Informationen
OT:Severance
ca.92 Minuten
GB 2006
- Christopher Smith
- Danny Dyer
- Laura Harris
- Tim McInnerny
- Toby Stephens
- u.a.
Story
Einige Mitarbeiter des englischen Rüstungskonzerns „Palisade Defence“ unternehmen einen Ausflug in die Weiten der osteuropäischen Wildnis. Ziel ist es, die Mitarbeiter auf ein Neues zu motivieren. Der Kurs soll lediglich ein Wochenende, fern ab der Heimat, stattfinden, doch die meisten Angestellten haben nicht mal den Bock auf drei Tage Firmenmanipulation. Bereits auf der Reise versuchen die Mitarbeiter das Beste aus ihrer misslichen Lage zu machen. Allerdings gibt es schnell das erste Problem. Der Bus kann die Straße zur Unterkunft nicht befahren und der Fahrer weigert sich einen Umweg einzuschlagen.
Für die arg Gebeutelten geht es nach kurzer Diskussion per Pedes weiter, bis sie ein altes, brüchiges und heruntergekommenes Haus erreichen, in dem sie sich einquartieren. Nach endlosen Streitgesprächen muss Abteilungsleiter Richard zusehen, dass die Aktion nicht aus dem Ruder läuft, da sich die Stimmung der Angestellten sichtlich verschlechtert. Aber es soll schlimmer kommen, als Richard und seine Mannen es für möglich halten.
Denn ihre Unterkunft war einst eine Nervenheilanstalt für russische Gefangene aus dem Afghanistan-Krieg. Und blöd ist, dass die ehemaligen Patienten weder gesundet noch aus dem Waldgebiet verschwunden sind und auch ihre Aggressionen nicht verloren haben…
Kritik
Nachdem Regisseur Christopher Smith im Jahre 2004 mit „Creep“ sein Langfilmdebüt gab, konnte man kaum erwarten, dass sein nächstes Werk eine Horror- beziehungsweise Splatter-Komödie werden würde. Zu ernst war der grundsolide Tunnel-Horror mit Franka Potente in der Hauptrolle. Doch dass Smith Humor besitzt, beweist er in „Severance – Ein blutiger Betriebsausflug“.
Allerdings nicht ganz so, wie es einige Kritiker etwas wohlwollend sehen. Mit Genrekollegen wie zum Beispiel „Shaun Of The Dead“ kann er nicht mithalten, da sein Humor etwas flacher und weniger oft anzutreffen ist und es sich hier nicht unbedingt um eine astreine Splatter-Komödie handelt. Allerdings bietet „Severance“ den Vorteil, dass sich die Macher schöne Drehorte ausgesucht haben. Die eingefangenen Bilder im Osteuropäischen Hinterwald und auch die in den verfallenen Hütten wissen optisch zu überzeugen. Gepaart mit einer interessanten Handlung, die zwar nur etwas schleppend in Tritt kommt, und einer guten Charakterzeichnung, die viele Fassetten bietet, ist für Unterhaltung gesorgt. Zwar sind nicht alle der zahlreichen Dialoge von bestem Unterhaltungswert, aber man wird gut in das Gesehen eingeführt und bleibt gespannt, was da wohl noch kommen mag.
Denn der Film startet nicht gerade wie ein beliebiger Horror-Film. Es gibt weder einen maskierten Serienmörder, noch Mysteriöses und Zombies findet man auch keine. Nur die kleine Reisegruppe im abgelegenen Wald. Doch nach der Hälfte der Spielzeit ändert sich dies. Ab hier kommen auch die Fans der blutigen Spezialeffekte auf ihre Kosten. Sonderlich hart ist „Severance“ zwar nicht, weiß aber mit einigen Einlagen zu überzeugen. Und dank der ewig lustigen Seitenhiebe, ist das Gezeigte auch nicht sonderlich erst zu nehmen. Einer der Höhepunkte ist sicherlich die Bärenfallenszene, die zwar schon bei Troma zu sehen war, aber dennoch ein unweigerliches Schmunzeln in das Gesicht des Betrachtes zaubert. Neben dem Humor kommt auch eine offensichtliche Kritik an der Waffenlobby zur Geltung, die wunderbar schräg verwurstet wird.
Seitens der Regie, der Darsteller und der Synchronisation wurde keinerlei Fehler gemacht, was den Film natürlich aufwertet und ihn ansehnlich macht. Christopher Smith versteht es gute Bilder einzufangen, die Protagonisten immer wieder gut in Szene zu setzten und die Witze sorgfältig zu verteilen. Bei der soliden Leistung der Darsteller spielt sich niemand in den Vordergrund und man entwickelt keine großen Beziehungen zu den relativ unbekannten Gesichtern.
Was man „Severance“ allerdings ankreiden muss, ist das er nicht über Spitzen verfügt. Weder im Bereich des Witzes, noch bei den Spezialeffekten und auch nicht während der Erzählung der Geschichte. Es ist zwar positiv, dass das Tempo in der zweiten Hälfte anzieht und es auch zu blutigen Einlagen kommt, insgesamt betrachtet ist alles aber eher flach inszeniert. „Severance“ versteht es zwar durchaus gut zu unterhalten, hätte aber durchaus mehr Witz und Blut vertragen können. Auch die Spannung und Atmosphäre bewegen sich nicht in einem Bereich eines Top-Movie des Horror-Genres.
Ähnlicher Film:
Wilderness
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