Informationen
OT:Squirm
ca.90 Minuten
USA 1976
- Jeff Lieberman
- Don Scardino
- Patricia Pearcy
- R.A. Dow
- u.a.
Story
Bei einem schweren Unwetter über dem kleinen verschlagenen Städtchen Fly Creek schlägt der Blitz in einen Hochspannungsmasten ein. Unmittelbar nach dem Gewittersturm trifft der New Yorker Kunststudent Mick in Fly Creek ein, um seine Freundin Geri zu besuchen und einige Antiquitäten zu erstehen. Sein erstes Treffen mit den Dorfbewohnern verläuft alles andere als harmonisch, findet er doch einen Wurm in seinem Milchshake und wird zu allem Übel auch noch bezichtigt, diesen selbst aus Spaß in das Getränk getan zu haben. Insbesondere dem Sheriff ist der dreiste Stadtbursche ein Dorn im Auge.
Schon bald passieren merkwürdige Dinge: Dem Wurmköder-Händler Grimes und dessen Sohn Roger, der versucht, Geri den Hof zu machen, kommen auf ungeklärte Weise etwa 100.000 gefangene Würmer abhanden. Als Mick und Geri den hiesigen Antiquitätenhändler Beardsley aufsuchen, stoßen sie nur auf ein bis auf die Knochen abgenagtes Skelett, welches kurz darauf spurlos verschwunden ist. Bei einem Angelausflug mit Roger wird Mick von einem Wurm gebissen, kurz danach attackieren mehrere Würmer Roger, der mit zerfressenem Gesicht in den nahen Wald flieht. Durch Zufall stoßen Mick und Geri auf den Grund der schrecklichen Ereignisse:
Bei dem Blitzeinschlag haben sich mehrere tausend Volt Strom in den wassergetränkten Boden entladen und sämtliche vormals harmlosen Würmer in der Umgebung zu blutrünstigen Bestien mutieren lassen. Da die glitschigen Tierchen äußerst lichtscheu sind und sich ihre Opfer vornehmlich in der Dunkelheit suchen, kommt es ihnen sehr gelegen, dass durch die Zerstörung der Hochspannungsleitung die Stromversorgung des Ortes zusammengebrochen ist. Panikartig verschanzen sich die beiden zusammen mit Geri’s Mutter und Schwester in deren Haus. Denn die Dunkelheit bricht herein. Und dann ist da schließlich auch noch der durch die Wurmattacke wahnsinnig gewordene Roger…
Kritik
Der Regenwurm ist manchmal krumm, und manchmal auch gerade.
– Und trittst Du drauf, dann kommt was raus, und das ist Marmelade!!!
Wer bislang dachte, die einzige Gefahr, die von den possierlichen Wurmtierchen ausgehe, sei ein Genickbruch beim Ausrutschen auf deren matschigen Innereien, wenn sie bei Regenwetter mal wieder die Bürgersteige säumen, oder der Erstickungstod in Folge einer pubertären Wette, der wird durch SQUIRM eines besseren belehrt und sollte schleunigst mal seine Biologie-Kenntnisse überprüfen!!! 😉
Vor einem für seine Zeit gerade in Mode gekommenen warnenden Ökologiehintergrund kann SQUIRM getrost als die „Mutter aller Ekelfilme“ bezeichnet werden. Einen bleibenden Eindruck beim Betrachter hinterlassen daher auch weniger irgendwelche harten Splatter-Effekte, sondern eher die wirklich unappetitlichen Massenszenen von schleimigen Würmern, die sich gleich zu Tausenden ineinander schlängeln und teilweise sogar in bedrohlicher Großaufnahme gezeigt werden, so dass ihre Greifzähne zu monströsen Fängen mutieren. Diese Darstellung der glitschigen Zeitgenossen verursacht wirklich ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Hinzu kommt, dass Regisseur Jeff Lieberman („Blutige Dämmerung“, USA 1981, „Blue Sunshine“, USA 1976) sehr schön mit diesem Ekelgefühl zu spielen versteht. So ist es sicherlich kein Zufall, dass der Sheriff in einer Szene gerade genüsslich in Großaufnahme Spaghetti isst, so dass sich dem Betrachter Assoziationen zu den glitschigen Kriechtieren geradezu aufdrängen.
Die Schauspieler verstehen ihr Handwerk, so dass die Charaktere sehr glaubwürdig rüberkommen, was nicht zuletzt auch ein Verdienst der besonders gelungenen Synchronisation ist. Da passen einfach alle Stimmen zu den jeweiligen Darstellern. Besonders hervorzuheben sind die Zeichnungen des mal wieder ordentlich kleinbürgerlich dargestellten Sheriffs und des vorlauten Studenten Mick, die sich beide nicht gerade sympathisch sind und sich eine Art persönliches Verbal-Duell liefern. Herrlich zum Beispiel die Szene, in der Mick den Sheriff nachäfft.
Somit wissen also nicht nur die action- und effektreichen Szenen gut zu unterhalten, sondern auch die Dialoge und für die Story wichtigen eher ruhigen Passagen. Sehr schön z.B. auch die ganze Stimmung, die durch die Kulisse der ländlichen Kleinstadt mit ihren verschrobenen Einwohnern aufgebaut wird und schon fasst backwood-mäßigen Charakter besitzt. Leider scheint die vorliegende deutsche Videofassung von VCL in einigen Einstellungen geschnitten. Dieses schmälert den Gesamteindruck des Filmes aber nicht allzu sehr, da er trotzdem sehr unterhaltsam ist und mit den verbliebenen Ekel-Effekten immer noch ein wohliges Schauergefühl beim Zuschauer hinterlässt.
Fazit: Miraculi ist fertig!!! Glitschig ekeliger Tierhorror-Klassiker. Nicht zu empfehlen vor dem Besuch beim Italiener um die Ecke!!
Ähnlicher Film:
- Slugs
- Mörderspinnen
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