Informationen
OT:La Chiesa
ca. 98 Minuten
Italien 1988
- Michele Soavi
- Asia Argento
- Tomas Arana
- Feodor Chaliapin
- u.a.
Story
Mittelalter: „Teutonische Ritter“ massakrieren eine Bande von Satansanhängern. Um das Böse zu bannen, wird auf deren Massengrab eine Kathedrale errichtet. Jahrhunderte später (1988): Bei Restaurationsarbeiten wird ein magisches Siegel in einer gotischen Kathedrale einer deutschen Großstadt zerstört. (Welche Kathedrale das wohl ist?) Die freigesetzten dämonischen Kräfte sorgen bei den Bewohnern und Gästen des Gotteshauses für schreckliche Visionen und allerhand physische Schäden… Ja, das waren noch Zeiten.
Kritik
Der Name Argento (ob als Produzent oder Regisseur) auf Covern oder Filmplakaten sorgte in den 70ern und 80ern noch für glänzende Augen bei Horrorfans, für blankes Entsetzen beim katholischen Filmdienst. Heute scheint das ja angesichts seiner letzten, sagen wir mal „unglücklichen“ Auswürfe eher umgekehrt zu sein. Mit „The Church“ zeigt Regisseur Michele Soavi, nach „Aquarius, Theater des Todes“, als gelehriger Schüler Argentos, dass er seine Hausaufgaben mit Bravour gemacht hat. Unverkennbar ist daher auch die Handschrift des „Meisters“: Abgefahrene, wilde Kamerafahrten (u.a. wird das Massaker der Eingangssequenz durch das kreuzförmige Helmvisier eines Ritters verfolgt), teilweise sehr steriles Farbenspiel, das die Schreckensvisionen der Protagonisten noch verstärkt, und Splatterszenen, die, wohl dosiert und keineswegs selbstzweckmäßig wirkend, ihren Effekt nicht verfehlen. (Sehenswert: Ein Selbstmord mit einem Presslufthammer). Die intelligente, fesselnde, vereinzelt auch komödiantische Ansätze bietende Handlung wird untermalt von der (diesmal nicht aufgesetzt wirkenden) atmosphärischen Musik von „Goblin“ und setzt sich wohltuend von den übrigen Stalk’n’Slash oder Teeniehorror- Movies ab. Warum allerdings die Personen der Handlung so depperte deutsche Namen wie Lotte, Ewald, Hermann, Otto, Heinrich, etc. haben bleibt wohl das Geheimnis der Synchronisation (wobei ich zugegebener Weise nicht sagen kann, ob diese nicht aus der Originalversion übernommen sind…) Fazit: Sehr guter, stellenweise extrem splattriger Gothic- Okkulthorror. Bei weitem besser als die aktuellen „Meilensteine“ des Genres. Frank Trebbin gibt ihm **** (von ***** Handlungspunkten) / 7 (von 10 Splatterpunkten) (Trebbin, F.: Die Angst sitzt neben Dir II. Berlin, 1991. S.47)
Ähnlicher Film:
- —
Kommentare