Informationen
Drehland | Kanada |
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Drehjahr | 2008 |
Laufzeit | ca. 94 Minuten |
Regie | Bruce McDonald |
Darsteller | Stephen McHattie Lisa Houle Georgina Reilly Hrant Alianak u.a. |
Bild |
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Ton |
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Sprachen |
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Untertitel | Deutsch |
LC | 2 |
FSK | 16 |
Story
Der kultige Radio-Moderator Grant ist mal wieder auf Sendung. Zusammen mit zwei Assistentinnen versucht er seinen Hörern beste Unterhaltung zu bieten. Doch an diesem Tag ist nichts so, wie an jedem anderen. Es kommen Meldungen rein, die nichts Gutes ahnen lassen. Menschen scheinen sich draußen zu verändern. Sie werden offensichtlich verrückt. Blutrünstig. Grant weiß, dass er im Studio bleiben muss um die Welt zu warnen. Doch hört ihm überhaupt noch jemand zu?…
Kritik
Fans des Horror-Genre sind immer wieder verzückt, wenn sie etwas Neues geboten bekommen. Eine Vielzahl der Filme, die man sich als geneigter Fan zu Gemüte führt, kauen oft nur das nach, was andere bereits verdaut haben. Und nun kommt „Pontypool“. Ein Film, der wirklich anders ist als andere Filme.
Und dabei ist die Grundthematik schon in allen Facetten beleuchtet worden: Zombies. Beziehungsweise irgendwelche Menschen, die von einem Virus befallen wurden und sich verändert haben. Aus diesem Stoff etwas Neues zu machen, gelingt nicht vielen.
Der Film beginnt recht komisch. Eine Stimme erzählt irgendein Zeug. Zeug, welches man nicht verstehen kann und wohl auch nicht verstehen will. Hier merkt man bereits, dass es sich bei „Pontypool“ um etwas Besonderes handelt. Wenig später bekommt man dann den Radio-Alltag der Protagonisten mit. Moderator Grant spielt sich mit seiner basslastigen Stimme und seiner coolen Art in den Vordergrund. Er ist es, der normalerweise Lappalien über den Äther des kleinen Kaffs „Pontypool“ bringt. Nichts wirklich Interessantes. Bis dann der Tag der Tage kommt. Der Film verlässt das Studio nur extrem selten. Fast alles spielt sich in dem kleinen, beengten Studio ab. Man ahnt nur, was draußen vor sich geht.
Und das ist es halt: Die etwas andere Sichtweise. Quasi die Kehrseite der Medaille. Wo andere Filme sich damit beschäftigen, möglichst viele fleischfressende Zombies und deren Jäger auf den Bildschirm zu bringen, lässt Regisseur Bruce McDonald das blutige Geschehen vor der Tür. Er lässt es in den Köpfen der Zuschauer abspielen. Allerdings holt er sich auch jemanden ins Haus, um das, was auf der Straße abgeht, etwas zu verdeutlichen. Aber der überwiegende Teil der Apokalypse findet tatsächlich im Off statt.
Ob dies nun ein geniales Stilmittel ist, lassen wir mal dahingestellt. Fakt ist aber, dass es über weite Strecken funktioniert. Leider haben die Macher des Films aber noch etwas eingebaut, das gar nicht gefallen will. Nicht nur die Sache mit der Sendestation, die ja quasi die Kommunikationsmittel nach draußen ist, es gibt auch die Kommunikation als Bösewicht. An dieser Stelle soll jetzt nicht zuviel verraten werden, es sei aber gesagt: Es wird sehr seltsam.
Auf Gewalt wird in „Pontypool“ verzichtet. Es gibt keine Kopfschüsse, kein Geknabbere an Menschenteilen und auch kein Wühlen in Gedärmen. Das stört aber keineswegs, da der Film halt grundlegend anderes angelegt ist. Immerhin gibt es eine „Blutkotz-Szene“, die den Ekelfaktor noch oben dreht.
Summa summarum hat man es bei „Pontypool“ mit einem Film zu tun, in dem viel geredet und wenig gezeigt wird. Das soll ihm aber nicht zur Last gelegt werden, da er mit seiner besonderen Thematik frischen Wind in ein betagtes Subgenre bringt. Allerdings hat der Film auch ein großes Problem. Nämlich das er mit zu vielen Wortspielereien daherkommt und im Schlussdrittel rapide an Fahrt verliert. Somit ist er zwar immer noch etwas Besonderes, man braucht aber sicherlich auch den besonderen Filmgeschmack, um hier nicht enttäuscht zu werden. Also lautet das Fazit: Innovativ aber komisch.
DVD
Als Extras gibt es auf der DVD aus dem Hause MIG ein paar Trailer und eine Bildergalerie. Nichts wirklich besonderes aber immerhin etwas. Die Bildqualität ist ziemlich gut. Schön scharf. So wie es sein soll. Auch beim Ton, der im dolby digitalen Format 5.1 vorhanden ist, gibt es prinzipiell nichts zu kritisieren.
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