Summer Of Sam

Informationen

OT:Summer Of Sam

ca. 136 Minuten

USA 1999

Regie

  • Spike Lee
Darsteller

  • John Leguizamo
  • Adrien Brody
  • Mira Sorvino
  • Jennifer Esposito
  • u.a.

Summer Of Sam

Story

1977: Der heiße Sommer zermürbt die Stadt. New York stöhnt unter der Hitze der gleißenden Sonne. Dennoch hat es genug Kraft, einige Sachen in diesem „Summer Of Sam“ hervorzubringen. Rassenunruhen, viele Stromausfälle, die Discowelle, die Yankees in der World Series und einen Serienkiller, den „Son Of Sam“.

Inmitten des Geschehens befindet sich Vinny. Ein italienisches Kind der Bronx. Dessen Leben immer problematischer wird. Nachdem er mal wieder seine Ehefrau betrogen hat, sieht er die neusten Mordopfer des „Son Of Sam“. Wiedermal ein Liebespaar, wiedermal aus nächster Nähe erschossen. Vinny glaubt, ein Zeichen von Gott empfangen zu haben.

Er bemüht sich von nun an, seine zahlreichen Affären zu beenden. Seine Frau zu respektieren und zu akzeptieren, dass seine sexuellen Ausschweifungen nicht gut sind. Doch dieses Vorhaben ist schwierig in die Tat umzusetzen. Und so droht sein Leben zu zerbrechen. Zu alledem läuft draußen auch noch „Son Of Sam“ rum, vor dem Vinny schreckliche Angst hat…

Kritik

Eines vorweg: Wer erwartet bei „Summer Of Sam“ nähere Informationen über den berüchtigten Serienmörder David Berkowitz (Auch bekannt als Killer mit der .44er) zu erfahren, ist mit diesem Spike Lee („Malcolm X“ u.a.) nicht so gut bedient. Lee nutzt das Phänomen nur, um seine Geschichte zu erzählen. Dies ist nicht negativ gemeint, da der „Son Of Sam“ ja ein fester Bestandteil des „Summer Of Sam“ war.

Die wiedergegebene Geschichte ist facettenreich und umfasst mehr als das Leben der Hauptrolle Vinny. Sie zeigt die damalige Gesellschaft New Yorks, zumindest zum Teil. Viele kleine Nebenschauplätze sind mit von der Partie. Nebenschauplätze, die das Geschehen meist interessant gestallten. Sie handeln von Drogen, Disko, Mafia, Punkrock und Sex. Letzteres gemischt mit etwas Liebe und Religion. Sex wird bei diesem Film sowieso groß geschrieben. Hauptdarsteller John Leguizamo muss öfter die Hosen fallen lassen, als es dem Betrachter lieb ist. Und das nur, damit Lee zeigen kann, wie wenig sich die Lust auf schmutzigen Sex und der italienisch gelebte Katholizismus vertragen. Wer behauptet, dass diese Szenen nur größere Lückenfüller sind, wird sicherlich nicht so verkehrt liegen.

Auffällig ist, dass John Leguizamo in „Summer Of Sam“ nicht so aggressiv arrogant spielt, wie man es von ihm gewohnt ist („Land of the Dead“, „Crónicas – Das Monster von Babahoyo“, „Stirb langsam 2“ uva.). Man könnte ihn fast ins Herz schließen, wenn seine Rolle nicht so gedrungen proletarisch und seine Frisur nicht so schleimig wäre. Die anderen Rollen kann man da schon lieber haben. Spike Lee hat ein gutes Team zusammengestellt, welches untereinander gut harmoniert. Zudem hat er sich selbst in seinem Team aufgestellt. Als Journalisten ist er in wenigen, kritischen Momenten zu sehen.

Positiv an „Summer Of Sam“ ist auf jeden Fall, das er abwechslungsreich und mit guten Charakteren daherkommt. Eine Milieu-Studie, welche das Multikulti-Leben des interagierenden New Yorker Lebens wiedergibt. Ob schwarz, ob schwul, ob bekifft, ob italienisch, ob anders, ob kriminell, alles findet seinen Platz.

Viel Platz gibt es allerdings nicht für den "Son Of Sam". Hier hat Lee gespart. Und das, obwohl diese Szenen dem Film einen leicht verstörenden Stempel aufsetzen. Hier wird Atmosphäre erzeugt und viele Fragen aufgeworfen, deren Beantwortung vernachlässigt wird. Der zur Nebensächlichkeit degradierten Rolle des David Berkowitz dient nur zum Verbreiten von Schrecken. Der 1953 in New York City geborene David Berkowitz kam als Richard David Falco auf die Welt und wurde als Kind von Familie Berkowitz adoptiert. Als er erfuhr, dass seine Eltern ihn weggaben war er am Boden zerstört. 1975 verübte er in der Bronx seinen ersten Angriff auf ein Mädchen. Mit einem kleinen Messer. Da dieses Verbrechen nicht mit Mord endete, beschloss David Berkowitz in Zukunft eine Schusswaffe zu benutzen. Zwischen Juli 1976 und August 1977 erschoss Berkowitz sechs Menschen. Im satanischen Wahn. Verletzte weitere schwer. Am 10. August 1977 wurde Berkowitz verhaftet, nachdem er zu nah an einem Hydranten geparkt hatte und einen Strafzettel bekam. Er wurde zu 365 Jahren Haft verurteilt.

Von einem Meisterwerk ist „Summer Of Sam“ weit entfernt, als Film aber durchaus interessant, gerade weil er gegen Ende Fahrt aufnimmt und viel besser wird. Die etwas andere Hommage an New York verspricht sicherlich mehr, als sie bietet.

Bewertung

SplatterSummer Of Sam
SpannungSummer Of Sam
StorySummer Of Sam
EkelfaktorSummer Of Sam
AtmosphäreSummer Of Sam
GesamtSummer Of Sam

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