Informationen
OT:The Convent
ca. 77 Minuten
USA 2000
- Mike Mendez
- Joanna Canton
- Megahn Perry
- Coolio
- Richard Trapp
- u.a.
Story
USA 1960: Mit Baseballschläger, Pump- Gun und Benzinkanister bewaffnet sorgt die junge Christine, anscheinend aus Rache für eine durch die Nonnen und Priester durchgeführte Zwangsabtreibung, in einer Klosterschule durch Prügel, Tod und Verbrennung bei ihren Peinigern während eines Gottesdienstes für erhebliches Unbehagen. 40 Jahre später: Eine Clique junger Leute, bestehend aus Ex- Gruftgirl Clarissa + Freund, dem Gruftgirl Mo, sowie den üblichen filmtypischen Verbindungsstudenten (das magersüchtige Spießer- Cheerleadergirl + Freund, der arrogante „Unwiderstehliche- Scheißtyp“ und Clarissas verkrampfter Bruder als von allen unterdrückter Anwärter auf einen Verbindungsposten) will in der Ruine des Klosters eine Graffiti- Party abhalten. Durch die Polizei verscheucht bleibt Mo zurück und wird alsbald Opfer eines schwulen depperten „Teufelsanbeters“ samt Gefolgschaft, die allerdings durch ihre Tat üble Dämonen entfesseln, die jeden einzelnen (die Clique ist aus dramaturgischen Gründen mittlerweile natürlich zurückgekehrt) niedermetzeln und „dämonifizieren“. Einzig Clarissa kann entkommen und wendet sich an oben erwähnte Christine, um ihren Bruder, der als Jungfrauenopfer den Fürst der Dämonen erwecken soll, zu befreien. Neben dem tatsächlichen, grauenhaften Geheimnis um das Kloster, erfährt sie im Praxisunterricht, dass Dämonen ziemlich allergisch auf Maschinengewehre, Macheten und ähnliches reagieren…
Kritik
10000 Pluspunkte für die Anfangssequenz!!!!! Bei cooler 60er Jahre Musik mäht eine noch coolere zigarette-im-mundwinkel-haben-und- dabei whiskey-trinkende Sonnenbrillenträgerin mit einem Baseballschläger Nonnen in einer Kirche um. Wer, außer irgendwelchen Baseball- Hassern oder Nonnen- Fans hat sich so etwas nicht schon immer (zu sehen) gewünscht?… Ansonsten geht der Film zunächst die momentan typischen Teenie- Horrorwege: Junge Leute machen Party, dumme Sprüche, Kiffen in einem düsteren Gebäude. Dazu kommt noch eine düstere Legende… (Gähhhhn!!!) Aber was diesen Film dann doch zu einem (für die heutige Zeit) regelrechten Juwel macht, ist, neben den unverkrampft agierenden (Laien?- ) Darstellern, den mitunter wirklich coolen Dialogen und ziemlich blutigen Splattereffekten, die Tatsache, dass der Film sich selbst nicht ernst zu nehmen scheint. Hier wird nicht auf Teufel komm raus versucht, die Filmgeschichte umzuschreiben und einen neuen (Kassen-) Schlager zu kreieren. Nein, das alles sieht eher danach aus, als hätte Regisseur Mike Mendez seine Kumpels angerufen: „Ey, habt Ihr Zeit und Bock, nach Feierabend einen Splattermovie zu drehen, wird bestimmt ein Heidenspaß!!!“. (Ähnliches war ja auch bei Sam Raimi’ s „Tanz der Teufel“ („The Evil Dead“, USA, 1982) der Fall, wobei „The Convent“ natürlich in einer niedrigeren Liga spielt). Einfach herrlich anzusehen sind die Szenen mit dem schwulen Satanistenpärchen, dessen „Fürst der Dunkelheit“, noch während des Opferrituals von seinem Opfer als Kellner einer Milch- Shakebar erkannt wird, und er dieses in bester Monty Python- Manier (inklusive Fistelstimme) abzustreiten versucht. Die oben erwähnten Splatterszenen sind zwar ziemlich herbe, jedoch scheinen die Macher (wahrscheinlich aus Kostengründen) einige Einstellungen 1:1 übernommen zu haben. Anscheinend aufgrund der Tatsache, dass die Splattereffekte zum Teil in Zeitraffer oder durch einen Filter aufgenommen sind, sowie die doch eher unnatürlich neonrote Farbe des Blutes, hat die FSK ungewöhnlicher- (und lobenswerter- ) weise bei einem B-Movie dieser Art die Schere mal im Nähkästchen gelassen, so dass auch hartgesottene Splatterfreaks auf ihre Kosten kommen. Wirklich cool ist, neben Coolio als kiffender teenieverarschender Cop, dann auch noch Adrienne Barbeau als 56jährige Christine, die das typische Klischee der Film- Powerfrau nicht nur bedient sondern geradezu bis in den letzten Winkel hinein ausfüllt (inkl. Killerbike mit abgehakten Zombiekopftrophäen, „Wer-ist-Arnold-Schwarzenegger??“ -Waffen-Arsenal und Sprüchen a la Rambo). Kritikpunkt an der ganzen Sache: Warum greift „The Convent“ nicht die wirklich genial- komischen Ansätze zum Ende des Films (Christines Geschichte über die Nonnenschule) während des gesamten Movies auf? Es hätte sich durchaus eine Art Teenie-Slasher- „Braindead“ ergeben können. Fazit: „Pulp Fiction“ – reife Anfangssequenz, Selbstironie und Hardcore- Splatter in moderner Verpackung machen „The Convent- Biss in alle Ewigkeit“ zu einem amüsanten Gore- Happening als Alternative zum mittlerweile abgenudelten Scream- Schema.
Ähnlicher Film:
- The Dead Pit Braindead
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