Metropolis 2000

Informationen

OT:Nuovi barbari, I

ca.88 Minuten

Italien 1982

Regie

  • Enzo G. Castellari
Darsteller

  • Giancarlo Prete
  • Fred Williamson
  • George Eastman
  • Anna Kanakis
  • u.a.

Metropolis 2000

Story

Die Menschheit steht am Abgrund. Nach einem verehrenden Atomkrieg ist nicht mehr viel von der Zivilisation übrig geblieben. In den Trümmern hausen nur noch wenige Menschen und dummerweise hat es sich eine Gruppe zur Aufgabe gemacht, den Rest ihrer Spezies zu vernichten. Die Templars, so der Name der Outlaws, sind ein Haufen aggressiver Unholde, die schwer bewaffnet und überproportional motorisiert sind.

Nur zwei Männer und deren weibliche Begleitung wagen es, sich den Endzeit-Terroristen in den Weg zu stellen. Der Auto- und Frauen-Narr Skorpion, mit femininem Anhang und sein mit Pfeil und Bogen bewaffneter Kollege Genius. Die drei Wiederständler versuchen immer wieder, die Gang von ihrem Absichten abzubringen. Doch die zahlenmäßige Überlegenheit spricht gegen einen Sieg der Guten…

Metropolis 2000  Metropolis 2000

Kritik

Nachdem „Mad Max“ zum Ende der 70er Jahre eine Erfolgswelle auslöste, konnten es sich die italienischen Filmstudios nicht nehmen lassen, einige Filme ins Fahrwasser der australischen Ausnahme-Produktion zu werfen. Dabei gab es dann sehr schlechte Beiträge wie Lucio Fulcis „Die Schlacht der Centurions“, sehr gute wie Sergio Martinos „Fire Flash“, gute wie „Endgame“ (1983) und durchschnittliche Machwerke wie eben diesen Film hier, „Metropolis 2000“. Und dabei hätte man erwarten können, dass Regisseur Enzo G. Castellari etwas wertvolleres hätte kreieren können, da er bis dato schon mit Filmen wie „Django – Die Totengräber warten schon“ (1968) oder „Keoma – Das Lied des Todes“ (1976) und später noch mit Filmen wie „The Riffs I+II“ (1982) aufgefallen ist. Aber nicht alles, was Castellari angefasst hat, ist unweigerlich zu Gold geworden.

Bei „Metropolis 2000“ liegt die Vermutung nahe, dass der Film die schnelle Lira einspielen sollte und man recht wenig investiert hat. Die Kulissen sind im Vergleich zu Genre-Kollegen doch eher unspektakulär ausgefallen und das Drehbuch hat nicht wirklich viel zu bieten. Der Film lebt von seiner postapokalyptische Endzeitstimmung und den witzigen Einlagen, die aber wohl nicht immer so witzig gemeint waren, wie sie dann aber tatsächlich rüberkommen.

Stimmungstechnisch kann sich der Betrachter nicht beklagen. Es gibt die typisch schrägen Outfits inklusive dämlicher Frisuren, seltsame Waffen, die ohrenbetäubende Geräusche abgeben und aufgemotzte Vehikel. Diese stehen dann auch oft im Vordergrund des Geschehens, was dem Autoliebhaber sicherlich eine Freude, dem „normalen“ Filmfan aber ein Dorn im Auge sein könnte. Besonders die Art und Weise, wie Enzo G. Castellari an diese Szenen rangeht ist sehr plump. Immer wieder werden irgendwelche Leute von Karren verfolgt um dann kurz vor einem Hügel, der ihn ohne weiteres das Leben hätte retten können, umzufallen und sich den tödlichen Waffen hinzugeben.

Und dabei hätte man doch wesentlich mehr zeigen können. Alleine die Tatsache, dass sich der Trupp der Templar nicht dem langsamen Untergang der Menschheit hingibt, sondern ihn forcieren will, ist schon Stoff genug. Aber auf eine gradlinige, komplizierte Handlung wurde gänzlich verzichtet. Vielmehr darf man Dummdialogen lauschen, den besagten Autorennen folgen und die restlichen Actionszenen auf sich einprasseln lassen. Spezialeffekte, die mit Blut angereichert sind gibt es nicht sonderlich viele, einige lassen sich aber durchaus sehen. Und das dank der ersten ungeschnittenen Auflage in Deutschland, aus dem Hause CMV Laservision.

Aber natürlich ist nicht alles an „Metropolis 2000“ zu kritisieren. Besonders gelungen ist der Score, der von keinem geringeren als Claudio Simonetti, dem Keyboarder von Goblin, stammt. Auch die Darsteller spielen bis auf eine Ausnahme sehr gut. Fred Williamson („From Dusk Till Dawn“) als Bogenschütze Genius und George Eastman („Man-Eater“) als Anführer der Terror-Gang spielen sehr solide. Nur Giancarlo Prete („The Riffs II), der den Skorpion spielt, bleibt blass und ist in manchen Szenen cooler, als er es selbst ertragen kann.

Auch der Bodycount und die verschiedenen Waffen wissen zu überzeugen. Zwar ist, wie bereits erwähnt, der Blutgehalt nicht sehr hoch, dennoch müssen zahlreiche Darsteller ein glaubhaftes Ableben auf die Leinwand zaubern. Waffentechnisch gibt es einiges, wo gerne mal drüber geschmunzelt werden darf und natürlich bekommt man auch den obligatorischen Flammenwerfer in Aktion zu sehen.

Alles in allem sind die positiven Merkmale aber deutlich zu wenig, um sagen zu können das man es bei „Metropolis 2000“ mit einem richtig guten Film zu tun hätte. Dafür langweilt er zu oft und dafür gibt es Genrekollegen, die wesentlich besser sind. Aber Freunde der italienischen Apokalypse-Welle werden sich „Metropolis 2000“ sowieso zur Brust nehmen und das hat der Film sicherlich auch verdient.

Metropolis 2000  Metropolis 2000

Bewertung

SplatterMetropolis 2000
SpannungMetropolis 2000
StoryMetropolis 2000
EkelfaktorMetropolis 2000
AtmosphäreMetropolis 2000
GesamtMetropolis 2000

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