Movie-Killer

Informationen

OT:Fade To Black

ca.98 Minuten

USA 1980

Regie

  • Vernon Zimmerman
Darsteller

  • Dennis Christopher
  • Tim Thomerson
  • Gwynne Gilford
  • u.a.

Movie-Killer

Story

Eric Binford ist ein junger Mann, der zurückgezogen lebt und von seinen Mitmenschen eher belächelt als respektiert wird. Dies liegt zum einen daran das er ein etwas trottelhaftes Auftreten hat und zum anderen, weil er in jeder freien Minute Filme guckt und diese in fast jeder Situation zitiert.

Sein momentaner Job hat ihn seinem Hobby und Lebenswunsch zwar schon etwas näher bringen können, doch ganz zufrieden ist er als Filmrollenzusteller nicht. Viel lieber wäre er in seiner Heimatstadt, Los Angeles, in einer anderen Art und Weise für das Filmgeschäft tätig. Doch ein aktiver Einstieg in die Filmbranche will ihm nicht gelingen und so zieht sich sein biederes Leben durch den tristen Alltag.

Eines Tages lernt Eric eine hübsche junge Frau kennen, die seinem Idol Marilyn Monroe zum verwechseln ähnlich sieht. Er versucht natürlich die Gunst der blonden Schönheit zu gewinnen, dass will aber nicht so gelingen wie er sich das vorstellt. Zudem wird er von seiner Umwelt weiter getriezt, was bei ihm irgendwann die Sicherungen zum Durchbrennen bringt. Er ist dem gesellschaftlichen Druck nicht mehr gewachsen und flieht völlig in seine Gedanken, die sich natürlich nur mit dem Film beschäftigen. Eric macht nun eine große Veränderung durch und beginnt sich an seinen Peinigern zu rächen. Allerdings ist seine Rache speziell, da er die Menschen so umbringt, wie seine Filme es ihm vormachen…

Kritik

„Movie-Killer“ ist ein sehr unbekannter Horrorstreifen, der ungerechterweise fast völlig in der Versenkung verschwunden ist. Verwirrenderweise ist er in Deutschland bei zwei Labeln mit zwei verschiedenen Namen veröffentlicht worden, doch auch diese Splittung brachte dem Streifen vermarktungstechnisch rein gar nichts. Weder das Tape von Screen Time, dass unter dem oben genannten Namen erschienen ist, noch die Arcade Kassette, die unter dem Titel „Fade to Black – Die schönen Morde des Eric Binford“ veröffentlicht wurde, kam beim Publikum an, was wirklich sehr schade ist.

Denn man bekommt eine nette Geschichte geboten, die durchaus zu unterhalten weiß und Freunden der Filmzitate (nach dem Erfolg der Tarantinofilme gibt es da ja einige mehr von…) sicherlich gefallen wird. Es gibt viele Ausschnitte aus Hollywoodklassikern der 30er/40er Jahre, die gut in den Film integriert wurden und den Protagonisten sogar merklich beeinflussen. Eric Binford steht klar im Vordergrund des Geschehens und trotz dessen, dass der Schauspieler Dennis Christopher sehr unbekannt ist, wird die psychisch gestörte Rolle perfekt auf den Bildschirm gebracht. Man kann sich, trotz der widrigen Umstände, in den armen Jungen rein versetzten und leidet sogar mit, auch wenn sich seine Persönlichkeit im Laufe des Films nicht gerade zum Guten wendet.

Die Morde sind natürlich das Salz in der Suppe, auch wenn sie keinen hohen Unterhaltungswert für Splatterfans bieten. Auf eine detaillierte Gewaltdarstellung wurde verzichtet, was die staatliche Empfehlung für Erwachsene zwar etwas in Frage stellt, der Geschichte aber in keiner Weise schadet. Es ist sehr interessant zu verfolgen, wie der Protagonist in klassische Rollen wie „Dracula“ oder auch „Die Mumie“ schlüpft und mit seinen antrainierten Eigenschaften seine Plagegeister zur Strecke bringt.

Besonders interessant ist es zu verfolgen, wie Eric einen jungen Mann langsam aber sicher seinem Tod näher bringt. Es ist zwar filmisch gesehen nicht die beste und sicherlich auch nicht die interessanteste Szene, aber der junge Mann, der damals noch ein Nobody war, trägt keinen geringeren Namen als Mickey Rourke. Mickey begann 1979, also ein Jahr vor dem Einstehen von „Movie-Killer“ damit, sich für Nebenrollen in einigen Streifen herzugeben. Seinem Debütfilm „1941 – Wo, bitte, geht’s nach Hollywood?“ folgten 1980 einige weitere Rollen, die sicherlich nur Teilweise zu seinem Durchbruch in Hollywood beigetragen haben. In „Movie-Killer“ wird sein Name nur kurz im Vor- und Abspann erwähnt, auf die Poster und Videokassetten hat er es nicht geschafft und auch in vielen Filmdatenbanken wurde der tödliche Auftritt nicht berücksichtigt. Aber wie Filmfans sicherlich wissen, haben auch schon andere Berühmtheiten als Opfer in Horrorfilmen herhalten müssen und geschadet hat es ihnen im Nachhinein nicht.

Aber für das gute Gelingen des Streifens war nicht Rourke zuständig, sondern ein ordentliches Drehbuch, ein hochtalentierter Hauptdarsteller und eine solide Regie von Vernon Zimmerman, der leider nach diesem Film nicht mehr im Regiestuhl platz nahm, was sicherlich zu bedauern ist. „Movie-Killer“ ist ein wirklich guter Film, der über genügend Spannung verfügt und nur einige Schwächen in etwas langatmigen und atmosphärisch nur durchschnittlichen Szenen aufweist. Filmfans werden sicherlich ihre Freude haben.

Bewertung

SplatterMovie-Killer
SpannungMovie-Killer
StoryMovie-Killer
EkelfaktorMovie-Killer
AtmosphäreMovie-Killer
GesamtMovie-Killer

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