Informationen
OT:Maya
ca.94 Minuten
Italien 1988
- Marcello Avallone
- William Berger
- Mirella D’angelo
- Mariangelica Ayala
- u.a.
Story
Ein amerikanischer Professor merkt bei seinen Forschungsarbeiten im Gebiet der Maya, dass sich in kurzer Zeit etwas für ihn ändern wird. Es zieht ihn magisch auf den nahe liegenden Berg und er ahnt bereits, dass sein Ende nahe ist. Und tatsächlich soll er noch auf der Fahrt zum Berggipfel den Tod finden.
Später kommt die Tochter des Professors zum Tatort, um den Tod ihres Vaters aufzuklären. Sie will herausfinden, wer ihren Vater getötet und ausgeweidet hat. Dabei setzt sie auf die Hilfe eines jungen Amerikaners, der seit einer Weile hier lebt und es sich mit so ziemlich allen verscherzt hat.
Die beiden Suchenden finden heraus, dass die Tat wohl etwas mit dem bevorstehenden Fest zu tun hat, welches am siebten Vollmond des Jahres für den alten Mayafürsten Xibalbay abgehalten wird…
Kritik
Der italienische Filmbeitrag "Maya" aus dem Jahre 1988 ist ein durchaus ansehnlicher Genrefilm, der ein wenig an den Film "Angel Heart" erinnert, der ein Jahr zuvor gedreht wurde. Regisseur Marcello Avallone, der weder vor noch nach "Maya" einen filmischen Erfolg nachweisen konnte, hatte es mit einem komplexen Drehbuch zu tun, dass eigentlich über etwas mehr Potential verfügt, als die Umsetzung hergibt. Die interessante Geschichte wird immer wieder von kleinen Langweilern durchwandert, die sich meist in sinnfreien Dialogen und uninteressanten Erotik-Szenen durch den Plot schlängeln. Die eigentliche Grundlage der Geschichte, die Kultur des ehemaligen Maya-Volkes, kommt kaum zur Geltung, was wirklich schade ist.
Dennoch ist "Maya" alles andere als ein schlechter Film. Er ist mysteriös inszeniert, verfügt über atmosphärisch dichte Momente, ist in einigen Szenen sehr spannend und kann mit guten Spezialeffekten aufwarten. Letztere wurden teilweise das Opfer der Zensur, wie es in der Zeit der Erscheinung des Films in Deutschland üblich war. Es wurde aber nur an drei Szenen herumgeschnipselt, was der deutschen Version 2,5 Sekunden Spielzeit kostete. Eine neu aufgelegte DVD-Version beinhaltet diese Szenen zwar, aber aufgrund der unzureichenden Qualität des Mediums kann man als VHS-Besitzer lieber nach einem bebilderten Schnittbericht suchen, der in der großen, weiten Welt des Internets vorhanden ist. Man muss allerdings aufpassen, dass man sich beim gucken nicht zu sehr auf das Suchen von Schnitten konzentriert, da man bei der Handlung stets aufpassen muss, will man keine wichtigen Details verpassen. Man muss schon konzentriert bei der Sache sein, da die Story alles andere als gradlinig daherkommt.
Die Macher des Films haben gut gecastet, was dem Gesamteindruck natürlich zugute kommt. Auf Stars wurde zwar verzichtet, die angestellten Darsteller machen ihren Job aber durchaus solide. Vielleicht bis auf die beiden Amerikaner, die im Film auf der Durchreise sind, die aber vor Ort endet. Die beiden Nervensägen sind aber durchaus ertragbar und finden sowieso ihr gerechtes Ende. Auch der ewig geld- und morallose Protagonist und Antiheld nervt etwas, dies liegt aber sicherlich eher an der Rolle als an dem Darsteller.
"Maya" ist als Horror-Film sicherlich nicht zu den schlechten zu zählen, für die ganz guten reicht es allerdings auch nicht. Die solide Kost glänzt mit guten Momenten, kann aber weder Spannung, noch Atmosphäre und auch den interessanten Informationsgehalt über die gesamte Spieldauer aufrechterhalten. Eine Guckempfehlung kann man aber trotzdem aussprechen.
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