Informationen
OT:Nightstalker
ca.93 Minuten
USA 2002
- Chris Fisher
- Roselyn Sanchez
- Danny Trejo
- Bret Roberts
- u.a.
Story
Im Jahre 1985 wird die Stadt Los Angeles von einer Mordserie heimgesucht. Ein drogensüchtiger Killer bricht in die Wohnungen junger Frauen ein, um die Bewohnerinnen zu vergewaltigen und schließlich bestialisch zu töten. In den Wohnungen hinterlässt er satanische Malereien, was von den Medien schnell zu einer Mega-Story aufgeputscht wird.
Streifenpolizistin Gabriella Martinez wird mit den Morden konfrontiert und sieht in der Lösung des Mordfalls eine Aufstiegschance. Auf Empfehlung eines Kollegen schafft sie es schließlich in den Kreis der Ermittler. Gabriella soll im Laufe der Ermittlungen allerdings mehr Probleme durch ihre Kollegen bekommen, als ihr lieb sein kann. Trotz allem bleibt sie am Ball und kann sich glücklich schätzen, dass sie ihr Streifen-Kollege von der Straße nicht vergessen hat.
Kritik
Der Film "Nightstalker" möchte ein Film über den realen Serienkiller Richard Ramirez sein, der 1985 tatsächlich in L.A. mordete. Allerdings ist der Streifen nicht besonders gelungen, was nicht zuletzt daran liegt, dass man sich gar nicht wirklich um Richard Ramirez kümmert. Im Vordergrund steht nämlich die Geschichte der Streifenpolizistin Gabriella Martinez, denn ca. 90 % des Films handelt von ihr. Wie sie erst auf Streife ist, dann in die Morde involviert wird, schließlich in die Ermittlungsgruppe aufgenommen wird, dort Probleme hat und so weiter und so weiter. Fans irgendwelcher Kriminal-Filme könnten durchaus ihre Freude mit solchen Geschehnissen haben, wer aber etwas über den "Nightstalker" erfahren will, ist hier ziemlich falsch.
Man sieht Richard Ramirez nämlich in einer sehr verwirrenden Art und Weise dargestellt. Immer wenn er ins Bild rauscht wird das Ganze in x-facher Geschwindigkeit abgespielt und mit harten Rock-Klängen unterlegt. Vermutlich um darzustellen, dass Richard Ramirez so ziemlich immer unter Drogen stand. Zudem wird in diesen Szenen immer wieder eine Art Monster eingeblendet, welches dem Killer irgendwelche Befehle zu geben scheint. Als einmalige Darstellung wäre dieses Stilmittel sicherlich nicht schlecht gewesen und hätte eine verstörende Stimmung verbreiten können. Allerdings geht es einem bereits nach wenigen Malen dermaßen auf den Senkel, dass man sich unweigerlich fragt, ob sich einer der Macher ihr "Meisterwerk" mal nach Abschluss des Drehs angeguckt hat… Außerdem müsste man, ähnlich wie bei Konsolenspielen, eine Warnung für Epileptiker ausgeben, da die schnelle Bildfolge den ein oder andren Aussetzer der Wahrnehmung zur Folge haben könnte.
Dann kommt noch hinzu, dass Bret Roberts leider keinerlei Ähnlichkeit mit dem Original hat, auch wenn er gegen Ende versucht das satanische Grinsen des Richard Ramirez zu kopieren. Von ihm ist auch nicht wirklich zu sehen, was eine Bewertung seiner schauspielerischen Fähigkeit zulassen könnte. Seine Kolleginnen und Kollegen machen ihren Job recht gut, es ist zumindest keiner dabei, der positiv oder negativ aus der Reihe fällt.
Wenn man nun Interesse am Thema "Nightstalker" hat, bleibt einem nicht mehr viel, was positiv zu erwähnen wäre – im Gegenteil. Die Story ist relativ lasch und langweilig, die Schockeffekte reißen keinen vom Hocker. Die wahre Geschichte wurde zugunsten der weiblichen Protagonisten so umgeschrieben, dass sie im Mittelpunkt und einem guten Licht dasteht. Dann kommt noch hinzu, dass alles sehr vorhersehbar ist, was die Spannung natürlich auf ein sehr niedriges Level drückt.
Nach dem Betrachten kann man behaupten, dass die Verfilmung des "Nighstalker" absoluter Murks ist. Die Geschichte des Killers bietet weit mehr Potential, um einen guten Streifen über Richard Ramirez zu drehen und den Interessierten etwas Näheres über den Serienkiller zu vermitteln. Schade!
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