Informationen
Drehland | Deutschland |
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Drehjahr | 2010 |
Laufzeit | ca. 68 Minuten |
Regie | Olaf Ittenbach |
Darsteller | Irene Holzfurtner Matthias Engel Alexander Gamnitzer Andreas Pape u.a. |
Bild |
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Ton |
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Sprachen | Deutsch |
Untertitel | — |
LC | 2 |
FSK | 18 |
Story
Jennifer führt eigentlich ein ganz normales Leben. Doch an einem Tag soll sich das schlagartig ändern: Erst besudelt ein Postbote ihre Toilette, dann labert sie ein Freund zu, der offensichtlich vor kurzem eine Nahtoderfahrung gemacht hat. Dazu hat Jennifer noch etwas Stress, da sie in Kürze umzieht.
Als Entspannungsmaßnahme verschreibt sie sich selbst ein Bad. In der Wanne nickt sie kurz weg und erwacht an einem völlig anderen Ort. Einem Ort voller Schmerz und Pein, voller Leid und Bitterlichkeit…
Kritik
An einem neuen Ittenbach darf man im neuen Jahrtausend durchaus mit etwas Skepsis rangehen. In früheren Jahren hatte der deutsche Kult-Regisseur einige Amateur-Kracher abgeliefert, wurde dann aber, mit zunehmender Bekanntheit, zu einem Macher von nicht so prallen Filmen. 2010 wurde der Film „No Reason“ in den Kasten gebracht, der nun folgend besprochen wird.
Zu Beginn des Films werden nicht gerade große Hoffnungen geweckt, dass „No Reason“ ein guter Streifen werden könnte. Die Anfangsszene wird von einer sehr schlechten Nachsynchronisation dominiert. „Au weia“ denkt man da. Aber dann wird alles wieder normal. Zum Glück wurde nur ein kleiner Teil der Audiospur nachvertont.
Dann geht es auch schon bald zum eigentlichen Geschehen und man kann dem Hauptplot folgen. Dieser führt einen ruhig in das Leben der Protagonistin ein. Es ist sicherlich keine Charakterstudie und die Darsteller lassen auch nicht unbedingt den Eindruck erwecken, dass es sich um eine durch und durch ernsthafte Produktion handelt. Authentisch ist anders. Warum die aber zum Geschehen passt, merkt man wenn m an in das erste Level kommt.
Denn Hautfigur Jennifer schlummert in der Badewanne ein und erwacht in einer komplett anderen Welt. An dieser Stelle wird natürlich nicht zuviel verraten. Aber man kann auf eine Analogie zu einem Computerspiel hinweisen. Ein bösen, blutigen Computerspiel.
Ittenbach schafft es, dass der Zuschauer sich wieder an dessen alten Filme erinnert. „Black Past“ ist nicht unähnlich. Man spürt auch eine gewisse Leichtigkeit. Der Film läuft einfach daher. Mit etwas Trash und unfreiwilliger Komik versehen, aber er läuft und bereitet Spaß.
Was nicht ganz so spaßig ist, ist die Tatsache dass die deutsche DVD-Version arg beschnitten ist. Über fünf Film-Minuten fielen der Schere zum Opfer. Und diese fehlenden Filmminuten sind ziemlich derbe Kost, wie die Sichtung des Schnittberichtes zeigt. Dies ist zwar ein klarer Minuspunkt, aber der Film an sich funktioniert auch ohne das fehlende Gemetzel.
Ein weiterer Minuspunkt sind natürlich die darstellerischen Leistungen. Bis auf ein, zwei Ausnahmen ist niemand mit Potential für höhere Aufgaben dabei. Irene Holzfurtner als Hauptdarstellerin spielt zwar leidenschaftlich (oft nackt), die Leistungen sind aber, seriös betrachtet, nicht filmtauglich. Auch wenn man da andere Filme, mit viel schlechteren DarstellerINNEN gesehen hat. Im Horror-Genre gibt es da ja keinerlei Grenze nach unten. Ähnlich wie in deutschen Soaps… Was noch recht interessant ist, ist der Auftritt von Timothy Balme. Einmal, weil er als Lionel Cosgrove aus dem Peter Jackson Film „Braindead“ einen hohen Bekanntheitsgrad bei den Horror-Fans hat. Zum Andern ist sein Auftritt interessant, da er deutsch spricht. Und man erkennt sehr schnell, dass er dieser Sprache nicht mächtig ist. Zum Glück merkt Timothy wohl nicht, wie seltsam er in seiner Rolle rüberkommt.
Alles in allem ist „No Reason“ ein kleines aber feines Filmchen, welches sicherlich nicht auf einer Must-See-Liste stehen muss, welches für Leute, die sich die alten Ittenbachs schon auf Tape reingezogen haben, aber durchaus sehenswert ist. Eben wegen den Analogien zu den Erstlingswerken. Allerdings sollte man als Splatter-Freak abschätzen, ob die Cut-Version das Richtige für einen ist.
DVD
Die DVD gibt es von WGF/Schröder Media. Bild und Ton gehen in Ordnung. Als Extras gibt es den Trailer zum Film, ein Making Of (7:27 Minuten), ein Interview mit Timothy Balme (10:54 Minuten), einen Kurzfilm namens „Stranglehold“ (15:18 Minuten) und eine Trailershow. Das Making Of und das Interview sind den Kauf der DVD schon wert. Das ist großartiges Material, welches jeden Horror-Fan erfreuen wird.
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