Informationen
OT:The Pumpkin Karver
ca.84 Minuten
USA 2006
- Robert Mann
- Amy Weber
- Michael Zara
- Minka Kelly
- Terrence Evans
- u.a.
Story
Die Geschwister Lynn (Amy Weber) und Jonathan (Michael Zara) stehen zwar in engem Verhältnis zueinander, könnten jedoch von unterschiedlicherem Charakter nicht sein, denn während sie das Leben in vollen Zügen genießt, ist er schüchtern und introvertiert. An Halloween bringt Lynn ihren Freund mit nach Hause, der ihr jedoch einen üblen Streich spielt und sie überaus glaubhaft bedroht. In Notwehr tötet Jonathan den vermeintlichen Angreifer, was ihn daraufhin nur noch weltfremder und merkwürdiger werden lässt. Um Distanz zu bekommen, ziehen die Geschwister ein gutes Jahr später in die beschauliche Kleinstadt Karver, in der die Vorbereitungen auf das anstehende Halloween schon in vollem Gange sind. Auch Jonathan und Lynn schließen sich kurz darauf einer Gruppe feiernder Gleichgesinnter an, doch bald schon steht etwas anderes als Party und ungehemmter Alkoholkonsum auf dem Programm. Ein maskierter Killer treibt sein Unwesen und hinterlässt eine blutige Spur…
Kritik
In nur wenigen Wochen wird es wieder so weit sein: Kürbisse mit schauerlichen Grimassen und Fratzen werden auf Veranden und in Vorgärten platziert, während Geister, Dämonen und sonstige Schauergestalten von Tür zu Tür ziehen, um ihr bekanntes Ritual auszuführen. Kurzum, Halloween steht kurz bevor und wie es sich zu diesem Anlass gehört, bedenkt auch die Filmindustrie den Markt mal wieder mit themenbezogenen Werken. Natürlich darf auch der obligatorische, halloweenbezogene Horrorfilm nicht fehlen, welcher dieses Jahr unter dem Titel "The Pumpkin Karver" erscheint und ab dem 24. Oktober in den Regalen von Videotheken und Fachgeschäften stehen wird. Wieso dieses Werk dort aber bestmöglich verstauben sollte und der Horrorfilm-Konsument gut daran täte, seine Zeit an Halloween sinnvoller zu investieren, wird das folgende Review klären. "The Pumpkin Karver" fällt eindeutig in die Sparte der Teen-Slasher, welche offensichtlich einfach nicht auszusterben scheinen. Egal, wie einfallslos und unbrauchbar etwa 90% der Erzeugnisse dieses Sub-Genres auch sein mögen, so halten viele Regisseure immer noch eisern daran fest und bescheren dem Horrorpublikum in regelmäßigen Abständen Filme, die es in dieser Form schon duzende Male zu sehen gab. Doch nicht die Einfallslosigkeit allein ist es, die "The Pumpkin Karver" in diesem Fall unbrauchbar macht, vielmehr noch schien Regisseur Robert Mann überhaupt nicht bewusst gewesen zu sein, wie ein anständiger Horrorfilm eigentlich auszusehen hat. Ein paar bekannte Ansätze des Genres sind in diesem Machwerk zwar vorhanden, doch die meiste Zeit über bekommt das Publikum hier belanglosestes Geplänkel ohne Hand und Fuß zu sehen, das in seiner Bedeutungslosigkeit neue Rekorde aufstellt. Dies fängt schon beim Drehbuch an, welches Robert Mann selbst schrieb und das sich so ziemlich an allem orientiert, was in den letzten Jahren in Sachen Teen-Slasher auf den Markt gesch(m)issen wurde. Wie es sich gehört, wird das Geschehen auch hier von einem kleinen Prolog ins Rollen gebracht, welcher noch einigermaßen Hoffnung auf einen vernünftigen Film macht. Diese wird jedoch um so aussichtsloser, desto mehr Charaktere alsbald in das Geschehen eingeführt werden. Was schon bei der nervenden und unglaubwürdigen Hauptfigur Jonathan beginnt, setzt sich bei allerlei Klischee-Teens fort, die hier wieder einmal nichts anderes als Saufen, Vögeln und Feiern im Kopf haben und dabei noch absolut überzeichnet rüberkommen. Das negative Highlight sind zwei ständig bekiffte Spinner, die den ganzen Film über nur peinlich rumblödeln und seltsame Geräusche von sich geben dürfen und damit schon nach wenigen Minuten tierisch nerven. Man könnte nun ja eigentlich davon ausgehen, dass derartige Mängel im Endeffekt wieder von einigen blutigen Highlights und sonstigen Anstößigkeiten wett gemacht werden, doch auch hier enttäuscht "The Pumpkin Karver" sein Publikum. Während man auf Sex und nackte Haut gänzlich verzichten muss, haben sich auch die blutigen Szenen extrem rar gemacht. Man weiß spätestens dann, dass ein Slasher nichts taugt, wenn es zum Schluss hin mehr Überlebende als Opfer zu verzeichnen gibt und das ist hier leider der Fall. Kein Wunder, konzentriert sich der Film doch beinahe ausschließlich auf absolut langweilige Handlungs- und Dialogszenen, die zum Einen absolut grottig geschrieben sind und außerdem keinen Raum für Horror- oder Spannungselemente lassen. Erst nach der 50. Minute kommt es zur ersten, nennenswert spannenden Szene, die Summe aller derartiger Sequenzen beträgt bestenfalls 2 Minuten. Über die restliche Laufzeit darf man sich fröhlich über eine belanglose Handlung und fürchterliche Charaktere ärgern, die zudem noch unterirdisch schlecht gespielt wurden. Untalentierte Schauspieler sind dem gängigen B-Movie-Fanatiker zwar nichts Neues mehr, doch was hier in dieser Hinsicht geboten wird, unterläuft alles zuvor gesehene. Hätte der Regisseur ein paar Gummipuppen vors Stativ gestellt, wäre das Resultat sicherlich überzeugender ausgefallen als das, was diese selbsternannten Schauspieler da zur Schau stellen. "The Pumpkin Karver" gehört zum Schlechtesten, was sich in letzter Zeit Slasher schimpfte. Der Optik nach mag das Ganze zwar noch in obere B-Verhältnisse einzuordnen sein, doch in Sachen Handlung ist dieses Werk ein derartiger Blindgänger, dass selbst der versessenste Genre-Freak wohl nur noch geringfügige Freude daran haben dürfte. Neben den grottigen Schauspielern fällt des weiteren noch insbesondere die Tatsache negativ auf, dass das Werk im Endeffekt kaum spannende oder blutige Szenen zu bieten hat, was eine Einordnung in das Horror/Slasher-Genre beinahe schon lächerlich erscheinen lässt. Für das kommende Halloween gibt es jedenfalls vieles, was man der Sichtung dieses absoluten Rohrkrepierers vorziehen sollte.
Ähnlicher Film:
- Darkwalker
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