Informationen
Darsteller |
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Regie | Taweewat Wantha |
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Sprachen |
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Untertitel | Deutsch |
FSK | 16 |
Ländercode | 2 |
Drehland | Thailand |
Jahr | 2004 |
Filmlänge | ca. 88 Minuten |
Verleih | Adrena Film / MCone |
Originaltitel | Khun krabii hiiroh |
Story
Der neuartige SARS-Vier-Virus hat Einzug in Thailand erhalten. Alle infizierten verwandeln sich binnen kürzester Zeit in blutrünstige Zombies, die die Seuche durch ihre Bisse weiter übertragen. Mitten in dem ganzen Chaos entführt eine debile Verbrecherbande die Millionärstochter Liu. Deren Vater bittet einen alten Meister des Schwertkampfes darum, seine Tochter zu befreien. Der Meister schickt seinen besten Mann: Den Krieger Khun Krabi.
In einem Hochhaus findet er die Entführte und kann sie befreien. Doch sie ist nicht allein. Khun Krabi und Liu müssen sich nicht nur mit den Geiselnehmern herumschlagen, sondern sehen sich auch einer ganzen Horde Zombies gegenüber. Zeit für Khun Krabi’s Meister, einzugreifen. Mit magischem Schwert und falschen Zopf eilt er den beiden zu Hilfe. Unterstützt wird er von der ebenso cleveren wie schönen Biologin Diana. Derweil plant das Militär, das Zombie-Hochhaus in die Luft zu sprengen. Die Zeit läuft ab…
Kritik
Im Jahre 2003 sorgte ein tödlicher Virus für Schlagzeilen: SARS (Severe Acute Respiratory Syndrome). Die Infektionskrankheit, eine Art tödliche Lungenentzündung, breitete sich vor allem in Südostasien aus. Panik brach aus. Sollte DAS das Ende der Menschheit sein? Nicht wirklich. Mal abgesehen von einigen hundert Todesopfern und einem immensen Schaden für die Tourismusbranche, war der ganze Spuk schnell vorbei (oder zumindest schnell wieder in den Sommerlöchern der Medien verschwunden).
Doch, immer wenn sich irgendwelche Seuchen, Epidemien oder Auswüchse hausbackener Katastrophen ihren Weg in die Vitamin-C- und Sanostol-gestählten Körper der Menschen bahnten, bahnten sich kurze Zeit später auch Filme mit entsprechender Thematik ihren Weg ins Kino. LSD im Trinkwasser, Agent Orange in der Suppe, hier ein bisschen Ebola, da ein wenig SARS. Von nuklearem Fallout oder außerirdischen Gamma (und sonstigen)- Strahlen mal ganz zu schweigen. Das Resultat war stets dasselbe: Amoklauf, Blutdurst, Wahnsinn, Terror. Mutierte Menschen. Zombies. – Die wahre Apokalypse eben…
Dass nun "SARS WAR" ausgerechnet aus Südostasien, einer der damals am stärksten betroffenen Region, kommt, birgt schon eine Menge Ironie und schwarzen Humors.
Apropos "schwarzer Humor". Dieser zieht sich durch den ganzen Film: Die SARS-Epidemie dient nämlich als Aufhänger für eine Zombie-Groteske. Eine schrille Mischung aus Splatter, Klamauk und schrägen Einfällen. Zombies, schöne Frauen, bekloppte Kerle, Transsexuelle. Dazwischen eine Riesenschlange!!!
Es wird hemmungslos geklaut. Allerdings nicht mit böser Absicht. Hier waren wohl eher Fans am Werk, die einfach ihren großen Helden ein kleines bisschen nacheifern wollten. Welche Filme hier Pate standen wird sehr schnell deutlich: "Dämonen" (aufplatzende Eiterpusteln, geifernde Gören mit Glupsch-Augen), "Braindead" (ein blutgieriges Zombie-Baby) aber auch "Star Wars" (die Titelwahl wird wohl kaum Zufall sein, zudem gibt es auch Laserschwerter mit Batteriebetrieb…).
Zu Beginn und vereinzelt in die weitere Handlung sind in bester "Kill Bill"-Tradition kleine Anime-Sequenzen eingestreut. Ein belebendes Stilmittel.
Gleiches gilt für einige Zeitlupen und Bild-Einfrierungen à la "Matrix". Die blutigen Special-Effects (Schwerter können ja bekanntlich üble Verletzungen hervorrufen…) sind größtenteils am Computer entstanden, wirken dadurch etwas übertrieben und künstlich. Auch das Zombie-Baby sieht etwas sehr plastisch aus.
"Sars War" beschränkt sich aber nicht nur auf Splatter und Gore. Als Parodie und Splatterkomödie setzt er auf Humor. Mal schräg, mal schwarz, mal völlig daneben.
Manche Gags funktionieren. Wenn zum Beispiel der schwertkämpfende Held die Kochutensilien seines Meisters als Rüstung missbraucht ("Wozu brauchst Du meinen Wok?" – "Ich muss doch cool aussehen), oder wenn sich ein kleiner garstiger Hobby-Jedi-Ritter den traditionellen Krieger-Zopf mit Doppelklebeband auf seine Glatze pappt.
Andere Zoten wiederum sind mal wieder mit dem typisch übertriebenen asiatischen Klamauk beladen, der für europäische Zuschauer wohl etwas gewöhnungsbedürftig ist. Auch die teilweise sehr schrill-debilen Synchronstimmen sind da nicht sehr hilfreich. Stellenweise wirkt das alles ziemlich nervig und albern.Ein bisschen erinnert der Humor an so pseudowitzige Filmparodien wie "Loaded Weapon" oder "Das Schweigen der Hammel", bei denen sich ebenfalls Klamauk und Komik die Klinke in die Hand geben.
Der schräge Humor des Films dürfte denn auch das Lager der Splatter-Fans spalten.
Wenn schon "Seuchenfilm", dann werden Freunde ernsthaften Splatters wohl eher auf "Ebola Syndrome" zurückgreifen. Jeder, der ein bisschen grenzdebilem Humor etwas abgewinnen kann, wird jedoch an "SARS WAR" seine helle Freude haben. Als Party-Film in großer Runde und mit ein paar Getränken rockt das Teil sicherlich ganz gut.
Fazit: Zombie-Spaß aus Thailand: "SARS WAR" – schräg, schrill, schplättrig 😉
DVD
Leider sind die Features der DVD nicht gerade sehr üppig.
Außer einer Kapitelanwahl, Sprachauswahl und optionalen Untertiteln
gibt es nichts.
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