Informationen
OT:Rollerball
ca.123 Minuten
USA 1975
- Norman Jewison
- James Caan
- John Houseman
- Maud Adams
- u.a.
Story
Im Jahr 2018 hat sich die Gesellschaft grundlegend verändert. Es sind nicht mehr die Politiker, die regieren, vielmehr haben einige Konzerne die Macht an sich gerissen. Um den Menschen ein Ventil für ihre Aggressionen zu bieten, haben die Konzerne ein Spiel ins Leben gerufen, dass genau so unterhaltsam wie brutal ist.
„Rollerball“ wird in einer überdachten Sportarena gespielt, auf deren Bahn sich Motorräder und Männer auf Rollschuhen duellieren. Sie versuchen alles, um einen Ball in das dafür vorgesehene Tor zu bringen. Star des Spiels ist, der in die Jahre gekommene, Jonathan E., der von unvorstellbaren Menschenmengen bejubelt wird. Allerdings bejubeln ihn die herrschenden Konzerne nicht unbedingt, sie sehen ihn aufgrund seiner zunehmenden Popularität sogar als Gefahr. Daher wird ihm ans Herz gelegt, sich aus dem Sport zurückzuziehen.
Eigentlich ist es für die Menschen im Jahre 2018 üblich, die Entscheidungen der Konzerne zu akzeptieren, Jonathan beugt sich der Anweisung allerdings nicht. Auch nicht als die Regeln der Spiele immer lockerer werden und es zu ersten Todesfällen kommt. Jonathan zieht sein Ding durch und will sogar das Finale spielen, dass nur ein Spieler überleben wird…
Kritik
„Rollerball“ ist ein Film, der seinerzeit für Aufregung sorgte, da er gewaltverherrlichende Elemente besitzen sollte, was auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Es geht schon ganz schön zur Sache und Opfer gibt es genug, doch im Vergleich mit heutigen Filmen bleibt er eine wirre Zukunftsvorstellung, die allerdings nicht ohne Aussagekraft ist. Es werden dort die mächtigen Konzerne kritisiert, die zwar dafür zuständig sind dass alle materiell versorgt sind und keinen Hunger leiden müssen, sie sind aber auch Schuld daran, dass keine rechte Lebensfreude unter den Erdbewohnern aufkommen will. Aber dafür gibt es ja den Katalysator, dass Rollerballspiel, welches eigentlich aufgrund seiner Härte verachtet werden sollte, aber dennoch geliebt wird, da halt nichts anderes da ist.
Allerdings ist diese Gesellschaftskritik auch nicht allzu ernst zu nehmen, da sie doch sehr bizarr dargestellt wird. Seltsame Klänge und schräge Farben erinnern etwas an Fulcis Frühwerk „Die Schlacht der Centurions“, ein Film, der nicht gerade für den hohen Berühmtheitsgrad des verstorbenen Horrorkultregisseurs beigetragen hat. Und zudem wird bei „Rollerball“ schnell ersichtlich, dass der Streifen wirklich schon sehr alt ist.
Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Actionszenen, die sich allesamt in der Sportarena abspielen, äußert sehenswert und sehr unterhaltsam sind. Trotz das dem Werk Gewaltverherrlichung nachgesagt wurde gibt es für Splatterfans so gut wie nichts zu sehen. Meist sieht man nur wie jemand umgeknallt wird und dann die drei Lichter hinter seinem Namen, auf der Anzeigentafel, ausgehen. Stunttechnisch ist allerdings alles in Ordnung und Freunde von Motorradkloppereien werden ihre helle Freude haben.
Leider gibt es aber auch einen Kritikpunkt bei „Rollerball“ und dieser ist gar nicht mal so unbedeutend. Es gibt nämlich einige sehr dialoglastige Szenen, die anfangs zwar noch ganz interessant sind, dann aber ein wenig nerven. Zum Glück werden diese aber immer wieder von den Spielen unterbrochen und nach dem furiosen Finale sagt sowieso niemand mehr was…
„Rollerball“ ist sicherlich ein empfehlenswerter Film, wenn er auch über einige Szenen verfügt, die einen übers Einschlafen nachdenken lassen. Aber wer genug vom Gebrabbel hat, der kann sich ja von Actionszene zu Actionszene spulen…
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