Informationen
Drehland |
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Drehjahr | 2010 |
Laufzeit | ca. 91 Minuten |
Regie | Olivier Abbou |
Darsteller | Roc LaFortune Sean Devine Nicole Leroux Cristina Rosato u.a. |
Bild |
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Ton | DD5.1 |
Sprachen |
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Untertitel | — |
LC | 2 |
FSK | KJ |
Story
Eine Handvoll Reisende, im späten Teenageralter plus ein Kind, kommt von einer Feier in Kanada und will in die Vereinigten Staaten zurück. Als sie von einer Grenzkontrolle, auf einer abgelegenen Straße, angehalten werden denken sie an nichts Schlimmes. Doch die beiden Grenzer nehmen die Reisenden genauer unter die Lupe und finden zum einen ein Päckchen Rauschgift und zum anderen das Aussehen eines der Reisenden als etwas zu arabisch.
Er könnte nach Annahme der Grenzhüter ein Terrorist sein, was dieser natürlich vehement abstreitet. Die Reisegruppe ist erstaunt und erzürnt. Doch was folgen soll, können sie sich nicht in ihren schlimmsten Alpträumen vorstellen. Denn wenige Minuten später sind sie dezimiert und finden sich mitten im Wald in kleinen Käfigen wieder. Mit einem Sack über dem Kopf und in Strafgefangenenmontur…
Kritik
Horror ist besonders intensiv, wenn er die Wirklichkeit wiederspiegelt. Bei dem Filmbeitrag „Territories“ haben wir es mit einem solchen horrorintensiven Phänomen zu tun. Das Debüt von Regisseur Olivier Abbou, der auch die Geschichte zu seinem Film ablieferte, ist ein realistisch erschreckender Beitrag. Er verarbeitet die Geschehnisse von Guantanamo Bay und Abu Ghraib, in dem die Amerikaner ja alles andere als politisch und moralisch korrekt gehandelt haben.
Abbou holt die Geschehnisse aus den Nachrichtensendern auf die Kinoleinwand. Die Bilder, in denen man Gefangene in Strafuniform und mit einem Sack über den Kopf sieht, werden Teil des Films. Seine Sozialkritik kommt unverblümt. Ungeschminkt. Unmaskiert. Quasi mit dem Dampfhammer.
Zu 100% authentisch ist Territories“ allerdings nicht. Das Geschehen wirkt, wohl aufgrund des überschaubaren Budgets, manchmal etwas künstlich. Die Darsteller sind gut, die Locations nett anzusehen, aber es kommt ein Touch von Billig-Film rüber.
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen die zwei, als Grenzhüter verkleideten, Freunde. Vorzeige Rednecks will man meinen. Doch ihr Antrieb ist ein anderer, wie man sie aus typischen Hinterwald-Streifen sonst so kennt. Dies macht die Burschen zwar nicht unbedingt sympathischer, lässt aber die ansonsten vorhandene, klischeebeladene geistige Degenerierung hinten vor.
Die beiden Waldbewohner nehmen ihre Opfer hart ran. Ziemlich hart sogar. Dennoch hat man seitens der Macher nicht auf übermäßigen Einsatz von Kunstblut und Knetmasse zurückgegriffen. Die Folterthematik kommt deswegen aber keineswegs zu kurz. Und sie bietet die Chance, die Figurenzeichnung intensiver zu gestallten. Was ja bei Filmen mit nicht so hohem Budget oftmals viel zu kurz kommt.
Spannend und atmosphärisch ist es nahezu die ganze Zeit. Da immer wieder verstörende Momente den Horror-Alltag unterbrechen. Beispielsweise die Brandmarkungen. Oder die Techno-Einlagen. Aber es gibt auch viele andere bizarre Dinge zu sehen, die diesen politisch motivierten Horror-Film zu einem Genuss machen. In der Gesamtbewertung muss man lediglich für B-Movie typischer filmischer Schwächen und für die Idee, einen Privatdetektiv dann zu installieren, wenn es nicht so recht Sinn macht, Abstriche machen.
DVD
Vor dem Start des DVD-Menüs gibt es zwei Trailer. Viel mehr als Trailer wird der geneigte Betrachter der DVD auch nicht im Bonussektor der DVD vorfinden. Es gibt noch eine Trailershow und einen Trailer zum Film.
Das Bild wird einige Male als Stilmittel etwas verfremdet. Ansonsten ist es aber glasklar, sodass hier, wie auch beim Ton, kein Kritikpunkt gefunden werden kann.
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