Informationen
OT:La Hora fría
ca. 92 Minuten
Spanien 2006
- Elio Quiroga
- Jorge Casalduero
- Nadia de Santiago
- Marco González
- Carola Manzanares
- u.a.
Story
Jesus, ein kleiner Junge, lebt mit einigen Mitbewohnern in einem Bunker-System. Er rennt mit seinem Camcorder umher und macht Aufnahmen von den verschiedenen Personen. Man weiß nicht wo sich die Belegschaft des Bunkers befindet, noch in welcher Zeit sie leben. Fest steht nur, dass sie ihre Behausung offensichtlich nicht verlassen können.
Ein alter Mann, der räumlich etwas getrennt von den übrigen lebt, scheint mehr zu wissen. Doch er will sein Wissen nicht vollständig preisgeben. Er hat wohl gute Gründe hierfür. Er verhält sich da fast wie die anderen Erwachsenen. Vielleicht hat alles etwas mit der Stunde zu tun. Der Stunde, in der es kalt wird und die Bewohner sich verbarrikadieren müssen…
Kritik
Eine interessante Geschichte ist es, was gute Filme ausmacht. Interessant, neu, unterhaltsam. All diese Attribute treffen auf den spanischen Filmbeitrag „The Cold Hour“ zu. Einen Film mit einer Endzeit-Story, der dem Betrachter erst nach und nach ins seine düsteren Details einweist.
Die Machart ist dabei interessant zu beobachten. Mal mit einer Videokamera, mal mit einer normalen, werden Bilder eingefangen, die stets beklemmend, beengte Zustände übermitteln. Die Gruppe scheint es in ihrer Situation nicht leicht zu haben. Der kleine Protagonist Jesus interviewt seine Kollegen, was eine gute Vorstellung der Charaktere ist. Vielleicht etwas plump, es funktioniert aber ganz gut. Man kann erkennen, wer welche Position inne hat, wer wie tickt und wie die verschiedenen Verhältnisse untereinander sind. So bleibt es, zusammen mit der allgemeinen Ungewissheit, stets spannend.
Die Kulissen sind glaubhaft, auch wenn man hier und da mal den Eindruck hat, sich im Pappbunker aufzuhalten. Die Darsteller spielen ebenfalls authentisch. Das tut dem Film gut. Die relativ unbekannten Gesichter wissen sich vor der Kamera zu präsentieren. Der eine sicherlich besser als der andere. Es bleibt aber ein positiver Gesamteindruck zurück. Und das ist bei einem B-Movie doch schon mal etwas. Spannungstechnisch bewegt sich „The Cold Hour“, wie bereits erwähnt, auf einem hohen Niveau. Hier und da erleidet die Spannungskurve zwar einige negative Dellen, da auch allgemeine Lebenssituationen aufgegriffen werden. Eifersucht, Liebe, Eltern-Kind-Beziehungen und so weiter. Dies schafft aber auch den Eindruck eines „normalen“ Lebens in der Abschottung. Nur halt unter besonderen Umständen.
Und diese Umstände schaffen es dann wiederum, dass keinerlei normales Leben möglich ist. Die Spannung ist groß, wenn „die Stunde“ wieder näher rückt. Die Stunde, in der es kalt wird. Was dann kommt ist großes Mystery-Kino. Mit dichter Horror-Atmosphäre und Gänsehautgarantie. Wenn es an die Türe klopft und Etwas diese rüttelt und schüttelt, wünscht man sich eine Decke, zum über die Augen und Ohren ziehen. Hier kommen dann auch einige Spezialeffekte der blutigen Art zu tragen, allerdings wohldosiert und nicht darauf aus, alleine durch ihr Dasein zu schocken. Der Grund, warum man sich schlussendlich aber keine Decke vor die Fratze hängt ist die Tatsache, dass man immer noch wissen will, was draußen eigentlich los ist. Wer als Horror-Fan „The Cold Hour“ noch nicht gesehen hat, sollte schleunigst etwas dagegen unternehmen. Es ist zwar bei weitem kein perfekter Film, da vieles zu schlicht ist, aber etwas worauf der geneigte Horror-Film-Gucker stets wartet. Etwas Innovatives, was nebenbei auch noch zu Gruseln vermag. Ein Endzeit-Film, der eine trübe Stimmung verbreitet. Ein Film, der atmosphärisch dicht ist und einfach Spaß macht. So sieht’s aus.
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