Informationen
OT:Kôrei
ca.97 Minuten
Japan 2000
- Kiyoshi Kurosawa
- Kôji Yakusho
- Jun Fubuki
- Tsuyoshi Kusanagi
- Hikari Ishida
- u.a.
Story
Tontechniker Koji und seine Frau Junko haben sehr verschiedene Berufe, die bei der breiten Masse ebenso unterschiedlich ankommen. Während der Audio-Fachmann Koji hoch angesehen ist, hat Junko im Beruf keinen Erfolg. Vielleicht liegt das daran, dass Junko einen weniger seriösen Job hat und als Medium arbeitet. Ihr Geld verdient sie, indem sie versucht mit Toten Kontakt aufzunehmen.
Doch eines Tages ändert sich die Situation für Junko. Sie erhält öffentliche Anerkennung, als sie von der Polizei gebeten wird, ein entführtes Mädchen aufzuspüren. Das Mädchen wurde von ihrem Entführer in den Wald verschleppt. Sie konnte sich aber aus der Gewalt des Fremden befreien und fliehen. Durch einen Zufall läuft sie dem Tontechniker Koji über den Weg, der im Wald Aufnahmen macht. Sie versteckt sich in seinem Koffer, ohne das der etwas davon mitbekommt.
Als Junko bei einer spirituellen Sitzung die Anwesenheit des entführten Mädchens spürt, staunt sie nicht schlecht. Aber sie ist noch erstaunter, als sie das Mädchen tot in ihrer Garage findet. Im Koffer ihres Mannes. Von nun an haben Koji und Junko ein großes Problem, da die Seele des toten Mädchen keine Ruhe finden kann und das Grauen entsprechend seinen Lauf nimmt…
Kritik
Bei dem Film „Seance“ handelt es sich um eine japanische Fernsehproduktion aus dem Jahre 2000, die auf der Grusel-Welle mitschwimmt, die der Film „Ring“ im Jahre 1998 losbrach. Der nach einem Roman entstandene Film ist ein Schnellschuss, der in kürzester Zeit abgedreht wurde. Leider sieht man ihm dies auch ein wenig an, da die sehr interessante Geschichte nicht vernünftig rübergebracht wird. Und das ist wirklich schade, da man bei Regisseur Kiyoshi Kurosawa davon ausgehen muss, dass er es mit etwas mehr Zeit und Budget besser hingekriegt hätte. Kurosawa hat immerhin schon mit „Cure“ (1997) gezeigt, dass er wesentlich mehr auf Lager hat, was das japanische Gruselkino betrifft. Aber sei es drum. Es ist nun mal wie es ist.
„Seance“ ist sicherlich kein schlechter Film. Er hat nur einige große Probleme. Da ist zum einen die etwas unoriginelle Story von einem Entführten und einem Medium, dass den Kontakt mit der verschwundenen Person herstellen soll. Nicht sehr innovativ. Auch was nach dem Fund der Leiche passiert ist nicht so unterhaltsam, wie man es sich erhofft. Es wird einem gute Durchschnittskost geboten, die von einigen Längen, ebenfalls ein großes Problem, in ihrer Qualität gemindert wird. Das Tempo des Films ist ruhig und die Atmosphäre ansprechend. Richtig gruselig wird es eigentlich kaum, was natürlich auch schade ist, wenn man sich einen Japan-Gruseler zu Gemüte führt.
Darstellerisch können die Schauspieler durchweg überzeugen. Die Darsteller haben sicherlich das Problem, dass die Charakterzeichnung etwas unter dem Budget gelitten hat. Aber sie machen ihre Sache gut. Auch das Set ist für eine Billig-Produktion nett hergerichtet. Das alles irgendwie so gut funktioniert, obwohl die Voraussetzungen nicht gerade optimal waren, ist wohl das Verdienst von Kiyoshi Kurosawa. Es gibt wohl zahlreiche Filmemacher, die aus dieser Grundlage einen richtig schlechten Film gezaubert hätten. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass „Seance“ in Deutschland (und auch in anderen Ländern) einen Vertrieb gefunden hat, der dieses solide Stück J-Horror an den Mann respektive Frau bringt.
Es gibt sicherlich bessere und verstörendere Filme dieses Subgenre des Horror-Films, doch „Seance“ eignet sich bestens zur kurzweiligen Unterhaltung der gruseligen Art. Man kann zusehen wie Regisseur Kiyoshi Kurosawa mit einfachsten Kameratricks, düsterem Sound und effektiven Schocks aus wenig etwas anständiges auf die Beine stellt.
Ähnlicher Film:
- Ring
- Dark Water
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