Snakes On A Plane

Informationen

OT:Snakes On A Plane

ca.105 Minuten

USA 2006

Regie

  • David R. Ellis
Darsteller

  • Samuel L. Jackson
  • Julianna Margulies
  • Nathan Phillips
  • Rachel Blanchard
  • u.a.

Snakes On A Plane

Story

Sean Jones (Nathan Phillips) ist der einzige Augenzeuge des Mordes an einem bekannten Staatsanwalt. Der gefährliche Kriminelle Eddie Kim (Byron Lawson) setzt alles daran, Jones zum Schweigen zu bringen und schickt ein paar Handlanger zu ihm nach Hause, die den unliebsamen Zeugen aus dem Weg räumen sollen. Beinahe wäre der Plan auch aufgegangen, doch da taucht der FBI Agent Neville Flynn (Samuel L. Jackson) auf, der Jones beschützt und ihm mitteilt, dass er ihn per Linienflug sicher nach Los Angeles bringen wird, damit er dort eine Aussage vor Gericht machen kann. Doch die Beiden hätten nicht mit dem Einfallsreichtum von Eddie Kim gerechnet, denn dieser verstaut vorsorglich hunderte Schlangen im Gepäckabteil der Maschine, die er und seine Leute zusätzlich mit Pheromonen noch aufstacheln. Während des Fluges brechen die Schlangen plötzlich aus und fallen sowohl über die Bordmechanik, als auch über die panischen Fluggäste her. Lediglich Flynn schafft es, in dem Chaos einen kühlen Kopf zu bewahren und nimmt den Kampf gegen die Schlangen auf…

Kritik

An und für sich ist ein Film, in dem sich aggressive Schlangen über die Passagiere eines Flugzeuges hermachen ein Kandidat für die Videothek, doch im Falle von "Snakes on a Plane" sieht dies gänzlich anders aus. Einen derartigen Internet-Hype kannte man bislang eigentlich nur von "Blair Witch Project". Es wurden Webseiten und Blogs zum Film veröffentlicht, Songs verfasst und eigene Trailer gedreht. Das jedoch ist noch längst nicht alles. Die Internet-Gemeinde hatte sogar erheblichen Einfluss auf die Produktion des Films und hat sich dafür stark gemacht, dass nachträglich noch einige Gewaltszenen gedreht werden mussten, um den Streifen von einem PG-13 auf ein R-Rating zu hieven. Ebenfalls hagelte es Proteste, als der Streifen in "Pacific Air Flight 121" umbenannt werden sollte. Nicht nur die Fans, sondern auch ein Teil der Crew und insbesondere Hauptdarsteller Samuel L. Jackson forderten, den Trashkracher als "Snakes on a Plane" zu veröffentlichen. Viel Aufhebens um einen Film also, doch hat sich das alles denn gelohnt?

Das kommt ganz auf die Erwartungshaltung des Zuschauers an. David R. Ellis, der auch schon für "Final Destination 2" und "Final Call" verantwortlich war, schuf nicht mehr und nicht weniger als ein spaßiges, kurzweiliges, hochwertiges B-Movie, das absichtlich trashig daherkommt. Dennoch können die überschwänglichen Reaktionen der Fans und der ganze Hype nicht darüber hinwegtäuschen, dass das eben nicht unbedingt neu ist. Schon "Tail Sting" erzählte beinahe die selbe Geschichte, auch wenn Ellis sie natürlich in wesentlich kostspieligere Bilder verpackte. Genau genommen lebt "Snakes on a Plane" eigentlich nur von den Lobeshymnen im Voraus und stellt sich genau betrachtet als ziemlich unterhaltsamer, aber nicht weiter überragender Actionthriller heraus.

Die Story verläuft nach Schema F. Natürlich braucht es einen Grund, wieso sich zahlreiche Schlangen in luftiger Höhe über ihre Beute hermachen, deshalb kamen die Drehbuchautoren auf die Idee mit dem Kronzeugen, der von einem gefährlichen Verbrecher ausgeschaltet werden soll. Dieser Vorplot ist jedoch kaum von Belang, schließlich geht es einzig und allein um das Geschehen das sich später auf dem Flugzeug abspielt. Hierbei werden dann zuerst ein paar Klischee-Charaktere eingeführt, wie etwa die schwarzen Rapper, die später noch für einige Lacher sorgen, das unsympathische Arschloch, dessen Schicksal man schnell vorausahnen kann, notgeile Teenies usw. Alles, was der Fundus hergibt wurde wieder entstaubt und in den Film eingefügt.

Sobald es mal ans Eingemachte geht, sieht man auch, dass "Snakes on a Plane" ein Film für die Fans ist. Die Schlangen gehen äußerst brutal und eklig vor. Sie springen aus Kloschüsseln und verbeißen sich in Geschlechtsteilen und sorgen durch viele weitere, nette Einfälle der Filmemacher für zahlreiche lustige Momente. Bei Sätzen wie "Alter, Du hast da ne Schlange am Arsch" bleibt kein Auge trocken, "Snakes on a Plane" ist in seinen besten Szenen sowohl ein Angriff auf schwache Mägen wie auch auf die Lachmuskeln. Das ist das Schöne an solchen Filmen: Egal wie brutal das Geschehen wird, es ist immer noch mit einem Spritzer Ironie versehen.

"Snakes on a Plane" ist eindeutig darauf ausgelegt, cool zu sein. Wörter und Sprüche wie "Fuck" oder "Get off my dick, bitch" finden sich zuhauf in dem Film. Auch Jackson’s jetzt schon legendärer Satz "I had enough with this motherfucking Snakes on this motherfucking Plane!" zeigt wunderbar, dass hinter dem Streifen nicht mehr als die Intention steckt, Spaß machen zu wollen. Dies gelingt ihm auch wunderbar, was aber nichts daran ändert, dass die Ideen, die man einbringen konnte, eben nur limitiert waren. Aus der Vorlage konnte man nicht sehr viel mehr herausholen, das ist klar, und dadurch hat man oftmals das Gefühl, dass "Snakes on a Plane" mit einigen längeren Durstrecken ausgestattet ist, bevor es dann wieder erfrischende Momente eingestreut werden.

Für die Dreharbeiten wurden anscheinend 450 Schlangen verwendet. Als ich das hörte, ist mir erst mal die Kinnlade heruntergeklappt. Ich hätte beim Betrachten des Films schwören können, dass sie ausschließlich aus dem Computer stammen, doch da habe ich mich allem Anschein nach getäuscht. Die Schlangen hinterließen auf mich einen etwas "billigen" Eindruck, was jedoch wunderbar zur Atmosphäre des Films passt und ihm einen ganz eigenen Charme verleiht.

Samuel L. Jackson ist ganz klar eines der Higlights des Films. Es heißt, er habe bei dem Projekt nur des Titels wegen zugesagt und das war gut so. Er passt wunderbar als fluchender, cooler FBI Agent, der mit Elektroschockern auf Schlangenjagd gehen, und dabei einen Spruch nach dem anderen bringen darf. Er musste sich für diesen Part zwar nicht sonderlich anstrengen, aber hey, wen stört das?

Alle anderen Schauspieler agieren so, dass sie einem nicht lange in Erinnerung bleiben. Sie stellen eben nur Kanonenfutter und Stereotypen dar. Lediglich Kenan Thompson fällt noch äußerst positiv als übergewichtiger Schwarzer auf, der gegen Ende des Films die Aufgabe hat, das Flugzeug zu landen, weil er in seiner Freizeit an der Playstation des öfteren an einem Flugsimulator spielt. (Zitat von Jackson: "All praises to the Playstation!")

Wenn man so will stellt "Snakes on a Plane" eine Premiere für eine neue Möglichkeit des Filmschaffens dar. Man lässt einfach den Fans die Möglichkeit, eigene Ideen und Vorschläge einbringen zu können, doch das Ergebnis ist in diesem Fall nicht mehr, als ein solider Tierhorror-Actionthriller. Obwohl das Teil nur so von coolen Sprüchen, prallen Oberweiten, bissigen Schlangen und natürlich Samuel L. Jackson strotzt, ist "Snakes on a Plane" nicht unbedingt besser als viele andere derartige Streifen auch. Das jedoch klingt vermutlich schlechter als es gemeint ist, denn für einen entspannten, unterhaltsamen Filmabend oder für die nächste Party ist "Snakes on a Plane" gewiss die beste Wahl.

Bewertung

SplatterSnakes On A Plane
SpannungSnakes On A Plane
StorySnakes On A Plane
EkelfaktorSnakes On A Plane
AtmosphäreSnakes On A Plane
GesamtSnakes On A Plane

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