Informationen
Story
In der Vergangenheit lebte ein Künstler, der in seiner Bleibe eine Puppe schuf, die seiner Geliebten zum verwechseln ähnlich sah. Als die Puppe dann zum Leben erwachte tötete sie die Geliebte des Künstlers aus Eifersucht. Da kein Mensch außer dem Erschaffer der Puppe selbst zugegen war, als die Leiche gefunden wurde, wurde er kurzerhand von einer aufgebrachten Menschenmenge zu Tode geprügelt. In der Gegenwart werden fünf junge Menschen in ein einsames Puppenmuseum in einem abgelegenen Waldgebiet eingeladen, um Modell zu stehen. Nach ihren Abbildern sollen Puppen erschaffen werden. Erst werden die hübschen Menschen fotografiert und dann soll die Gehbehinderte Dame des Hauses die Puppen modellieren.
Doch die Sache läuft nicht rund. Bereits während des Fotografierens geschieht Unheimliches. Ein gespenstisches Mädchen taucht auf und eines der Modelle wird grausam ermordet. Bald kommt die Vermutung auf, dass einige der zahlreichen Puppen aus dem Haus ein Eigenleben haben…
Kritik
Der südkoreanische Filmbeitrag „The Doll Master“ kann durchaus als ein sehr innovativer Horror-Film betrachtet werden. Allerdings muss der geneigte Betrachter auf Filme der besonderen Art stehen, um ihn zu mögen. Die Geistergeschichte ist nämlich etwas schräg, unlogisch und nicht unbedingt mit der asiatischen Gruselwelle und seiner Vielzahl von Ring-Plagiaten vergleichbar. Nach dem starken Beginn in der Vergangenheit, der direkt Lust auf mehr macht, zeigt „The Doll Master“ die Geschichte um die jungen Menschen, die die Gelegenheit erhalten sich in einem ganz besonderen Haus aufhalten zu dürfen. Die vielen Puppen, die dort rumstehen, sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre, die ein ungutes Gefühl zurücklässt. Man ahnt ja schon, dass die Puppen etwas mit dem bösen Geschehen zu tun haben, dass bald stattfinden wird, aber so recht traut man es den nett aussehenden Freunden des Menschen nicht zu. Gerade weil sie nicht unbedingt wie „Chucky – Die Mörderpuppe“ sind, sondern eher wie die treudoofen Begleiter aus der kindlichen Vergangenheit. Aber ob man es glauben will oder nicht, bald geht es zur Sache. In Sachen Gewaltdarstellung hält sich der Film vornehm zurück, dennoch kann dem Betrachter durchaus Angst eingejagt werden, wenn es den Opfern an den Kragen geht. Allerdings gibt es storytechnisch das Problem, dass es zwischen diesen Szenen nicht wirklich viel zu sehen gibt und der Film sogar über einige Strecken sehr langweilig wird. Hier hat man dann die Gelegenheit, sich ein Bild vom schauspielerischen Können der Protagonisten zu machen, was nicht immer sehr gut ist. Einige der Akteure spielen oft etwas übermotiviert und künstlich. Diese Einlagen mindern den Gesamteindruck aber nur wenig. Die einzige Ausnahme in darstellerischer Hinsicht ist Lim Eun-kyeong, die die Rolle der puppenhaften Mina spielt. Ein wirklicher Hingucker, wenn sie auch zu selten im Bild auftaucht. Zum Glück wird der Film mit verstrichener Spieldauer besser. Gegen Ende kommt wieder das zum tragen, was am Anfang noch Lust auf mehr gemacht hat. Leider werden nicht alle Fragen beantwortet, dass Durchhalten wird aber belohnt und der erste Teil, mit dem zweifelhaften Versuch einer Charakterisierung vergessen gemacht. Das Ende ist dann zwar etwas aufgebläht, aber gut gemacht. „The Doll Master“ ist ein solide verfilmter Grusel-Streifen mit innovativen Momenten. Das Drehbuch ist zwar etwas löchrig, die Darsteller bis auf eine Ausnahme mäßig und der erste Teil leicht langweilig, dafür werden aber schöne Bilder eingefangen, eine stimmige Atmosphäre aufgebaut und besonders beeindruckende (menschliche) Puppen gezeigt. Alles in allem ist „The Doll Master“ also ein mittelprächtiger Gruselstreifen mit Pluspunkten.
DVD
Zur Ansicht lag lediglich die Presse-DVD vor. Laut E-M-S befinden sich folgende Extras auf der DVD:
– Behind the Scenes
– Interview
– Originaltrailer
– Teaser
– Music-Clip
– Bildergalerie
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