Informationen
Story
Die spanisch stämmige Sandra fährt mit ein paar Kolleginnen auf die Insel Mallorca, um dort ein paar vergnügliche Urlaubstage zu verbringen. Sandra hat in ihrer Kindheit auf Mallorca verbracht, zog dann aber mit ihrer deutschen Mutter in deren Heimat, da die Eheleute zunehmend Probleme bekommen haben. Das ist zumindest das, was Sandra ihren Freundinnen zu Begin der Reise anvertraut. Die Wirklichkeit sieht allerdings etwas anders aus. Diese bekommen die Freundinnen dann bald erzählt: Sandras Vater war damals als Serienmörder unterwegs. Und seine kleine Tochter musste für ihren kranken Vater die Opfer anlocken. Um ihre Tochter zu schützen, zog die Mutter dann kurzerhand aus ihrer Wahlheimat aus. Die Freundinnen ahnen bei der Bekanntgabe von Sandras Vergangenheit nichts Gutes. Als die Damen dann in der nächsten Nacht einer fremden Person helfen wollen, die eine Autopanne hat, machen sie eine höchst grausame Entdeckung…
Kritik
Freunden des deutschen Underground-Films könnte der Name Marcel Walz durchaus ein Begriff sein. Er hat schon einige Beiträge in guter Qualität abgegeben und will den geneigten Betrachter mit „Road Rip“ erneut von seinem Talent überzeugen. Das dies vorhanden ist kann nach der Betrachtung nicht abgestritten werden. Allerdings ist der verfilmte Stoff vielleicht nicht unbedingt das, was sich der Horrorfreak auf der Matchscheibe wünscht. Denn bei den reißerischen Titel „Road Rip“ kommt einem gleich ein Straßenmassaker in den Sinn, was dieser Film definitiv nicht ist.
Es muss ja nicht immer Blut aus Eimern regnen. Wenn ein Low-Budget-Film eine mitreißende Story hat, wie einst „Riverplay“ von Ittenbach (ja… der wurde auf den Index genommen… aber wohl aus anderen Gründen wie Gewaltverherrlichung), muss gar nicht soviel Blut fließen. Aber als Undergroundfilmer, dem nicht überdimensionierte finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, muss ein Griff in die Trickkiste respektive Blutkiste nicht von Nachteil sein. Dies hat Marcel Walz nicht gemacht. Vielleicht auch nicht gesehen, dass Fun, Trash und angesprochener roter Saft die Qualität des Streifens deutlich erhöht hätten. Zumindest für den interessierten Kreis.
Denn weder Schauspieler, Dialoge oder die Story bringen mehr als Mittelmaß mit sich. Meist eher weniger. Doch dieses, nennen wir mal Amateurmittelmaß, wurde wenigstens astrein in den Kasten gebracht. Eine technisch saubere Kameraführung, gut abgestimmte Musik und ein (meist) gut hörbarer Sound zeigen, dass dies ein Film ist, der nicht mal eben so dahin geklatscht wurde. Es gibt zwar auch Sachen wie dunkle Szenen, die fast so dunkel sind das man nur wenig erkennen kann oder Untertitel ohne die dazugehörigen Stimmen, im Großen und Ganzen passt die technische Seite aber.
Über kleine Schwächen, die dieses Genre, im nicht wirklich kommerziellen Bereich, mit sich bringt, kann man meist lächelnd hinwegsehen. Wenn zum Beispiel Dialoge mal abgelesen wirken oder verkrampft vor der Kamera agiert wird. Wo man weniger drüber hinwegsehen kann ist, dass die ohnehin nicht sonderlich interessante Geschichte am Anfang nicht in Fahrt kommen will. Alles ist sehr dialoglastig und ein manches Mal bekommt der Betrachter Dialoge wie „Ihr werdet eine Aussicht sehen…“ oder „Das ist der einzige Weg, der am schnellsten ist“ zu hören. Im Grunde genommen sind die Dialoge aber okay. Es fehlen halt nur die Höhepunkte, bis der Killer mit der sonderbaren Totenkopfmaske auftaucht.
Dann geht es auch in Sachen Effekte los, die nur vereinzelnd vorkommen und auch nur angedeutet sind. So kann man zum Beispiel beobachten wie Gedärme im Off oder unter einer Decke gezuzelt werden, bis die Bio-Tonne voll ist. Aber auch dem etwas dramatischeren Ende fehlt es leider an Highlights. Der mühselig aufgebaute Spannungsbogen verliert deutlich an Kraft. Und so ist der Betrachter dann endlich froh, wenn die Credits über den Bildschirm huschen. Als Referenz für spätere Produktionen wird „Road Rip“ Marcel Walz sicherlich weiterhelfen. Zumindest von der technischen Seite her. Als Film an sich ist er für den Betrachter aber nur ein 0815 Streifen, der zwar nicht extrem langweilt aber auch nicht überdurchschnittlich unterhält und den man nach der Betrachtung wieder schnell aus den Gedächtnis streicht. Schade eigentlich, da hier deutlich mehr Potential vorhanden war.
DVD
Die auf 1000 Stück limitierte und durchnummerierte DVD ist technisch gut verarbeitet. Das Bild- sowie Tonqualität nicht mit großen Produktionen mithalten können ist logisch. Für sein Geld bekommt man aber Ordentliches geboten. Auch an Extras wurde gedacht, die sich wie folgt aufgelistet zusammenstellen:
Making Of
Trailer
MUP-Trailer-Show
Das Making Of bildet den Hauptteil und ist ebenso interessant wie die Trailer-Show. Es gibt kleinere Mitschnitte, meist erzählen die Darstellerinnen aber etwas über sich, den Dreh und wie alles so geklappt hat. Es gibt interessante Hintergrundinformationen. Bei der Trailer-Show kann man sich einige Beiträge des MUP (Maximum Uncut Productions) Label ansehen, welche die Herzen von Amateur-Fans höher springen lassen.
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