Masters Of Horror – Chocolate

Informationen

OT:Masters of Horror: Mick Garris – Chocolate

ca.56 Minuten

USA 2005

Regie

  • Mick Garris
Darsteller

  • Henry Thomas
  • Matt Frewer
  • u.a.

Masters Of Horror - Chocolate

Story

Merkwürdige Geschehnisse werfen Jamie’s bis dahin ziemlich gewöhnliches Leben schlagartig aus der Bahn. Der geschiedene Laborangestellte hat plötzlich Visionen, schmeckt, riecht und fühlt fremde Dinge. Er ist nicht mehr Herr über seinen eigenen Körper. Eine ihm völlig unbekannte aber wunderschöne Frau scheint mehr und mehr Besitz von ihm ergreift. Er lebt ihr Leben, er erlebt ihren Sex, er tötet mit ihren Händen. Jamie bleibt nur eine Möglichkeit: Er muss die Unbekannte finden, sich ihrem tödlichen Bann widersetzen…

Kritik

Seelenwandel, unbekannte Mächte, die von anderen Menschen Besitz ergreifen. Sehr häufig dient dieses Thema als Grundlage für Grusel- und Horrorfilme. Mal sind es irgendwelche dämonischen Kräfte, die meinen, sich im Körper von Erbsensuppe kotzenden Kindern breit machen zu müssen ("Der Exorzist").

Mal sind es irgendwelche toten Serienkiller die durchs Fernsehen zappen und die Zuschauer im wahrsten Sinne des Wortes in ihren Bann ziehen ("Shocker"). Die Liste der Filme mit derartiger Thematik ließe sich an dieser Stelle wohl endlos fortführen. Fast immer gehen bei diesen Filmen Mord- und Totschlag einher mit der ungewöhnlichen Art des "Gedankenaustausches". Die filmische Bandbreite reicht dabei vom dezent schockierenden Psychothriller (z.B. mit einem schizophrenen Killer namens Norman Bates in Alfred Hitchcock’s "Psycho") bis hin zum gorebeladenen Slasher-Movie (man denke beispielsweise an den etwas arg übertriebenen Mutterinstinkt einer Mrs. Vorhees an einem "Freitag, den 13").

"Chocolate" ist ein eher ruhigerer Vertreter dieser Variation des Horrorfilms. Die Story um einen gewöhnlichen Menschen, dessen Körper zunehmend von einer fremden Macht in Besitz genommen wird, bietet, mal abgesehen davon, dass sich ein Mann plötzlich als Frau fühlt, nicht viel Neues und ist zudem auch nicht wirklich sehr originell. Es ist daher ein besonderer Verdienst von Regisseur Mick Garris ("Critters 2"), dass er aus diesen eher dürftigen Voraussetzungen das Bestmögliche rausholt, um den Film wenigstens ins Mittelmaß zu retten. Denn "Chocolate" hält sich in Sachen Action und Spannung sehr zurück. Dem Film kommt die kurze Laufzeit von 58 Minuten zugute, denn bevor er wirklich unerträglich langweilig wird, ist er zum Glück vorbei. "Chocolate" ist also passable Durchschnitts-Unterhaltung. Nicht mehr nicht weniger.

Einige Charaktere sind ganz nett und interessant gezeichnet. So zum Beispiel Jamie’s Laborkollege. Ein mittvierziger Rockmusiker, der sich bei seinem Bühnenauftritt auch mal einen künstlichen Mohawk aufsetzt und sich überhaupt sehr jugendlich gibt. Genau so stellt man sich einen Wissenschaftler vor, der gerade an so existenziellen Dingen wie künstlichem Honigmelonen-Aroma arbeitet. Die meisten anderen Personen der Handlung sind aber eher belanglos, interessieren kaum. Auch in schauspielerischer Hinsicht hat man sicherlich schon bessere Leistungen gesehen. Die Hauptdarsteller kommen allerdings ganz sympathisch rüber.

Kurzweile kommt hingegen durch die vielen Ortswechsel auf. Jamie im Labor, Jamie beim Rockkonzert, Jamie in Kanada, bei der Suche nach der unbekannten Frau.

Um einen guten Horror-Film abzugeben, muss ein Horror-Film nun wahrlich nicht unbedingt zur dauerhaften Tour-de-Force werden, kontinuierlich die Spannung auf höchstem Niveau halten oder gar literweise im Blut versinken. Allerdings sollte er doch zumindest ein wenig für Grusel oder Unbehagen sorgen. Dies ist bei "Chocolate" jedoch so gut wie gar nicht gegeben. Der Spannungsbogen, sofern man denn überhaupt davon sprechen kann, dehnt sich kaum, die Handlung ist zu einfach vorhersehbar und bietet kaum Überraschungen. Lediglich gegen Ende des Films kommt es im Showdown zu einigen spannenden Momenten. Das war’s dann aber auch mit der ganzen Herrlichkeit.

Mit zwei, drei blutigen Effekten wird dann versucht, das unspektakuläre Geschehen ein bisschen aufzupeppen. Diese Szenen sind zwar handwerklich ordentlich umgesetzt, werden den Hardcore-Splatter-Fan aber auch kaum mehr als ein Gähnen hervorlocken.

Wie bei allen Episoden-Horror-Filmen, von "Geschichten aus der Schattenwelt" über "Unheimliche Schattenlichter" bis hin zur "Tales from the Crypt"-Serie (in Deutschland ebenfalls unter dem Titel "Masters of Horror" vermarktet) gibt es stärkere und schwächere Episoden. "Chocolate" gehört leider zu Letztgenannten. Er ist wahrlich kein "Master of Horror", allerdings auch nicht absolut schlecht. Durchschnitt eben. Eher für Komplettisten…

Bewertung

SplatterMasters Of Horror - Chocolate
SpannungMasters Of Horror - Chocolate
StoryMasters Of Horror - Chocolate
EkelfaktorMasters Of Horror - Chocolate
AtmosphäreMasters Of Horror - Chocolate
GesamtMasters Of Horror - Chocolate

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