Informationen
OT:Rigor Mortis
ca.67 Minuten
Deutschland 2003
- Timo Rose
- Andreas Pape
- Dan van Husen
- Ben Teewag
- Olaf Ittenbach
- Timo Rose
- u.a.
Story
Eine junge Frau fährt ihren behinderten Bruder mit seinem Rollstuhl durch den Wald. Die beiden haben offensichtlich viel Spaß und genießen die frische Luft. Auf einmal muss die Schwester aber kurz telefonieren und entfernt sich deswegen einige Meter von ihrem Bruder, damit dieser sie nicht stört. In dieser Zeit passiert etwas merkwürdiges, dass auf das spätere Leben der beiden Geschwister schlimme Auswirkungen haben soll: Ein blutüberströmter Mann, dem offensichtlich sein Gesicht entfernt wurde, kommt aus dem Wald gerannt und steckt dem jungen Rollstuhlfahrer eine Diskette in die Jacke. Genau so schnell wie der unbekannte Mann gekommen war, verschwindet er auch wieder, doch der behinderte Junge ist sehr verstört und seine Schwester, die von der ganzen Sache nichts mitbekommen hat, glaubt ihm natürlich kein Wort, da er hin und wieder mal wirres Zeug redet.
Diese Situation blieb allerdings nicht ungesehen, da sie ein Mann aus der Ferne beobachtet hat. Man sieht wie er seine Komplizen mittels einem Telefon informiert und irgendetwas von Mittäterschaften faselt. Wie sich wenig später herausstellt, hat der blutüberströmte Mann eine Diskette mit einem Virus gestohlen, der für seine Besitzer äußerst wertvoll ist. Sie sind gerne bereit alles dafür zu geben, sie wieder zurück zu bekommen und schrecken selbst vor grausamen Gewaltakten nicht zurück.
Als ersts muss dies die Schwester des behinderten Jungen erfahren, die von den kriminellen Leuten entführt und in eine Folterkammer eingesperrt wird, wo ihr Dinge angetan werden, von denen sie nicht einmal im Traum gedacht hätte, dass es sie gibt. Sie wird von einem psychopatischen Arzt solange malträtiert, bis schließlich Tod ist. Der Doktor und sein Auftraggeber wollten Informationen über die Diskette aus der jungen Frau rausquetschen, die wusste aber natürlich nichts, was zwangsweise ihr Ende bedeutete. Für den Doktor war die Folter allerdings auch die letzte Aktion in seinem Leben, da er die Frau so sehr missbraucht hat, dass es zwei Verbrecher nicht mehr mit ansehen konnten und ihn nach seiner Tat erschossen haben.
Die Bösewichte sind aber weiter daran interessiert, den Besitzer der Diskette ausfindig zu machen und schnappen sich den behinderten Jungen, der auch aufs Grausamste gefoltert wird. Allerdings gibt es für ihn noch einen Chance, da sich die Verbrecher gegenseitig eliminieren und sein Bruder unterwegs ist, um ihn zu retten…
Kritik
„Rigor Mortis“ sorgte bereits vor seiner Veröffentlichung auf DVD für mächtig Aufsehen, da Regisseur Timo Rose erheblichen Ärger mit der Staatsanwaltschaft hatte, die ihm Gewaltverherrlichung vorwarf, was das ganze Projekt fast zum Scheitern gebracht hätte. Doch glücklicherweise hat sich Problem lösen lassen und der Produktion der DVDs stand nichts mehr im Wege. Für Fans des Amateurhorrors ist das wirklich von Vorteil, da „Rigor Mortis“, was im übrigen die Leichenstarre ist, ein wirklich gelungener deutscher Amateurstreifen ist.
Wer Amateurfilme von Herrn Ittenbach und Co kennt, weiß das diese meist mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen haben, die sich nicht selten in der Story widerspiegeln. Es gibt meist eine etwas wirre Handlung und ein eindeutiger „Roter Faden“, der sich durch die ganze Geschichte zieht, ist meist nicht zu erkennen. Dies ist auch in „Rigor Mortis“ der Fall, allerdings ist davon zu Begin nicht zu erkennen. Denn es geht recht turbulent los und die Sache mit der Diskette (manchmal ist es auch eine CD…) und dem Virus ist recht interessant und macht Lust auf mehr. Der Spaß an der Story ist allerdings schnell vorbei, denn nach der Eröffnungsszene gibt es nur noch wenig Abwechslung. Die meiste Zeit befinden sich die Protagonisten in ihrem Folterzimmer, dass mit Pappe und Folie abgehangen ist und nicht wirklich für eine Horroratmosphäre sorgt. Man kann sich irgendwie denken, dass das Filmteam diese Schutzmassnahmen getroffen hat, um in der Privatwohnung keinen übermäßigen Schaden durch Kunstblut anzurichten…
Denn dieses wird reichlich vergossen und ist mit vielen Splattereinlagen garniert, die unter anderem von Timo Rose selber und dem Altmeister Olaf Ittenbach stammen und zu 95% zu gefallen wissen. Allerdings wird es auch mal schnell langweilig, wenn man nur blutige Szenen in einem Folienzimmer sieht, die bis ins kleinste Detail ausgekostet werden. Der Rest der Geschichte wird leider sehr stark vernachlässigt und gegen Ende interessiert sich eigentlich niemand mehr für den Ausgangspunkt der Geschichte, da der Virus sowie sein Datenträger nicht mehr auftauchen.
Aber das sind halt typische Fehler bei Amateurfilmen und so richtig wichtig ist es auch nicht, da der Film überdurchschnittlich viel Spaß macht. Das Betrachten der Akteure macht dagegen eher weniger Spaß, da die meisten Leute völlig überdreht und teilweise unmotiviert spielen. Die einigermaßen bekannten Ben van Husen („Nosferatu“) und Peter Thorwarth („Bang Boom Bang“) hinterlassen einen wirklich schlechten Eindruck, mit dem Genrefans vielleicht noch zurecht kommen, der aber sicherlich keine gute Werbung für weitere Projekte ist. Die einzige Ausnahme macht der „UschiGlas-Skandalsohn“ Ben Tewaag, der einen coolen Killer spielt und in seinen meisten Szenen zu überzeugen weiß. Allerdings nur in den meisten, da er sich hin und wieder dem schlechten Niveau seiner Kollegen anpasst. In einer Szene soll er zum Beispiel einen erschrocken Eindruck machen, dieser wird aber von einigen Schmunzlern zerstört, die überhaupt nicht in die Szene passen. Olaf Ittenbach ist im übrigen, wie auch Timo Rose, in einer kurzen Szene zu sehen.
Alles in allem ist „Rigor Mortis“ aber doch ein ansehnlicher Film, gerade weil es eine Amateurproduktion ist. Mit seiner Laufzeit von nicht mal 70 Minuten ist er nicht zu lang und wurde glücklicherweise auch nicht unnötig aufgebläht. Die Splatterszenen sind okay und lassen einen die typischen Handlungslücken sowie die schlechte Bild- und Tonqualität vergessen.
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