Informationen
Drehland | Deutschland |
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Drehjahr | 2009 |
Laufzeit | ca. 89 Minuten |
Regie | Andreas Schaap |
Darsteller | Sami Loris Manon Kahle Jeff Burrell Ben Posener u.a. |
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Untertitel |
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LC | 2 |
FSK | 18 |
Story
Das Schicksal meint es nicht gut mit Norman. Sein Traum von einer Musiker-Karriere ist geplatzt, seine Freundin hat ihm den Laufpass gegeben. Und wie das Leben so spielt, entpuppt sich auch der neue hoffnungsvolle Flirt mit Jennifer durch ein dummes Missverständnis scheinbar als Enttäuschung. Norman sieht nur einen Ausweg aus dem Elend: Selbstmord. Er verabredet sich mit Gleichgesinnten, die er im Internet kennen gelernt hat. In einer einsamen Hütte im Wald will man gemeinsam aus dem Leben scheiden. Doch am Treffpunkt angekommen, muss Norman erkennen, dass er in die Falle grausamer Sadisten geraten ist, die ihn für ihre eigene Snuff-Show zu Tode foltern wollen. Aus Normans Todessehnsucht wird ein Kampf ums Überleben…
Kritik
Dass Liebe grausam sein, ist hinlänglich bekannt. Im Film bietet es sich daher nahezu an, Romantik und Terror miteinander zu verknüpfen. Nur konsequent also, dass mit „Must Love Death“ nun die erste selbsternannte „romantische Folterhorrorkomödie“ die Dinge rund um Herz und Schmerz, um Liebe und Hiebe auf den Punkt bringt.
Das erste abendfüllende Werk von Regisseur Andreas Schaap vermengt tragikomische Dramatik mit einer romantischen Lovestory und watet schließlich knöcheltief im Blut grimmig-grotesker Foltereien.
Die Story um den depressiven, vom Leben enttäuschten Musiker Norman, der bei seiner Verabredung zum gemeinschaftlichen Selbstmord in die Fänge grausamer Sadisten gerät, nimmt zunächst nur langsam Fahrt auf.
Danach überschlagen sich jedoch die Ereignisse, so dass für beste Unterhaltung gesorgt ist. – Vorausgesetzt man besitzt einen stabilen Magen. Denn was als seichte Liebesschnulze beginnt, mutiert schon bald zur Tour de Force, die in bester „Hostel“- oder „Saw“ – Manier mit Sadismen, Sarkasmus und literweise Kunstblut aufwartet.
Der Humor dabei ist tiefschwarz, etwa wenn die beiden Sadisten, Hinterwäldler mit einem gehörigen Dachschaden, ihre Foltershow „Foltern oder Nichtfoltern“ mit zynischen Bemerkungen kommentieren. Generell trägt das dynamische Drangsalier-Duo wesentlich zur Unterhaltung bei, gleiches gilt auch für die Gastauftritte von Tim Sander und Matthias Schweighöfer als Science-Fiction-Nerds und Tobias Schenke, der als Folteropfer herhalten darf. Auch Kult-Regisseur Jörg Buttgereit („Nekromantik“) ließ es sich nicht nehmen, dem blutigen Treiben beizuwohnen.
Schauspielerisch kann „Must love Death“ also durchaus überzeugen. Gleiches gilt auch für die technische und dramaturgische Umsetzung.
Regisseur Andreas Schaap, der bisweilen durch Kurzfilme und Musikvideos auf sich aufmerksam gemacht hat, zeigt, dass er sein Handwerk versteht. Davon zeugen die interessanten Kamerafahrten und – einstellungen aber auch der geschickte Einsatz von Rückblenden als Stilmittel, um die Charaktere vorzustellen. Ein Pluspunkt ist ebenfalls, dass Schaap beim Plottwist von der Tragikomödie hin zum Terrorfilm auf einen jähen, abrupten Schnitt in der Handlung verzichtet, der dem Film sicherlich nicht gut getan hätte. Durch Rückblenden und Handlungswechsel vollzieht sich der Wandel dezent, so dass bei allem Ekel und Sadismus, den die Folterszenen per se bieten, die Spannung, der Humor und die Romantik in einem guten ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.
Apropos Romantik: Diese kommt in „Must love Death“ relativ unpeinlich rüber. Auch hartgesottene Horrorfans brauchen somit keine Angst haben…
Dass Andreas Schaap mit seinem Genremix den Nerv des Publikums trifft, zeigen zahlreiche Auszeichnungen, die der deutsche Film auf internationalen Filmfestivals einheimsen konnte. Keine Frage, dass „Must love Death“ auch bei den heimischen Fans Gefallen finden dürfte…
Fazit: Unterhaltsamer, teils drastischer Mix aus tiefschwarzer Komödie, blutigem Terrorfilm und unpeinlicher Romanze.
DVD
And the winner is… …the movie itself
Bietet der Film selbst zahlreiche Überraschungen, so präsentiert sich die DVD von Ascot Elite eher schlicht. Standardmäßig kann zwischen englischer und deutscher Tonspur gewählt werden, optional lassen sich deutsche oder englische Untertitel einblenden. Dazu gibt es noch eine Trailershow. Das war’s dann auch schon. Schade eigentlich, da ein Making Of oder ein Blick hinter die Kulissen, Audiokommentare oder Interviews mit den Beteiligten, vor allem den Gaststars, durchaus interessant gewesen wäre…
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