Saw 3

Informationen

OT:Saw 3

ca.107 Minuten

USA 2006

Regie

  • Darren Lynn Bousman
Darsteller

  • Tobin Bell
  • Shawnee Smith
  • Angus Macfadyen
  • Bahar Soomekh
  • u.a.

Saw 3

Story

Jigsaw (Tobin Bell) konnte der Polizei entkommen und ist mit seiner Schülerin Amanda (Shawnee Smith) untergetaucht. Allerdings macht ihm seine Erkrankung mehr und mehr zu schaffen, der brillante Serienkiller ist ans Bett gefesselt und hat merklich nicht mehr lange zu leben. Hier kommt die Ärztin Dr. Lynn Denlon (Bahar Soomekh) ins Spiel, die von Amanda entführt wird, damit sie Jigsaw so lange wie möglich am Leben erhält. Natürlich wird die verheiratete Ärztin, in deren Ehe es zur Zeit alles andere als gut läuft, nicht vor die Wahl gestellt: Durch eine Apparatur um ihren Hals, die mit dem Herzmesser Jigsaws verbunden ist, wird auch sie einen äußerst brutalen Tod finden, sollte Jigsaw sterben.

Derweil ist noch ein anderes, von Amanda und Jigsaw sorgfältig geplantes Spiel im Gange. Jeff, (Angus Macfadyen), ein Mann mittleren Alters, der vor einigen Jahren mit dem Tod seines Sohnes seinen Lebenswillen verloren hat, bekommt die Chance, sich für dessen Verlust zu rächen. Die anderen Spielfiguren sind allesamt Schlüsselpersonen, die einst am Tod von Jeffs Sohn beteiligt waren und nun nur durch seine Vergebung einem grausigen Schicksal entgehen können. Was jedoch keiner der involvierten Personen ahnt, ist dass das Mastermind Jigsaw noch ein weitaus größeres Ass im Ärmel hat…

Kritik

Als hätten wir es nicht alle kommen sehen: Nachdem sich "Saw" 2004 als echter Kassenschlager und Publikumsmagnet herausstellte, wurde die Entscheidung, einen zweiten Teil zu drehen, nicht lange hinausgezögert und schon ein Jahr später kamen die Zuschauer weltweit wieder in den perversen Genuss sadistischer Folterspielchen. Erneut konnte man über die Einnahmen nicht klagen und zur "Überraschung" aller wurde erneut ein Sequel angekündigt, das genau ein Jahr darauf erscheinen sollte. Und, genau wie dies bei dem zweiten Teil der Fall war, wurde auch "Saw 3" als weitere Steigerung und somit der härteste Teil der Reihe angekündigt. Nun, dieses Versprechen zu erfüllen ist dem Team um Darren Lynn Bousman zwar eindrucksvoll gelungen, was aber nichts daran ändert, dass wir es bei "Saw 3" mit dem bislang schwächsten Part der Trilogie zu tun haben. Man darf gespannt sein, was einen in der Zukunft erwartet, schließlich ist "Saw 4" für Halloween 2007 angekündigt, weitere Sequel sind in Planung.

Im Moment muss man sich darüber allerdings noch nicht den Kopf zerbrechen, jetzt steht erst einmal "Saw 3" ins Haus, der deutschlandweit am 1. Februar des nächsten Jahres anlaufen soll. Und, soviel sei prophezeit, den Machern ist auch hiermit wieder ein profitables Geschäft geglückt, das nicht nur in den USA gute Einspielergebnisse verbuchen konnte, sondern auch in Europa einen Siegeszug feiern wird. Kein Wunder, ist "Saw 3" doch einer der blutigsten Hollywood-Streifen, die dieses Jahr inszeniert wurden. Alleine diese Tatsache wird ihm zusätzlich zu den ohnehin schon zahlreichen "Saw" Fans noch einmal zusätzliches Publikum einbringen. Und mal ehrlich, den meisten Kinogängern dürfte es so ziemlich egal sein, dass "Saw 3" gegenüber seinen Vorgängern nachgelassen hat, weil eben der Gore-Faktor stimmt, da darf man Darren Lynn Bousman eine wohl durchdachte Taktik zugestehen.

Der gesamte Inhalt des Films unterliegt dem Prinzip der Steigerung. Noch spannender, noch blutiger und noch überraschungsreicher sollte der dritte Teil sein und um dies umzusetzen wurden 12 Millionen Dollar investiert, während der erste damals kaum mehr als 1 Million an Produktionsbudget verschlang. So tun sich im direkten Vergleich der jeweiligen Inszenierung natürlich große Unterschiede auf. War man einst noch darauf besonnen, neben Blut ebenso auf Story und Charaktere zu achten, ist es nun das Tempo, das im Vordergrund steht. Gleich zu Anfang gibt es nacheinander drei äußerst unschmackhafte Szenen zu sehen, die schon ganz deutlich klar machen, dass "Saw 3" sich nicht hinter Filmen wie "The Hills Have Eyes" oder anderen blutigen Krachern verstecken muss.

Das Problem an "Saw 3", doch das ist im Horrorgenre oft der Fall, und machte schon Freddy Krüger vom bösen Albtraumkiller zum komischen Sprüchereißer, ist die Sache mit dem Kult. Langsam aber sicher sind die Fallen Jigsaw’s und auch er selbst nicht mehr erschreckend, ja, man sieht sich den Film sogar nur noch aus diesen Gründen an. Werden die Opfer in "Saw 3" noch mehr leiden als die des Vorgängers, die damals in Spritzengruben springen mussten oder sich in Öfen braten ließen? Ganz eindeutig: Ja. Wird werden nicht nur dabei Zeuge, wie ein bemitleidenswerter Kerl zahlreiche Stahlhaken aus seinem Leib reißen muss, um dem Detonationsradius einer Bombe zu entkommen, ein anderer wird sogar in Schweinegedärmen ertränkt. Dies ist natürlich noch längst nicht alles, man hat sich beim Gore wirklich nicht lumpen lassen, doch es bleibt die Frage bestehen, wie man dies in einem vierten Teil noch toppen möchte? Das Highlight von "Saw 3" ist gar eine Gehirnoperation mit Bohrer und Kreissäge, bei der dem Zuschauer zahlreiche Einblicke in das Öffnen eines menschlichen Schädels gewährt werden. Selten zuvor war Mainstram-Horror ekelerregender.

Was man bemängeln könnte wäre die Tatsache, dass "Saw 3" hinsichtlich der Story nicht viel neues erzählen kann, sondern sich weitgehend mit Rückblicken auf bereits vergangenes über Wasser hält. So erfahren wir mehr über den Menschen Jigsaw, der mittlerweile nur noch von seiner Krankheit gezeichnet im Bett liegt und kaum noch etwas bedrohliches an sich hat. Dennoch ist ihm immer noch anzusehen, dass er es ist, der stets die Fäden in der Hand hat. Auch erfahren wir, was weiter mit Eric Matthews geschah oder wie aus Amanda die treue Schülerin Jigsaws wurde.

"Saw" hat seine spannenden Momente, doch diese sind nur dann gegeben, wenn es mal wieder einen Blutregen zu sehen gibt. Ist dies mal nicht der Fall, dann beschäftigt sich das Geschehen um den bettlägerigen Jigsaw, sowie Lynn und Amanda. Langweilig ist auch das nicht, doch es wäre wünschenswert gewesen, wenn auch die Handlungsszenen ein bisschen von dem Tempo der Goreszenen abbekommen hätten. An der sonstigen Inszenierung des Films lässt sich allerdings keinerlei bemängeln. Die Optik ist wieder einmal überaus modern, sehr schnell und rasant geschnitten und damit genau auf die heutige Generation der Horrorfans angepasst. Untermalt wird "Saw 3" zudem von passenden Klängen, manchmal brachial, zumeist aber einfach hintergründig und spannungsfördernd.

Ich kann es nur noch einmal erwähnen, das hierbei größte Problem ist einfach, dass man das "Saw" Prinzip kennt und nicht einmal mehr vom überraschenden Ende umgehauen wird. Während mir der Schlusstwist bei "Saw" damals eine Gänsehaut nach der anderen bescherte, wirkt es hier einfach nur konstruiert und absehbar, auch wenn man den Machern einiges an Einfallsreichtum zugestehen muss. Auch bringt "Saw 3" insofern einen neuen Aspekt mit ein, als dass einige der Folterszenen nicht von den Opfern überlebt werden können. Es liegt an Jeff, den Menschen ihr Leben zu schenken, die am Tod seines Sohnes beteiligt waren. Es liegt an ihm, verzeihen zu können, obwohl dieses Ereignis sein gesamtes Leben zerstörte. Die Charakterzeichnungen sind aussagekräftiger als die im vorangegangenen Teil, aber nicht so gelungen wie im ersten "Saw", dafür fehlte es vermutlich an Spielzeit, die weitgehend von den brutalen Szenen vereinnahmt wird.

Worüber man absolut nicht meckern kann, sind die Schauspieler. Tobin Bell als Jigsaw ist nicht zu unrecht schon jetzt kultig in seiner Darstellungsweise. Ruhig, besonnen und scheinbar allwissend mimt er den intelligenten Serienkiller mit der Vorliebe zur Folter. Es ist zwar ungewohnt, den Guten kraftlos und halbtot im Bett liegend zu sehen, doch durch seine intelligente Wortwahl und seiner Fähigkeit, das Geschehen immer in Kontrolle zu haben, hat er auch jetzt noch eine beeindruckende Präsenz. Shawnee Smith als Amanda hingegen ist sicherlich auch eine Erwähnung wert, denn sie bringt ihren Charakter sehr emotional rüber, ganz anders als ihr Lehrmeister Jigsaw. Meckern lässt sich an wirklich keiner der dargebotenen Darstellungen, was auch für Bahar Soomekh als Dr. Lynn, sowie Angus Macfadyen als Jeff gilt, die sich überzeugend als gepeinigte Opfer verkaufen.

"Saw 3" wird gerade für die Fans ein unbedingtes Muss, die sich zu den Vorgängern noch eine Steigerung erhoffen, denn diese stellt der dritte Teil in jedem Fall dar. Die Fallen und Gore-Effekte sind grausam und blutig wie nie zuvor, hiermit ist Darren Lynn Bousman sicherlich das Gewaltspektakel des Jahres 2006 gelungen. Allerdings lässt sich auch beobachten, dass die Reihe langsam aber sicher berechenbarer wird, der Twist am Ende will nicht mehr so richtig zu Begeisterungsstürmen hinreißen und auch sonst hat man sich einfach an zu vielem schon sattgesehen. Fairerweise sollte ich allerdings sagen, dass ich mich auch weiterhin auf neue "Saw" Teile freue, sollten diese mindestens noch so gut wie "Saw 3" sein, aber wenn es nun zur Gewohnheit wird, dass die Streifen von Teil zu Teil eine Verschlechterung verzeichnen werden, dann dürfte sich das mit den Fortsetzungen auch schnell wieder erledigt haben.

Bewertung

SplatterSaw 3
SpannungSaw 3
StorySaw 3
EkelfaktorSaw 3
AtmosphäreSaw 3
GesamtSaw 3

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  • Saw 1+2
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