Naked Blood

Informationen

OT:Akuma No yorokobi

ca.77 Minuten

Japan 1995

Regie

  • Hisayasu Sato
Darsteller

  • Misa Aika
  • Mika Kirihara
  • u.a.

Naked Blood

Story

Hier könnte ich einen langen Text schreiben, oder aber nur eine kurze aber wesentliche Zusammenfassung. Ich entscheide mich für letzteres, da ich hier ja niemanden zu Tode langweilen, bzw. keine Überraschungen nehmen will.

Im Mittelpunkt steht ein 17 jähriger Junge, der schon ein eifriger Wissenschaftler ist. Jedenfalls hat dieser Junge ein neues Mittel erfunden, dass er My Son nennt und die Welt revolutionieren soll. Dieses Mittel wandelt nämlich den Schmerz in ein angenehmes Glücksgefühl um. Um so größer der Schmerz ist, um so stärker ist dieses Glücksgefühl.

“We can now spend the day with a feeling of blue skies and spring!”

Voller Stolz will er das Mittel testen, weiß aber nicht wie er jemanden finden könnte. Zufällig führt zur selben Zeit seine Mutter, die ebenfalls Wissenschaftlerin ist, ein Experiment mit drei jungen Frauen durch. Diese Chance nutzt der Junge um Heimlich sein Wundermittel, My Son, den drei Frauen zu verabreichen und diese danach dann zu beobachten, um zu sehen was passiert. Nur ist das Ergebnis alles andere als erfreulich und es kommt so wie es sich der Junge nie hätte vorgestellt. Nachdem die Frauen nämlich merken, dass sie statt Schmerz ein gutes Gefühl verspüren, wollen sie das immer mehr und mehr steigern. Es endet schließlich damit, dass sich diese auf übelste Art und Weise selbst verstümmeln. Nur bei einer dieser drei Frauen scheint das Mittel nicht zu wirken, oder besser gesagt, anders zu wirken.

“I wanted to make a drug for eternal happiness!”

Kritik

Ich bin sicher, dass einige Splatterfans nach dem Lesen des Berichtes sich gleich auf die Suche machen werden, da die Story eigentlich schon auf Splatter hinausläuft. Jedenfalls war es bei mir so. Nachdem ich mich bei ofdb über den Film erkundigt habe, habe ich ihn mir sofort und ohne zu zögern gekauft.

Die Geschichte des Film hat mich jedenfalls sofort an „Guinea Pig 3 – He never dies“ erinnert, in dem ein Mann sich umbringen will, aber merkt das er unsterblich ist und sich nun mit allen möglichen Mitteln das Leben nehmen will. Während „Guinea Pig 3“ aber eher mit einem Augenzwinkern daher kommt finden wir in „Naked Blood“ nicht die kleinste Spur von Humor. Ob das gut oder schlecht ist muss jeder für sich entscheiden. Ich jedenfalls mag beides. Mal lustig mal ernst, ich mag beide Arten von Filmen.

Die Haupthandlung ist jedenfalls jetzt bekannt, ich kann aber gleich sagen das es nicht nur dabei bleibt. Es wird nämlich alles viel komplizierter als Anfangs angenommen und wenn dann die letzten 15 Minuten kommen fragt man sich als Zuschauer schon manchmal „Wie jetzt?“, oder „Was soll denn das bitte schön?“. Ich will jetzt nicht zuviel verraten, aber die letzten 15 Minuten unterscheiden sich doch gewaltig vom Film davor und lassen den Zuschauer beinahe etwas wie einen Trip erleben, da man einfach am Laufenden Band wirre Bilder zu sehen bekommt. Ist sicherlich Geschmackssache, aber bei mir ist das jetzt eher positiv angekommen, da man (ich will jetzt nicht zuviel verraten) am Ende praktisch miterlebt was die Beiden Hauptpersonen fühlen. Das Ende bleibt dann offen, so dass jeder gezwungen wird selber daraus zu interpretieren was das jetzt bedeuten soll. Ich jedenfalls mag Filme dieser Art.

Die Stunde davor hingegen bleibt bis auf ein paar kleine Ausnahmen aber immer schön überschaubar, obwohl es auch schon hier ein paar komische Andeutungen gibt. Hierbei denke ich jetzt besonders an die Szenen mit dem Vater des Jungen (Namen habe ich leider vergessen und ich bin jetzt auch zu faul die DVD extra in den Player zu werfen *gg*), oder die Sache mit dem Kaktus.

Am Anfang braucht der Film aber etwas um in fahrt zu kommen und ich kann mir gut vorstellen, dass bei dem ein oder anderen Langeweile aufkommt. Bei mir war das aber glücklicherweise nicht der Fall, ich habe den Film wirklich von Anfang bis Ende mit großem Interesse angeschaut, da ich auch die ganze Handlung einfach sehr interessant fand und der Bilderrausch am Ende irgendwie einfach perfekt in den Film passt. Vielleicht soll es ja das zeigen was die Leute fühlen, wenn sie das Medikament zu sich genommen haben und statt Schmerz das angenehme Gefühl spüren. Kann ich nicht sagen, diesbezüglich bleibt der Zuschauer im dunkeln.

Nun aber zu eigentlichen, den Gore und Splatterszenen. Ja, der Film ist wirklich Hammerkrass was die Splatterszenen angeht. Jemand der aber eine Non Splatter Orgie erwartet wird aber enttäuscht sein und sollte sich dann doch lieber ein Film wie „Guinea Pig 2 – Flowers of flesh and blood“ holen. Der Splatter in „Naked Blood“ ist nämlich schon etwas sparsamer gesetzt, zumindest im bezug darauf, wenn man so manche Kritiken im Internet liest, die ihn als Goregranate hinstellt. Die erste blutige Szene kommt beispielsweise erst nach ca. 25 Minuten, die es dann aber auch in sich hat. Es ist schon krass mit anzusehen wie eine der Frauen ihre Hand in kochendes Öl taucht bis diese durchfrittiert ist um danach ihren Finger zu essen. Nach ungefähr 45 Minuten kommt aber eine Szene die wirklich Beyond the Limits *gggg* ist und mit zu dem krassesten zählt was ich jemals auf dem Bildschirm gesehen habe und wogegen ein offener Bauch mit Blick auf die Eingeweide am Ende dagegen wie Sandmännchen wirkt.

Und zwar werden wir dort zeuge wie eine der Frauen (Die Selbe übrigens wie mit dem kochenden Öl) sich erst die Schamlippen abschneidet und isst, dann ihre Nippel mit dem Messer schön bearbeitet und ebenfalls isst und sich letztendlich auch noch das Auge mit Messer und Gabel rausholt um auch das genüsslich zu verspeisen. Das alles wirkt erst recht krass, weil die Frau dabei stöhnt als hätte sie gerade Sex. Alles natürlich schön in Großaufnahme und superrealistisch gemacht. Ich habe ja schon einiges gesehen aber dort (vor allem das mit dem Auge) habe ich wirklich mein Gesicht zusammengezogen, denn hier wird wirklich jedes kleine Detail super ausführlich gezeigt *AUA, wenn ich nur daran denke*.

Splattertechnisch gesehen kann man diesen Film jedenfalls schon zu den härtesten Filmen zählen die es gibt, auch wenn es nicht so viele Szene davon gibt. Dafür aber Qualität wie man es besser gar nicht machen könnte. Das dieser Film in Deutschland niemals erschienen ist, sollte somit auf der Hand liegen. Jeder der jedenfalls glaubt, dass Splattertechnisch nichts mehr ihn/Sie beeindrucken kann, soll sich mal „Naked Blood“ besorgen. Leute mit schwachem Magen hingegen, sollten in einer Hand schon einmal die Kotztüte bereit halten *lol* (Kleiner Scherz am Rande).

Das der Film aber deutlich mehr zu bieten hat als Make Up Effekte zeigt aber schon die Story, auf die man echt erst einmal kommen muss. Aber auch die Atmosphäre ist die ganze Zeit über irgendwie ziemlich bedrückend und gegen später wird diese auch etwas mysteriös. Spannung und Schocks gibt es aber keine, was den Film deshalb auch nicht als einen richtigen Horrorfilm erscheinen lässt. Genauer gesagt kann man den Film nur sehr schwer zuordnen. So spontan würde ich mal sagen, es ist ein blutiges Psycho-Drama.

Die Schauspielerische Leistung ist eigentlich auch ganz gut, auch wenn ich wiedermahl keinen der Darsteller kenne. Zwar hätte man für die Rollen eigentlich auch jeden X Beliebigen Schauspieler nehmen können, da hier wirklich nur die Atmosphäre, das Blut und die Handlung zählt, aber so wie es ist kann sich der Film echt sehen lassen. Hauptdarsteller gibt es zwei, den Jungen und die Frau bei der das Mittel nicht richtig wirkt. Vom Regisseur Toshiyasu Sato habe ich ebenfalls noch nie etwas gehört, aber der Mann weiß was er macht, soviel ist schon mal sicher. Ich habe jedenfalls nur einen Splatterfilm erwartet, bekam aber noch mehr zu sehen. Um es mal vorsichtig zu sagen, einen intelligenten Splatterfilm, der streng gesehen sogar gar kein Splatterfilm ist und das obwohl die Effekte sehr selbstzweckhaft gezeigt werden.

Meine Meinung basiert auf der ungeschnittenen niederländischen DVD von dem Label Japan Shock, die ich jedem interessierten nur empfehlen kann. Die Scheibe hat mich Neu und OVP 11 Euro gekostet, 11 Euro die jeden Cent wert sind. Die Bild und Tonqualität ist für ein Film dieser Sorte hervorragend und lässt keine Wünsche übrig. Der Film ist zwar nur in japanisch mit englischen Untertiteln, aber das macht bei diesem Film überhaupt nichts. Ich selber habe wirklich nur mittelmäßige Englischkenntnisse und komme bei manchen Filmen manchmal schon etwas ins Grübeln, aber bei „Naked Blood“ habe ich wirklich jeden einzelnen Satz problemlos verstanden. Abgesehen davon wird sowieso nicht übermäßig viel geredet, da der Film hauptsächlich von seinen Bildern lebt. Extras gibt es leider bis auf eine Bildergalerie keine, aber das kann man verschmerzen. Ansonsten gibt es über die Scheibe eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Ich bin jedenfalls froh, dass der Film überhaupt in einem westlichen Land erschienen ist. Lustig finde ich, dass der Film in Holland ab 16 freigegeben ist und hierzulande nicht einmal erschienen ist. Armes Deutschland!!!

Ansonsten ist mir nur noch das Tape vom selbigen Label bekannt. Eine deutsche Veröffentlichung wird es wahrscheinlich niemals geben, da es kein deutsches Label mit unserem Jugendschutz (oder besser gesagt Erwachsenenschutz) wagen würde den Film hier zu veröffentlichen und Astro ist ja inzwischen Marketting und bringt leider keine solche Filme mehr raus. Das einzige was man hoffen kann ist eine österreichische oder schweizerische Veröffentlichung, was ich persönlich aber auch nicht glaube. Immerhin hat der Film ja bald schon 10 Jahre auf dem Buckel und wäre sonst ja schon lange veröffentlicht worden. Ist mir aber auch egal, die NL DVD reicht mir vollkommen.

Jeder der auf abgedrehte asiatische Filme steht und auch nichts gegen ein paar hammerblutige Szenen hat, sollte diesen Film so schnell wie möglich sehen. Alle anderen bitte einen großen Bogen drum machen. Ich vergebe eine 8 von 10( laut ofdb Wertung). Für die Höchstwertung reicht es dann doch nicht ganz. Vielleicht bekommt er die ja, wenn ich den Streifen ein zweites mal gesehen habe (ähnlich wie bei „Audition“). Ich bin jedenfalls begeistert von dem Film!

Bewertung

SplatterNaked Blood
SpannungNaked Blood
StoryNaked Blood
EkelfaktorNaked Blood
AtmosphäreNaked Blood
GesamtNaked Blood

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