Informationen
OT:Night Of The Living Dead
ca.96 Minuten
USA 1968
- George A. Romero
- Duane Jones
- Judith O’Dea
- Karl Hardman
- u.a.
Story
Das Geschwisterpaar Babara und Johnny machen bei einem Besuch auf dem Friedhof, wo ihr Vater begraben liegt, eine seltsame Bekanntschaft. Ein Mann, der sich ungewöhnlich bewegt und komisch aussieht, greift sie an. Johnny stürzt sich schützend vor seine Schwester, wird aber daraufhin bei der Auseinandersetzung getötet. Barbara kann unter Schock fliehen und findet in einem verlassenen Landhaus Unterschlupf.
Nach kurzer Zeit, in der neuen Umgebung, entdeckt sie eine schrecklich entstellte Leiche, was ihren Zustand nicht gerade verbessert. Auch die Tatsache das vor dem Haus mehrere dieser Geschöpfe auftauchen lindert ihren Zustand nicht. Doch dann kommt plötzlich und unverhofft der schwarze Ben in das Anwesen. Ohne viel Zeit zu verschwenden macht er sich an die Arbeit und verrammelt die Fenster und Türen des Erdgeschosses. Im Anschluss erzählt er ihr, was er denkt, was wohl seltsames vorgeht.
Wenig später machen sich plötzlich fünf weitere Personen bemerkbar, die sich im Keller verbarrikadiert hatten. Es sind das junge Liebespaar Judy und Tom und die etwas ältere Familie Hellen und Harry, sowie deren junge Tochter. Als erstes bricht ein Streit aus, da Ben den Kellerkindern vorwirft sie hätten Babara nicht geholfen und nur an sich gedacht. Harry wird daraufhin sehr zornig und zwischen den beiden, so verschiedenen Personen, bricht ein Machtkampf aus. Harry würde sich leider wieder in den Keller verziehen, in dem seine schwerkranke Tochter liegt die von einem dieser seltsamen Geschöpfen gebissen wurde. Ben hält das aber nicht für so clever, da er den Unterbau des Hauses für eine Falle hält und weil es dort kein Radio beziehungsweise Fernsehen gibt.
Aus dem Radio und später auch Fernsehen erfahren die Eingeschlossen, wie es wohl zu dieser Misere gekommen ist. Die Forscher geben einem Satelliten die Schuld, der angeblich eine fremde Strahlung mit auf die Erde brachte. Diese Strahlung soll das Gehirn von toten Menschen wieder reanimiert haben, woraufhin diese zu wandelnden Toten wurden und nun jeden infizieren, den sie beißen. Die Untoten beißen, da sie sich von Menschenfleisch ernähren. In weiteren Berichten erfahren sie das bereits Schutztruppen in Marsch gesetzt wurden um die Untoten durch einen Kopfschuss zu eliminieren.
Die Hausinsassen entschließen sich aber nicht zu warten, sondern zu flüchten. Ben hat einen LKW vor dem Haus stehen lassen, mit dem die Flucht gelingen könnte – Allerdings ist der Sprit fast leer. Glücklicherweise befindet sich neben dem Haus eine Tankstelle, die aber nicht einfach zu erreichen sein soll. Die Männer machen sich einen Schlachtplan, dessen Ausführung vom Überleben abhängt. Doch schon bald wird klar das nicht alles so läuft, wie es laufen soll …
Kritik
„Night of the living dead“ oder auch die deutsche Version „Die Nacht der lebenden Toten“ ist einer der unumstrittenen Klassiker im Horrorgenre und zudem war er Vorbild für viele Filme, die mit einer ähnlichen Thematik, später gedreht werden sollten. George A. Romero hat mit diesem schwarz-weiß Streifen gezeigt das es durchaus möglich ist mit geringen Mitteln einen absolut genialen Film zu machen.
Der Film beginnt gleich mit einem Schockerlebnis, dass sich wirklich gewaschen hat. Babara und ihr, noch kurze Zeit lebender Bruder, werden innerhalb von Sekunden aus ihrem realen Leben gerissen und für die Überlebende beginnt nun ein wahrhafter Höllentrip. Nicht genug das sie einen lieben Menschen verloren hat, nein, sie ist plötzlich in einer misslichen Lage, in einem Überlebenskampf, der aussichtslos scheint.
Im Haus findet sie zwar Unterstützung in Form von anderen Menschen, die schaffen es aber nicht sich zu arrangieren. Zu wichtig ist jedem einzelnen, speziell Ben und Harry, seine Position. Die rivalisierenden Männer sind wunderbar NICHT zueinanderpassende Charaktere. Zum einen ist da der junge, athletische, schwarze, alleinstehende Ben und zum anderen der weiße, dicke, kleine, Familienvater Harry. Das Zusammenspiel der beiden steht mitunter im Mittelpunkt der Handlung ist für das Ende ausschlaggebend. Die beiden verhalten sich nur friedlich als die Neuigkeiten über die Katastrophe im Fernsehen verkündet werden. Diese Aufklärungsszenen sind wirklich sehr interessant, schockierend und fesselnd.
Die ganze Zeit über herrscht eine erstklassige Atmosphäre, die von sensationell passenden Soundeffekten der etwas anderen Art, genialen Kameraeinstellungen und intelligenten Lichtspielen unterstrichen wird. Dies hat natürlich zur Folge das man in den Bann des Streifens gezogen wird und jede Minute mit den Protagonisten mitleidet. Mit dem einen natürlich mehr und dem anderen weniger… Die Schauspieler unterstreichen die Klasse des Films in dem sie absolut authentisch spielen. Erstaunlicherweise gilt das für alle Hausbewohner, die Zombies grenze ich jetzt mal aus. Aber die Untoten beziehungsweise deren Masken sind für diese Zeit sehr passend. Wie oft habe ich schon einen moderneren Film dieses Subgenres gesehen, wo man sich einfach nur totlachen musste, da die Menschenfresser dort wirklich lächerliche Masken trugen.
Die Spezialeffekte würde man heute wohl als billig und wenig heftig beurteilen, allerdings muss man bedenken das Romero 1968 etwas schuf, dass bis dato noch niemand gesehen hatte. Die damaligen Beobachter regten sich über das Gezeigte auf und kritisierten den Regisseur. Für damalige Verhältnisse war es zu hart, Dinge zu zeigen über die man heute schmunzelt. Soweit ich weiß befindet sich eine ungeschnittene DVD im Umlauf die ab 16 ist und Astro hat einen ungeprüften Director´s Cut rausgebracht. In den zusätzlichen Szenen sind allerdings keine Gewaltszenen enthalten, es gibt lediglich mehr Dialoge und die Berichte im Fernsehen sind ausführlicher.
Romero drehte nach dem Erfolg von „Night of the living dead“ 1978 den indirekten Nachfolger „Zombie – Dawn of the dead“ und er setzte dem ganzen im Jahre 1985 noch einen drauf um mit „Zombie 2 – Day of the dead“ seine Trilogie zu vervollständigen.
„Night of the living dead“ ist wirklich ein erstklassiger Film und nicht nur für Fans des Subgenres empfehlenswert. Wer solche Filme mag, darf sich diesen Streifen auf gar keinen Fall entgehen lassen, da er der Beginn der großen Zombiewelle war.
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