Informationen
OT:Mammoth
ca. 87 Minuten
USA 2006
- Tim Cox
- Vincent Ventresca
- Summer Glau
- Tom Skerritt
- Cole Williams
- u.a.
Story
Seit geraumer Zeit legt Dr. Frank Abernathy (Vincent Ventresca) seine gesamte Konzentration auf die Erforschung eines Mammuts, welches, in einen riesigen Eisblock eingeschlossen, scheinbar unbeschadet die Jahrmillionen überstanden hat und nun derartig konserviert in einem Museum in Blackwater steht. Ausgerechnet am Geburtstag seiner Tochter Jack (Summer Glau) macht Frank eine weitere Entdeckung: Im Inneren des Eises befindet sich ein kleiner Chip, den der Forscher zu einem späteren Zeitpunkt genauer untersuchen will. Doch auf dem Weg nach Hause ereignen sich kurz darauf seltsame Dinge: Autos bleiben einfach stehen, elektronische Geräte funktionieren nicht mehr und zum krönenden Höhepunkt schlägt auch noch ein Meteor in das Museum ein.
Das eingefrorene Mammut ist nach diesem Ereignis wie vom Erdboden verschwunden, doch es wurde nicht etwa von dem Meteor zerstört, vielmehr flößte ihm der Einschlag neues Leben ein. Gemeinsam mit seiner Tochter und deren Freund Squirelly (Cole Williams), seinem UFO-fanatischen Vater (Tom Skerritt) und den beiden Geheimagenten Powers (Leila Arcieri) und Whitaker (Marcus Lyle Brown) ist es nun an Frank, das wildgewordene Urtier zu stoppen. Dabei bleibt der Gruppe allerdings nur wenig Zeit, da die Regierung bereits plant, Blackwater zwecks der nationalen Sicherheit komplett auszulöschen…
Kritik
Wenn offensichtlich taufrische Mammuts einen Millionen Jahre andauernden Winterschlaf in einem Eisblock scheinbar unbeschadet überstehen und durch einen Meteoriteneinschlag ausgerechnet in einer amerikanischen Kleinstadt wieder zum Leben erwachen, dann befindet sich der geneigte Horror- und Trashkonsument eindeutig in einer neuen Billigproduktion fürs amerikanische Fernsehen. Nachdem die widerlichsten und schleimigsten Monster allem Anschein nach schon ausnahmslos Verwendung fanden, setzte Regisseur Tim Cox seine Suche nach einem passenden Ungeheuer in der Vergangenheit fort und stieß dabei auf die Mammuts. Ausgerechnet ein Vertreter dieser ausgestorbenen Spezies muss in dieser gleichnamigen Trash-Produktion aus dem Jahr 2006 als übellauniges Monstrum herhalten, auch wenn das den Zuschauer kaum interessieren dürfte, da sich der Streifen die meiste Zeit über ohnehin auf anderweitige Storylines konzentriert. Dass ein Mann wie Cox, auf dessen Konto schon der desaströse "Creature" und der zumindest ansehbare "Larva" gehen, nicht das Budget eines Roland Emmerich zur Verfügung hat und somit kein ganzes New York unter den Klauen eines Monsters zu Schutt und Asche werden lassen kann, steht außer Frage. Wieso sich der Filmemacher und sein Team bei einem offensichtlichen Minimalbudget dann aber doch für ein Mammut entschieden, das im Endeffekt nur äußerst unschön mit CGI zu realisieren war, das wird wohl deren Geheimnis bleiben. Bei kleineren Monstern und Kreaturen fallen schlechte Tricks oftmals schon deshalb nicht so negativ ins Gewicht, weil die Viecher ohnehin kaum Screentime mitbringen, doch bei einem Mammut sieht dies schon anders aus. Äußerst klobig, unschön und mehr als offensichtlich unecht stapft das Tier des öfteren durchs Bild und zertrampelt dabei nicht nur allerhand unterbezahlte Schauspieler, sondern auch die Hoffnung der Zuschauer auf einen guten Film. Mit einem solchen hat zumindest die Zielgruppe solcher Machwerke onehin nicht gerechnet, doch was einem bei "Mammut" dann vorgesetzt wird ist durchaus ein schwerer Brocken, der erst einmal verdaut werden muss. Zuerst einmal fällt auf, dass den Machern scheinbar selbst nicht so recht klar war, in welche Richtung sich ihr Endresultat bewegen sollte, so dass der Streifen gleich die Merkmale mehrer Genres in sich birgt. Horror darf dabei gerne gestrichen werden, denn diesen verbreitet das Werk bestenfalls beim Gedanken an die Leihgebühr, doch davon abgesehen wird dem ungläubigen Publikum hier eine seltsame Mischung aus Familiendrama, Science-Fiction und Komödie vorgesetzt, was zwar interessant tönen mag, in der Umsetzung aber straight nach hinten losgeht. Die Hauptfiguren sind hier die Abernathy’s, bestehend aus dem Forscher Frank, seiner Tochter Jack, die sich von ihm mehr Zeit wünscht, sowie Frank’s Dad Simon, zu dem er allerdings nicht gerade den besten Draht hat, da der Alte blöderweise an UFOs glaubt und auch sonst nicht gerade der Traumvater aus dem Wunschkatalog ist. Die typisch-zerrüttete US-Kleinfamilie also, mit der sich der Chips und Coke vernichtende, sich solchen Müll ansehende US-Durchschnittsbürger bei der allabendlichen Sci-Fi-Unterhaltung astrein identifizieren kann. Dass die Anflüge eines Dramas derweil keinerlei Drive in die Handlung bringen und lediglich als Mittel zum Zweck dienen, die Laufzeit auf absetzbare 87 Minuten zu bringen, dürfte ein Großteil des Publikums nicht stören, da zudem noch einige billige Späße und Kalauer in die dürftige und unterernährte Story gepresst wurden. So schunkelt "Mammut" selbstverliebt zwischen Sci-Fi, Drama und Komödie hin und her, nur um dabei erstgenannte Komponente all zu gerne zu vergessen. Nach seinem großen Auftritt zu Beginn und dem furiosen Ableben im Showdown hat das schlecht designte Mammut wenig Screentim und lässt vielmehr der debilen Handlung Freiraum, die in dieser Zeit nicht nur manche offensichtliche Luftlöcher offenbart. Dies ist, zugegeben, aufgrund der kuriosen Mischung und einiger annehmbarer Charaktere noch unterhaltsamer als das Anstarren einer weißen Wand geworden, wird den Zuschauer aber dennoch ab und an zu dieser Beschäftigung verleiten, da "Mammut" einfach nicht die versprochenen Schauwerte bieten kann. Der rüpelnde Bettvorleger in Übergröße sieht einfach scheiße aus, sorgt definitiv für zu wenig Action und lässt mit einer FSK 12 die Hoffnung nach zumindest etwas Gewalt und Nudity schnell verpuffen. Zugegeben, mit Leila Arcieri konnten die Casting-Agents noch einen heißen Feger in die Liste demotivierter Austausch-Mimen integrieren, doch auch von schauspielerischer Seite aus ist hier nicht sehr viel Positives zu vermelden. Der alternde Tom Skerritt scheint sich in seiner demütigenden Rolle selbst Leid zu tun, während Vincent Ventresca den "Even Losers can save the fucking day"-Part nur wenig enthusiastisch verkörpert. "Mammut" ist ein unausgegorener Genre-Mischmasch ohne Besinnung auf das Wesentliche, der zwar aufgrund seiner Kuriosität minimal besser unterhält als der typische US-Sci-Fi B-Movie, was ihn aber auch nicht vor der absoluten Belanglosigkeit bewahrt. Der Titel "Mammut" ist zudem beinahe irreführend, da das Tier oftmals sogar eine Nebenrolle spielt, um Platz für Spielzeit-füllenden Nonsens zu machen. "Mammut" muss man aus diesen Gründen deshalb absolut nicht gesehen haben, auch wenn der eine oder andere Masochist/Trashfan vielleicht noch vereinzelt spaßige Momente damit erleben dürfte.
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