Informationen
OT:Sasquatch Mountain
ca. 93 Minuten
USA 2006
- Steven R. Monroe
- Lance Henriksen
- Cerina Vincent
- Michael Worth
- Rance Howard
- u.a.
Story
Einer kleinen Gruppe gewaltbereiter Verbrecher gelingt in einem abgeschiedenen Städtchen ein Bankraub inklusive anschließender Flucht vor der Polizei. Auf der halsbrecherischen Fahrt gerät der Wagen der Bankräuber auf einer Landstraße ins Schleudern und kracht in ein entgegenkommendes Fahrzeug. Dessen Insassin, die hübsche Erina (Cerina Vincent), hat gerade eine schreckliche Zeit hinter sich gelassen und ihrem brutalen Freund den Rücken gekehrt, als sie sich nach dem Unfall plötzlich in der Gewalt der Verbrecher befindet. Mitsamt der Geisel im Schlepptau flüchten sich die Kriminellen in ein nahe gelegenes Waldstück, was sich jedoch schnell als gravierender Fehler erweist. Die Gruppe landet ausgerechnet im Jagdrevier des legendären Bigfoot, der sich natürlich alsbald fachgerecht um die unerwünschten Eindringlinge kümmert…
Kritik
Manchen Filmemachern ist keine Filmidee ausgelutscht genug, als dass sie nicht auch noch ihren belanglosen Beitrag dazu liefern könnten. So lange Regie & Crew aber zumindest noch mit etwas gutem Willen und kreativen Einfällen an die Sache herangehen, kann selbst aus dem einfallslosesten Plot und den wenigsten finanziellen Mitteln gelegentlich noch ein brauchbares Endresultat entstehen. Was Steven R. Monroe aber mit "Sasquatch Mountain", hierzulande als "Devil on the Mountain" erschienen, ablieferte, ist ein derart in den Sand gesetztes, in jeder Hinsicht dilettantisch hingerotztes Stück Zeitverschwendung, dass sich selbst der härteste B-Movie-Nerd mit reichlich Alkohol intus letztendlich dafür schämen wird, seine Zeit für derartigen Müll aufgeopfert zu haben. Am Regisseur alleine kann es nicht liegen, dass aus "Devil on the Mountain" ein von vorne bis hinten ungenießbares Stück B-Horror wurde, bewies er doch mit Filmen wie "Left in Darkness" und "House of 9", dass er zumindest dann in der Lage ist, halbwegs brauchbare Streifen abzuliefern, wenn ihm das nötige Kleingeld zur Verfügung gestellt wird. Im Falle dieses Total-Desasters hatte sich der Filmemacher allerdings nicht nur mit einem vollkommen unbrauchbaren Drehbuch, sondern scheinbar auch mit einer Crew herumzuschlagen, die hier zum ersten Mal ein Filmset von Nahem betrachten durfte. "Devil on the Mountain" gehört zu der Kategorie Film, die so unbegreiflich schlecht ist, dass man bereits 5 Minuten nach dem Abspann Probleme haben dürfte, zahlreiche Passagen zurück in die Erinnerung zu rufen, da zu diesem Zeitpunkt bereits der bitter nötige Verdrängungsprozess sein Übriges tut. Über weite Strecken scheint sich der für das Drehbuch verantwortliche Schauspieler Michael Worth unsicher gewesen zu sein, wie er die Handlung auf ordentliche 90 Minuten bringen könnte. So wechselt der Streifen von anfänglich temporeichen Sequenzen, wie der Geiselnahme, einer Schießerei mit der Polizei und den ersten Sichtungen des Bigfoots schnell zu einer Vielzahl ermüdenden Dialogen, die wohl die Charaktere näher beleuchten sollen, in diesem Fall allerdings über alle Maße lächerlich wirken. Die Figuren erfüllen lediglich ihre jeweilige Funktion und haben in etwa so viel Tiefe wie ein Song von Modern Talking. Beim Versuch, die Figuren greifbar zu machen, sorgten Regisseur und Drehbuchautor höchstens für gepflegte Langeweile beim Zuschauer. Davon abgesehen, dass die Handlung scheinbar ziellos umherirrt und jedwede Spannung vermissen lässt, ist das ganze Spektakel so furchtbar mies inszeniert, dass man den Kauf dieses Films bereits nach nur kurzer Minuten Spielzeit schmerzlich bereut. Der Look alleine erinnert an einen Amateurstreifen, den einige Kollegen mit der erstbesten Kamera in den nächsten Wäldern realisierten, von einer brauchbaren Kameraführung ist hier erst recht nicht zu sprechen. Ständig fängt sie das Geschehen derart unbeholfen und uninspiriert ein, das die restliche Spielzeit des Films schnell zur Geduldsprobe wird, die dem Zuschauer einiges abverlangt. Die Bezeichnung Horrorfilm liegt insgesamt meilenweit von diesem lächerlichen Werk entfernt. Schrecken entsteht bestenfalls angesichts des billigen Bigfoot-Kostüms, was in ähnlichen Genre-Vertretern für Charme sorgen kann, hier allerdings um so mehr zum allgemeinen Ärgernis beiträgt. Der Blutzoll ist beleidigend niedrig und hätte durchaus auch eine FSK 12 gerechtfertigt. All zu detailliert werden die Morde des Zottelmonsters niemals eingefangen, Splatter ist "Devil on the Mountain" ein Fremdwort. Selbst B-Movie-Veteran Lance Henriksen in einer der Hauptrollen gelingt es nicht, diese Gurke in irgendeiner Form noch zu retten. Der bei Horrorfans zum Teil sehr gern gesehene Akteur liefert zwar eine passable Darbietung ab, wirkt dabei aber allzu routiniert und muss sich leider mit einer überaus flachen und nicht wirklich interessanten Figur herumschlagen. Was bei "Sasquatch Mountain" jedoch noch weit mehr heraussticht als die Schauspieler, ist die wirklich grottige, deutsche Synchro des Streifens. Selbst, wer dachte, in diesem Bereich schon Schlimmes erlebt zu haben, wird hier noch einmal sein blaues Wunder erleben. Die deutsche Übersetzung ist derart stümperhaft (!!) von absolut untalentierten Sprechern verbrochen worden, dass hier wirklich der Eindruck entsteht, dass die erstbesten Leute von der Straße für die Arbeit ins Synchronstudio geholt wurden. Oftmals kann man sich im Laufe eines Filmes an die schrägsten Sprecher gewöhnen, aber hier will es einfach nicht gelingen, da auf korrekte Satzbildung, passende Aussprache und Betonung keinerlei Wert gelegt wurde. So könnte man glatt davon ausgehen, dass hier eine Truppe gelangweilter Jugendlicher ihre eigene Synchro für den Film erstellt hat, der es letztendlich auch gelang, diese auf die DVD zu bringen. Absolut unverständlich, wie ein Label den Mut aufbringen kann, einen Film mit einer derart schrecklichen Synchronisation zu veröffentlichen. "Sasquatch Mountain" ist in allen Belangen ein Totalreinfall. Mit seiner billig-unbeholfenen Machart, der öden Story und der unglaublich miesen Synchro gleicht das Werk einer einzigen, nicht enden wollenden Tortur, die man in dieser Form nicht einmal seinen Feinden wünschen würde. Wer ein halbwegs gutes B-Movie zum Thema Bigfoot sehen möchte, der kann als Alternative zu dem 2006 erschienen "Abominable" greifen. "Devil on the Mountain" hingegen ist Zeit- sowie Geldverschwendung allererster Güte und sollte somit von niemandem für den Konsum in Betracht gezogen werden.
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