Informationen
OT:The Adult Version of Jekyll & Hide
ca. 91 Minuten
USA 1972
- Byron Mabe, Lee Raymond
- Jack Buddliner
- Jane Tsentas
- Jude Farese
- Laurie Rose
- u.a.
Story
Dr. Chris Leeder (Jack Buddliner) entdeckt eines Tages beim Ladenbummel ein altes Buch in einem Antiquitätenladen, das ihn sofort neugierig macht. Es enthält Aufzeichnungen des legendären Dr. Jekyll, der sich nach Einnahme eines Trankes in den monströsen, sexbesessenen Mr. Hyde verwandelte. In dem Tagebuch findet sich eine Anleitung zur Herstellung dieses Trankes, weshalb Leeder nicht lange fackelt, den Ladenbesitzer umbringt und das Buch mitgehen lässt. Zu Hause darf er gleich mal einige der Nebenwirkungen des Buches kennen lernen, denn Leeder ist plötzlich ungewohnt triebhaft und gewalttätig, weshalb es nicht lange dauert, bis der Doktor die ersten Frauen vergewaltigt. Als er sich dann dazu entschließt, den Trank nachzubrauen, hat das noch weitaus drastischere Folgen, denn nach dessen Einnahme wird aus dem hässlichen Mann eine vollbusige Blondine mit starkem Drang zur Nymphomanie, so dass er sich auch in dieser Form schnell eine vielzahl weiblicher Sexpartner verschafft…
Kritik
Angesichts dieser lieblosen Verfilmung der weltbekannten "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" Geschichte, die zu den Klassikern des Horrors zählt, würde Robert Louis Stevenson, Autor derselben, sicherlich im Grabe rotieren. Etliche Filme nahmen sich bereits die Story um den angesehenen Arzt, der durch Einnahme eines Serums zum mörderischen Mr. Hyde wurde, zum Vorbild und orientierten sich daran, doch bei dem, was uns die beiden Regisseure Byron Mabe und Lee Raymond hier vorsetzen, bleibt einem wirklich die Spucke weg. "The Adult Version of Jekyll & Hide" will also die Erwachsenenversion der berühmten Geschichte sein, doch bei dem Bockmist, der hier auf Zelluloid gebannt wurde, muss ich mich ernsthaft fragen, ob sich das auch nur ein Erwachsener länger als 10 Minuten antun würde. So wäre die korrekte Bezeichnung wohl eher "The Jekyll & Hide Version for freaks that are too stupid to look for real porn", denn was einem hier aufgetischt wird sind 90 Minuten lang nackte Mädels und fette Männerarsche und das in einer derart dilettantischen Art und Weise, dass es jeder ernsthaften Beschreibung spottet. Sicher, der Streifen entspringt den 70ern, wo die Erotikbranche noch nicht das war, was sie heute ist, einer Zeit, als auch "The Adult Version of Jekyll & Hide" noch ein Publikum fand, so absurd dies aus heutiger Sicht auch klingen mag. Haufenweise unrasierte Frauen und fette Männer tummeln sich auf dem Bildschirm, mehr sollte man aber absolut nicht erwarten. Mit "The Adult Version of Jekyll & Hide" schufen Raymond & Mabe einen Sexploitation Streifen, der all die Kriterien erfüllt, um mit einem Machwerk aus diesem Subgenre ein bisschen Geld beim anspruchslosen Publikum verdienen zu können. Das hauptsächlich größte Problem bei alledem ist, dass der Film sich einzig und allein auf die Merkmale eines (S)exploitation Films konzentriert und alles andere gänzlich außen vor lässt. Ein bisschen sleaze her, ein bisschen sleaze da, aber alles in allem zu wenig, um als richtiger Film durchgehen zu können. Eine Handlung ist nur insofern zu erkennen, dass Dr. Leeder wie ein Besessener mit seiner Assistentin vögelt, wahnsinnig wird, Frauen vergewaltigt, sich in die hübsche Mrs. Hide verwandelt und als diese weitervögelt. Das wars dann auch schon, nachdem Jack Buddliner gute zehn Mal seinen fetten, haarigen Arsch ins Bild halten durfte, ist der ganze Spaß auch wieder vorbei und man fragt sich als Zuschauer ernsthaft, wo denn der eigentliche Film war. Hier will einfach nichts stimmen. Angefangen bei den Schauspielern, die nichts mehr können, als sich ihrer Kleidung zu entledigen, bis hin zu einem Spannungsaufbau, der nicht einmal im Ansatz vorhanden ist. "The Adult Version of Jekyll & Hide" ist langweiliger Softcore, der sich öde langsam dahinzieht und letztendlich ein Gefühl von Frustration zurücklässt, für solch einen Schund Geld ausgegeben zu haben.
Nun, wenn "The Adult Version of Jekyll & Hide" typischer Sexploitation ist, dann weiß ich nun, dass das definitiv kein Genre ist, mit dem ich mich über einen längeren Zeitraum hinweg befassen werde. Wenn mir nach Sex, gepaart mit gehörig viel Trash ist, greife ich zum nächstbesten Seduction Cinema Titel, für die tägliche Dosis an Gewalt tun es die Splatterfilme in meinem Regal. Dazu brauche ich dann keinen 30 Jahre alten Film, der in dreckig anmutender Qualität wohl schmuddelig daherkommen will, tatsächlich aber nichts weiter als abturnend und einfach inhaltslos ist. Wer vor 30 Jahren zum ersten Mal zu den Bildern eines schmuddeligen Sexploitation-Filmes die ersten sexuellen Erfahrungen sammelte, wird wohl in nostalgischer Stimmung an die gute, alte Zeit zurückdenken können, doch für alle anderen ist "The Adult Version of Jekyll & Hide", trotz einigen beachtlichen weiblichen Rundungen, absolut NICHT zu empfehlen.
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