen, Höhepunkte oder blutige Schockmomente wartet der Zuschauer beinahe vergebens, so dass "The Stepfather" als seichter Gute-Nacht-Thrill zwar überzeugen kann, alles in allem aber hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.

Bewertung

SplatterThe Stepfather
SpannungThe Stepfather
StoryThe Stepfather
EkelfaktorThe Stepfather
AtmosphäreThe Stepfather
GesamtThe Stepfather

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