Informationen
Drehland |
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Drehjahr | 2006 |
Laufzeit | ca. 54 Minuten |
Regie | John Carpenter |
Darsteller | Ron Perlman Mark Feuerstein Emmanuelle Vaugier Cathleen Wachs u.a. |
Bild |
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Ton |
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Sprachen |
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Untertitel | Deutsch |
LC | 2 |
FSK | KJ |
Story
Gerade als ein Ärztepaar auf dem Weg zurück in ihre Klinik ist, springt ihnen ein junges Mädchen vor den Wagen. Wie sich herausstellt ist das Mädchen schwanger. Die Ärzte nehmen die heranwachsende Frau mit um sie sicherheitshalber zu untersuchen und erfahren Schreckliches: Sie ist erst 15 Jahre alt und behauptet, im Verlauf der Untersuchung, vom Teufel geschwängert worden zu sein. Und in der Tat: Es werden seltsame Auffälligkeiten festgestellt.
Derweil wartet vor den Toren der eingezäunten Klinik der Vater des Mädchens, der auf keinen Fall möchte, dass dem Wunsch seiner Tochter nachgegangen wird. Er ist nämlich im „Auftrag des Herrn“ unterwegs und zudem militanter Abtreibungsgegner. Die Sicherheitsleute versuchen sich dem verwirrten Vater und seinen, zur Hilfe gekommenen, Söhnen in den Weg zu stellen, doch diese haben keine Skrupel ihre Schusswaffen einzusetzen. Ihnen scheint jedes Mittel recht um in das Gebäude einzudringen und schon bald gehen sie über Leichen…
Kritik
Kultregisseur John Carpenter, der im Horror-Genre eine bekannte Größe ist, hat es sich nicht nehmen lassen, auch für die zweite Staffel der „Masters Of Horror“ einen Beitrag abzuleisten. Aufgrund der Tatsache, dass die Serie durch viele gute Beiträge, unter anderem seinen „Cigarette Burns“ recht populäre geworden ist, sollte man meinen, dass Carpenter sich wieder etwas Besonderes ausdenkt um damit ein Ausrufezeichen zu setzten. Dem ist aber leider nicht so. Er kann die meisten seiner mitschaffenden Kollegen nicht übertrumpfen und landet mit seinem Beitrag „Pro-Life“ sogar in den unteren Regionen. Das dies allerdings einen ganz besonderen Grund hat, wird im Verlauf dieses Reviews ersichtlich.
Die Geschichte ist viel zu trivial, um Fans des Horrors, die ja schließlich die Zielgruppe sein dürften, dazu zu bringen, sich anständig zu gruseln. Die Story ist nicht nur schnell erzählt, sondern auch schon des Öfteren verfilmt worden. Filme wie „Blessed – Kinder des Teufels„ oder der etwas bekanntere Beitrag „Rosemaries Baby“ sind hierfür nur zwei Beispiele. Die erzählerischen Möglichkeiten um die kommende Geburt des Teufelskindes bietet also kaum Potential, sich von der Horror-Masse abzusetzen. Also dachte sich Carpenter wohl, etwas über das Visuelle rauszuholen. Und das soll auch gelungen sein. Zumindest behaupten das diejenigen, die sich nicht die deutsche Version des Films angeguckt haben. Diese wurde nämlich in nahezu allen blutigen Spezialeffekt-Szenen geschnitten. Was man selbst als Laie schnell merkt. Dass es selbst im Jahre 2008 noch vorkommt, dass Label ihre Filme aufgrund von voreingenommenen Meinungsmachern schneiden müssen ist ebenso traurig wie die Tatsache, dass dies ausgerechneten bei einem Film eines Mannes passiert, der viel für den Film gemacht hat. Aber er hat sich da ja auch ein Thema ausgesucht, mit dem Freunde des Katholizismus ernsthafte Probleme haben müssen. Abtreibung ist ja bekanntlich ein Tabu-Thema, dass man nicht mal mit der Kneifzange anfassen darf. Aber sei es wie es ist. Filmfreunden und auch den Fans von Spezialeffekten wird wohl ihr ganzes Leben aufoktroyiert, was gut und was böse ist und welche Tabus gebrochen werden dürfen.
Somit muss man den Film also so betrachten, wie er in seiner verkürzten Version über die Leinwand flimmert. Und man muss leider feststellen, dass es massenweise Filme des Horror-Genres gibt, die mit wesentlich mehr Spannung und einer viel dichteren Atmosphäre daherkommen. Einen Aha- oder Ihhh-Effekt gibt es nicht. Vielmehr belangloses, wenig innovatives Material und nur wenige Elemente, die einen bei Laune halten. Zumindest dann, wenn es mal etwas trashiger wird, kommt Freude auf. Als Satan himself (der war es doch wohl…) aus dem mit Plastik-Fliesen belegten Boden stößt weiß man um die Ernsthaftigkeit des Gezeigten und darf sich lächelnder weise zurücklehnen. Recht positiv fällt auch die Musik auf, die Carpenters Sohn Cody beigesteuert hat. Cody ist akustisch eindeutig in die Fußstapfen seines Vaters getreten und hat ja bereits die Musik für "John Carpenter’s Vampire", "Ghosts Of Mars" und auch den MOH-Teil „Cigarette Burns“ beigesteuert. Für weitere Genüsse der optische Art sorgt Schauspieler Ron Perlman, in seiner altbekannten, überaus wütenden Art. Die Kollegen an seiner Seite spielen anständig, aber nicht sonderlich auffällig.
Unterm Strich bleibt somit nicht allzu viel Positives. Da der Film allerdings, wie auch die anderen Beiträge zur Serie, weniger als eine Stunde Spielzeit hat und mit einem recht flotten Tempo versehen ist, wird er nie wirklich langweilig und ist durchaus für eine kurzweilige Unterhaltung zu empfehlen. Wer Probleme mit Zensur und dem daraus resultierenden Fehlen von Spezialeffekten hat, wird mit „Pro-Life“ aber sicherlich nicht glücklich werden.
DVD
Die Qualität der DVD ist nicht mal im Ansatz zu bemängeln. Bild und Ton kommen scharf und deutlich daher. Das gewohnte DVD-Menü lässt den Fan der ersten Staffel in Vorfreude auf das Kommende verfallen. Und auch die Extras machen Spaß: -Demon Baby – Die Geburt der Special Effects
-Final Delivery – The Making of Pro-Life
-Master of the Masters
-Drehbuch des Schreckens
-Des Vaters Liebling
-The Art of Gore
sind allesamt interessante Beiträge, die dem Interessierten mehr über den Film verraten. Besonders witzig ist die Tatsache, dass es in den Extras einige Szenen zu sehen gibt, die dem Hauptfilm entrissen wurden. Des Weiteren gibt es noch ein paar Trailer und einen Audiokommentar mit John Carpenter und den Drehbuchautoren McWeeny & Swan auf der technisch rundum gelungenen DVD.
Ähnlicher Film:
- Rosemaries Baby
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