Informationen
OT:May
ca.90 Minuten
USA 2002
- Lucky McKee
- Angela Bettis
- Jeremy Sisto
- Anna Faris
- u.a.
Story
Die junge May Canady ist alles andere als ein Mädchen, dass man als normal bezeichnen würde. Seit frühster Kindheit lebt sie zurückgezogen und Kontakt zu anderen Menschen mag sie nicht sonderlich. Dies liegt daran, dass sie einen leichten Augenfehler hat und sich deswegen nicht so gerne unter die anderen Leute gemischt hat. Einzig und allein ihre Stoffpuppe hat ihr all die Jahre die Treue gehalten und war so etwas wie die einzige Freundin für das schüchterne Mädchen.
Allerdings hat es May geschafft, sich einen Job bei einem Tierarzt zu besorgen. Sie assistiert ihm bei Operationen ist besonders zuverlässig, wenn mal das Blut spritzt und alle anderen wegrennen.
Eines Tage trifft May den Mann ihrer Träume, der auf den Namen Adam hört. Sie überwindet ihre Schüchternheit und versucht eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Dies gelingt allerdings nicht ganz problemlos und nach einigen Streitigkeiten will er nichts mehr von ihr wissen. Nach dieser Geschichte trauert May zwar noch ein bisschen, sie wird aber aufgeheitert als sich ihre Arbeitskollegin an sie ranmacht. Doch diese Beziehung soll auch nicht so enden, wie es sich das junge Mädchen gewünscht hat, denn sie entdeckt die Geliebte mit einer anderen Frau im Bett.
Ihre Versuche, sich in die Gesellschaft zu integrieren und dadurch etwas Zärtlichkeit zu bekommen, scheitern also bitterlich und so muss May zu anderen Mitteln greifen, um endlich eine Bezugsperson zu finden. Irgendwie fand sie an einigen Menschen etwas besonders gut und mit Nadel und Faden kann sie umgehen…
Kritik
"May – Die Schneiderin des Todes" ist die erste Regiearbeit des Drehbuchautors Lucky McKee und kann sich wirklich sehen lassen. Auf dem FFF feierte er einen großen Erfolg, doch in den Himmel loben kann man diesen Streifen sicherlich nicht. Dafür ist er einfach zu viel Drama als Horrorfilm, zu sehr dialoglastig als handlungsaktiv und zu sehr ein Italoabklatsch als eine Eigenkomposition.
Das McKee sehr von Argento beeinfluss wurde, sieht man nicht nur an einer Szene, wo Adam May ungläubig anguckt, weil sie den Film „Trauma“ nicht kennt, man merkt es auch an der aufgebauten Atmosphäre und der Stimmung des Films. Bei einem ganz großen des Genres abzukupfern ist zwar sicherlich nicht schlecht, es gibt dem Film aber einen negativen Touch, da man ständig den italienischen Großmeister im Hinterkopf hat und Vergleiche anstellt.
Die Geschichte der May wird in verschiedenen Etappen gezeigt, die nahtlos ineinander übergehen. Erst ist sie das extrem schüchterne und zurückgezogene Mädchen, dann das forsche, liebesbedürftige junge Frau und letztlich die eiskalte Psychopathin, die nichts so sehr liebt wie Blut, Schmerz und das Aneinandernähen von Körperteilen. Bis die junge Frau aber ins letzte Stadium kommt, vergeht schon einiges an Zeit. Die erste Stunde des Films wird eigentlich nur dazu genutzt, die Gefühlswelt offen zu legen, die verschiedenen Beziehungen zu durchleuchten und die Gründe zu suchen, warum May kein normales Mädchen ist. Dieser Teil ist sehr dialoglastig und es kommt zu einigen Stellen, die sich etwas ziehen. Dann geht es aber nett zur Sache und das Ende versöhnt dann diejenigen, die bis dahin vergebens auf die schneiderischen Fähigkeiten der May gewartet haben.
Nach den 60 Minuten kommen dann endlich die Freunde Spezialeffekte auf ihre Kosten. Das gezeigte Material ist aber nicht überdurchschnittlich hart und meist auch nur angedeutet. Zudem kommt es bei den Szenen immer wieder zu kunstvollen Rückblenden, die zwar nicht schlecht sind, einem aber nach der Zeit auf den Senkel gehen.
Schauspielerische Höchstleistungen werden hier weder verlangt, noch geboten, allerdings fällt Anna Faris (Scary Movie) etwas aus der Rolle und das nicht unbedingt positiv. Sie spielt ihre Rolle total überdreht und wirkt alles andere als natürlich, der Rest der Crew hinterlässt aber einen ganz ordentlichen Eindruck. Angela Bettis (Girl Interrupted) spielt die Rolle der May recht glaubwürdig und Jeremy Sisto (Wrong Turn) spielt den Freund und somit den dritten Protagonisten im Gefühlsmischmasch.
"May – Die Schneiderin des Todes" ist zwar ein netter Horrorfilm, allerdings schafft er es nicht, mehr als das zu sein. Glücklicherweise bietet er keine Story a la „Scream“ (Was heutzutage schon fast etwas Besonderes im Genre ist), seine Story ist aber nicht so gut, da zu charakterlastig, dass er es mit Genregrößen aufnehmen könnte.
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