Informationen
Story
Der Mondzyklus bestimmt ihr Dasein. Bei Vollmond werden sie zu Werwölfen, zu blutrünstigen Bestien. Sie sind Skinwalker. Menschen, die die Fähigkeit haben, sich die animalischen Kräfte der Tiere anzueignen. Für einige ist es ein Segen, für andere ein Fluch. Zwischen den Skinwalkern herrscht Krieg. Zwei rivalisierende Werwolfgruppen kämpfen um einen kleinen Jungen. Denn der 13jährige Timothy hat die Gabe, den Fluch des Werwolfs zu beenden. Wenn der Vollmond sich rot färbt, ist seine Prophezeiung erfüllt. Während er mit seiner Familie flieht, rücken die gnadenlosen Jäger immer dichter heran. Sie wissen: Nur Timothys Tod macht sie unsterblich. Sein Tod vor Aufgang des Blutmondes…
Kritik
Werwölfe haben es wahrlich nicht leicht. Auf der Roten Liste der bedrohten Filmmonstren nehmen die haarigen Biester mit Sicherheit einen der vorderen Plätze ein. Wohl kaum ein Gruselwesen fristet in den letzten Jahren ein dürftigeres Dasein als der Mensch im Wolfspelz. Kein Wunder, schließlich stellt die filmische Umsetzung die Maskenbildner vor eine große Herausforderung. Um einen Vampir oder eine Mumie im Film auftreten zu lassen, bedarf es nicht viel. Ein paar Hauer in den Rachen geschoben, ein Umhang – fertig ist Graf Dracula. Oder eben einfach ein bisschen Klopapier um die Hüften gebunden – schon wandelt der tote Pharao. Bei Kollege Werwolf gestaltet sich die Sache etwas komplizierter, zumindest wenn das Pelztier halbwegs gruselig aussehen und nicht als Michael J. Fox rüberkommen soll. Werwolf-Filme mit ordentlichen Spezial-Effekten lassen sich dann auch gerade mal an einer Kralle abzählen. Dazu gehören unter anderem Joe Dante‘ s "Das Tier" und natürlich der Klassiker von John Landis "American Werewolf", der seinerzeit für die Effekte den Oscar bekam. Beide Filme kamen mit hausgemachten Tricks aus. Moderne Regisseure, wie Anthony Waller für seinen "American Werewolf in Paris" machen es sich da leichter, setzen auf CGI-Effekte – und scheitern mit ihren Werwölfen aus dem Computer kläglich. Als Lichtschweif am Horizont wurde daher mit großer Spannung SKINWALKERS erwartet, schließlich zeichnete James Isaac, ein Experte in Sachen Spezial-Effekte, für die Regie verantwortlich. SKINWALKERS ist nach HOUSE III und JASON X die dritte Regiearbeit von Isaac, der seine ersten Film-Sporen bei George Lucas verdiente. 1983 verhalf er tricktechnisch dessen Jedi-Rittern zur Rückkehr. 1986 war er am überragenden Erfolg von David Cronenberg’s Remake von "Die Fliege" beteiligt. Keine Frage also, dass der Mann weiß, wie ordentliche Effekte inszeniert werden. Das beweist er auch bei SKINWALKERS. Leider vernachlässigt er dabei allerdings die Story… Einen "actiongeladenen Werwolf-Film der schaurig-spannenden Art" kündigt der Verleih an. Actiongeladen ist SKINWALKERS in der Tat, Spannung und Grusel kommen jedoch nur bedingt zur Geltung. Die beiden rivalisierenden Werwolf-Gruppen liefern sich heiße Schusswechsel und Verfolgungsjagden, die in einem dramatischen Showdown enden. Auch die Darstellung der bösen SKINWALKER, die ihren Trieben freien Lauf lassen, ist cool. Mit Lack und Leder, Sonnenbrille und Schießeisen knattern sie auf ihren Motorrädern durch die Gegend. Sie sind die wahren "Werewolves on wheels". Auf der anderen Seite dann die Guten. Sie wollen den Fluch beenden, unterdrücken ihre animalischen Kräfte und lassen sich lieber anketten anstatt das Blut Unschuldiger zu vergießen. Der ewige Kampf Gut gegen Böse, Gegenstand unzähliger Filme, steht auch hier im Mittelpunkt. Doch irgendwie nutzt sich die Story schnell ab. Die ohnehin sehr geradlinig erzählte Handlung ist einfach zu leicht zu durchschauen. Überraschungen, Schockeffekte oder Grusel sind Mangelware. Auch die auf den ersten Blick innovative Idee, eine Grusel-Randgruppe mit einem LKW über das Land fahren zu lassen, ist nicht wirklich neu. Das haben schon Lance Henriksen und Co. mit ihrem Vampirmobil in Kathryn Bigelows "Near Dark" 1988 wesentlich spannender veranstaltet. "Damit sie leben, müssen wir sterben." In roten Lettern prangt dieser stimmungsvolle Spruch auf dem Cover der DVD. Doch irgendwie scheint der Überlebensdrang der SKINWALKER dann doch nicht sehr groß zu sein. Gestorben wird im Film nicht häufig. Und wenn doch, dann – mit Ausnahme von ein zwei Splatterszenen – eher blutarm. Angeblich soll noch eine unrated-Version des Films in den USA auf die Veröffentlichung warten. Ob Splatter und Blut aber mangelnde Spannung wettmachen, ist Geschmackssache… Geschmackssache dürften auch die Werwolf-Masken in SKINWALKERS sein. Handwerklich gelungen wirken sie zwar weder peinlich. Richtig gruselig kommen sie allerdings auch nicht rüber. Solide aber eben nicht weltbewegend.
Dies gilt dann auch für den ganzen Film. SKINWALKERS ist bei weitem nicht schlecht. Die Legende vom Wolfsmenschen muss wegen ihm allerdings auch nicht neu geschrieben werden…
DVD
Zur Rezension lag leider nur eine Presse-DVD vor. Laut DVD-Cover besitzt die Silberscheibe als Extras ein etwa 10minütiges Making of, 25 Minuten Interviews, Deleted Scenes (etwa 5 Minuten), Darsteller-Infos und Dokumentationen der Gunshot-Animation sowie der Visual Effects.
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