Informationen
OT:Slaughter Disc – A Tale from the Carnal Morgue
ca.90 Minuten
USA 2005
- David Quitmeyer
- Caroline Pierce
- Robert Williams
- u.a.
Story
Mike (Robert Williams) ist ein fauler Verlierertyp, der am Liebsten zu Hause auf der Couch sitzt und sich mit Pornographie zudröhnt. Ab und an unterbricht er das jedoch mit einem Gang zur örtlichen Erwachsenenvideothek, um sich dort mit neuem Stoff einzudecken. Als er dies eines Tages routiniert tut, entdeckt er in einem Sexmagazin eine Werbung für die Sexseite Andromeda Strange, die er kurze Zeit später interessiert aufsucht. Auf der Webseite ordert sich Mike einen Film, der vielversprechend zu sein scheint und schon im Voraus mit sehr viel Sex und Gewalt wirbt.
Nach einer längeren Wartezeit trifft das heiß ersehnte Päckchen endlich ein. Mike, der gerade seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht, entreißt dem Postboten, ohne sich vorher die Hände zu waschen, das Paket und bedeckt diesen dadurch versehentlich mit zuvor durch mühsame Handarbeit erarbeitetem Ejakulat. Mike allerdings hat keine Zeit, sich zu entschuldigen, denn die neue DVD wartet darauf, besichtet zu werden. Schnell ist das gute Stück in den Player geworfen und der Spaß kann auch schon losgehen. Im Hauptfilm ist die hübsche Gothic-Lady Andromeda Strange (Caroline Pierce) zu sehen, die zuerst einen heißen Strip hinlegt, um sich danach mit einem Dildo zu vergnügen. Was zuerst noch den Anschein eines normalen Pornos erweckt, nimmt immer bizarrere Züge an, als die Frau sich plötzlich mit einer Rasierklinge selbst verstümmelt und sich letztendlich die Kehle aufschneidet. Mike ist zwar mehr als abgeturnt von diesem Schauspiel, spielt die DVD aber kurze Zeit später wieder ab. Seltsamerweise ist der Hauptfilm nun ein anderer, dieses Mal hat zuerst ein gefesselter Mann Sex mit Andromeda Strange, bevor diese ihn dann kaltblütig umbringt. Als Mike beim nächsten Filmstart ungläubig feststellen muss, dass einer seiner Freunde von Andromeda gefoltert wird, begreift er, dass die DVD ein unheimliches, äußerst gefährliches Eigenleben führt…
Kritik
"Slaughter Disc" ist einer von diesen Filmen, die mir dank eines schmackhaft guten Reviews auf einer von mir sehr geschätzten Homepage zum Thema Horrorfilm schon seit längerem im Hinterkopf rumschwirren. Lange habe ich überlegt, ob es sich lohnen könnte, sich dieses Machwerks zu bereichern und als ich es dann eines Tages günstig gesehen habe, schlug ich blind zu. Wie ich dann bitter erfahren musste, ist "Slaughter Disc" nichts anderes, als der unnötige Versuch eines Einstiegs ins Pornogewerbe eines gewissen David Quitmeyer, der sogar extra noch den Horror-Deckmantel umwirft, um mehr Absatz für sein Billigfilmchen zu finden.
Ich ging an das Teil in Erwartung eines trashigen Horrorfilms mit Hardcore-Elementen heran. Was wir hier haben ist allerdings ein typischer, relativ günstig gedrehter Porno, dessen einziger Horror-Anteil daraus besteht, dass reichlich rote Farbe vergossen wird. Die Handlung entbehrt zwar nicht einen gewissen Grad an Einfallsreichtum, ist aber dennoch simpler gestrickt, als es hätte sein können. Die Idee mit der DVD, die ein unerklärliches Eigenleben entwickelt, ist so schlecht nämlich gar nicht, hier wären definitiv mehr Möglichkeiten offen gewesen.
David Quitmeyer spult allerdings alles in einer flotten Erzählweise ab: Mike ersteht die DVD, bemerkt schon früh, dass irgend etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, sieht sich den Film aber trotz eines unguten Gefühls mehrere Male an und muss die Entdeckung machen, dass Andromeda Strange es wohl auf ihn abgesehen hat. Die Dame entführt zwei seiner besten Freunde, um sie dann in dem Porno zu töten.
Das war’s dann eigentlich auch schon. Unnötig, zu erwähnen, dass die Story nur nötiges Beiwerk ist, um sich von einer Sexszene zur nächsten zu hangeln. Hier muss allerdings gesagt werden, lässt "Slaughter Disc" durchaus Potenzial erkennen. Obwohl wir es hier mit Hardcore zu tun haben, kommen viele der Szenen überaus erotisch präsentiert daher. Außerdem arbeitete David Quitmeyer mit einer düsteren Optik, der sich das Gothic-Cick Andromeda natürlich bestens anpasst. Vor einer düsteren Kulisse darf sie sich räkeln, selbst befriedigen, literweise Blut aus selbst beigebrachten Wunden lecken und natürlich ihre Opfer "vernaschen". Diese Szenen kommen dank ihres doch überraschend düsteren Grundtons interessanter als die irgend eines x-beliebiger Pornos daher. Leider wurden aber einige Szenen etwas in die Länge gezogen, so etwa Andromedas erster Akt, der an die 15 Minuten dauert, und von Verlustierung an einem Dildo bis hin zu exzessivem Selbstverstümmeln alles sehr ausgiebig zeigt.
Hätte man diese Szenen etwas abwechslungsreicher gestaltet, hätte dies "Slaughter Disc" durchaus gut getan. Was wir aber so im Endeffekt haben, ist ein Witz einer Haupthandlung, die quasi ohne Bedeutung ist und uns nur von einer überlangen Hardcoresequenz zur nächsten trägt. Die Darsteller machen ihre Sache dabei recht ordentlich. Dass Caroline Pierce schon seit Jahren im Pornogeschäft tätig ist und schon in derartigen Filmen wie "Blowjob Adventures of Dr. Fellatio 11" oder "Phat Azz White Girls" zu sehen war, ist ihr sofort anzumerken. Sie geht mit Professionalität an die Hardcore-Szenen heran und lässt diese durch ihr Können durchaus nach etwas aussehen.
Robert Williams als Mike hingegen liefert hier sein Schauspieldebüt ab, macht dies aber gar nicht so schlecht, wie ich finde. Er bringt seinen Charakter glaubhaft als pornosüchtigen Versager rüber und sieht sogar Johnny Depp entfernt etwas änhlich, was natürlich auch ein Pluspunkt darstellt 🙂
Grottenschlecht ist "Slaughter Disc" zwar nicht, aber etwas neues oder innovatives gibt es hier leider auch nicht zu bestaunen. Es handelt sich um einen 08/15 Porno, zugegeben mit einem erstaunlichen Einsatz von Kunstblut, aber letztendlich ist und bleibt es ein Hardcore-Streifen. Die Sexszenen sind nett anzuschauen, ziehen sich aber stellenweise etwas in die Länge und lassen zudem Abwechslung vermissen. Obwohl Caroline Pierce als Gothic-Lady sehr bösartig und erotisch rüberkommt, wäre es vielleicht nicht schlecht gewesen, dem Cast noch ein paar andere optische Leckerbissen hinzuzufügen.
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