Informationen
OT:Automaton Transfusion
ca.75 Minuten
USA 2006
- Steven C. Miller
- Joel Hebner
- Garrett Jones
- Juliet Reeves
- Rowan Bousaid
- u.a.
Story
Grover City ist eine kleine Stadt, in der es eher ruhiger zugeht. Doch die Dinge sollen sich von einem auf den anderen Tag dramatisch verändern. Das Städtchen wird von untoten Kreaturen heimgesucht. Zombies, die nach Blut gieren. Viele der Bewohner überleben den ersten Kontakt mit der hungrigen Meute nicht. Nur einer Gruppe Jungendlicher gelingt es, sich relativ sicher zu verschanzen. Doch es muss ein Weg aus der von Zombies überfüllten und belagerten Stadt gefunden werden, da hier ein längeres Überleben unmöglich scheint…
Kritik
Zombies sind ein gern verfilmtes Thema im Horror-Film. Regelmäßig kommen neue Beiträge zum Subgenre auf den Markt und versprechen das Blaue vom Himmel. So auch ein neuer Beitrag namens „Run For Blood“, im Original „Automaton Transfusion“, dessen Vorderseite der DVD-Hülle der kernige Spruch: “One of the best zombie films in decades“ schmückt. Da denkt man sich vor dem Gucken schon, dass das wahrscheinlich nichts wird, mit einem anständigen Film. Aber geirrt: „Run For Blood“ ist ein besserer Zombie-Film, als das man das vermuten darf.
Denn die Voraussetzungen sind nicht gut. Viel Budget haben die Macher offensichtlich nicht zur Verfügung gehabt und eine richtige Idee hatten sie wohl auch nicht. Die Story ist dünn. Sehr dünn. Bei Zombie-Filmen sollte das prinzipiell nicht verwundern.
Warum in „Run For Blood“ plötzlich Zombies rumrennen, erfährt man erst gegen Ende. Zumindest dann, wenn man die Geschichte, die hinter dem Streifen steckt, nicht schon auf der Rückseite der DVD-Verpackung abgelesen hat. Den Text da abzudrucken war mit Sicherheit nicht die allerschlauste Idee. Aber da kann der Film an sich ja nicht für. Auf jeden Fall muss lange warten, wenn man Antworten auf Fragen bekommen möchte.
Glücklicherweise versteht es der Film aber, auch ohne eine richtige Geschichte zu unterhalten. Gleich zu Beginn geht es ordentlich zur Sache und während der gesamten Spielzeit gibt es nur wenige Atempausen. Action wird groß geschrieben. Ebenso die Spezialeffekte, die überaus blutig daherkommen. Es gibt jede Menge Splatter, der von der Kettensäge, über den Splitter im Kopf bis hin zur Schrotflinte geht. Bäuche werden geöffnet, Unterkiefer abgerissen und, und, und… Die Effekte sind dabei recht professionell geraten. Nicht immer 100%ig glaubwürdig und beispielsweise in der „Baby-Szene“ auch ziemlich dumm installiert, aber sie sind technisch okay.
Nicht viel mehr als okay sind auch die Zombie-Masken. Hier hat offensichtlich auch der geringe Geldfluss dafür gesorgt, dass nicht genug Schminke gekauft werden konnte. Bei den Unmengen Zombies dürfte das aber auch niemanden verwundern. Diesen Unmengen laufen im Film dann auch ziemlich fix. Dies sollte aber sicherlich nicht als Verwunderungs- sondern als Stilmittel eingesetzt werden. Denn seitens der Macher hat man versucht die Optik von „28 Days Later“ umzusetzen. Sprich: Wackelkamera, großkörnige Filter und unkonventionelle Aufnahmen. Dies wird auch vor dem Film angekündigt, sodass sich niemand extra erschrecken muss.
Darstellerisch wird meist Mittelmaß geboten. Mit einigen kleinen Ausschlägen nach unten und oben. Es stört etwas, dass sich niemand der angegriffenen Darsteller so richtig Mühe macht, sein Leben zu erhalten. Da hat man schon ganz andere Dinge im Film gesehen. Diese Aktionen sind aber wahrscheinlich unter Anweisung passiert. Diese Anweisungen dürfte wohl Zombie-Fan Steven C. Miller gegeben haben. Es ist Millers erster Film und unter diesem Hintergrund muss man ihn schon loben. Er hat wichtige Elemente in seinen Film eingebaut, die gut funktionieren und „Run For Blood“ zu einem kurzweiligen Horror-Spaß machen.
Denn unterm Strich ist dieser Film gut. Man muss natürlich wissen, dass es sich um einen B-Movie handelt. Allerdings setzt er sich qualitativ von vielen seiner Budget-Kollegen ab. Man merkt es nicht die ganze Zeit, dass hier wenig Geld vorhanden war. Nur halt in einigen Szenen. Da bereits angekündigt wurde, dass es noch einen zweiten und dritten Teil von „Run For Blood“ geben soll, werden vielleicht ein paar Geldgeber hellhörig und unterstützten die talentierte Crew, die für den Film verantwortlich ist. Und wenn man sich vorstellen würde, was mit mehr Geld möglich wäre, könnte man nicht nur einen weiteren Highschool-Zombie-Film erwarten, sondern einen großen Wurf, der etwas mehr an George A. Romero erinnert.
Für Freunde des Zombie-Films ist „Run For Blood“ auf jeden Fall sehenswert. Er ist mit seinen knapp 75 Minuten sehr kurzweilig, sehr blutig und bietet solide Spannung und eine ebenso solide Atmosphäre. Es gibt zudem einen netten Soundtrack, der Leuten mit etwas härterem Musik-Geschmack gefallen dürfte.
Ähnlicher Film:
28 Days Later
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