Informationen
Drehland | USA |
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Drehjahr | 2010 |
Laufzeit | ca. 101 Minuten |
Regie | Ethan Maniquis Robert Rodriguez |
Darsteller | Danny Trejo Robert De Niro Jessica Alba Steven Seagal u.a. |
Bild |
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Ton | DD5.1 |
Sprachen |
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Untertitel |
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LC | 2 |
FSK | 18 |
Story
Machete ist ein ehemaliger Polizist, der durch einen früheren Einsatz seine Familie verloren hat. Er hat damals versucht, den Drogenboss Torrez zur Strecke zu bringen, was allerdings nicht gelang. Nach der Flucht schlägt sich Machete als Tagelöhner in der Gluthitze von Texas rum.
Eine Tages erhält Machete ein lukratives Angebot: Er soll den rechten Politiker McLaughlin töten. McLaughlin ist Populist und hat mexikanische Einwanderer auf dem Kicker. Doch was sich wie ein verlockendes Angebot anhört, ist in Wirklichkeit eine fiese Falle…
Kritik
Kult-Regisseur Robert Rodriguez hat mit „Machete“ etwas Besonderes geschaffen. Eigentlich war es ja nur einer von einigen Fake-Trailern, der seinen Grindhouse-Beitrag „Planet Terror“ aufpeppen sollte. Zusammen mit Quentin Tarantino, der den Beitrag „Death Proof“ ablieferte, erschufen die beiden (dabei als Regisseure mit von der Partie: Rob Zombie, Edgar Wright und Eli Roth) zahlreiche Vorschauen zu Filmen, die nicht existieren. Da Rodriguez aber sehr viel positiven Zuspruch für den Machete-Trailer erhielt, entschloss er sich die Filmvorschau in einen abendfüllenden Beitrag umzuwandeln.
Und das hat sich mal gelohnt. Normalerweise darf man ja nicht allzu viel erwarten, wenn etwas Kurzes in die Länge gezogen wird. Viele Male hat man schon gesehen, wie eigentliche Kurzfilme gestreckt wurden und dadurch mit Unmengen an Langeweile daherkamen. Bei „Machete“ ist dies aber nicht so. An Langeweile ist bei diesem Streifen nicht zu denken.
Mit „Machete“ haben Rodriguez („Planet Terror“, „Sin City“ u.a.) und sein Regie-Begleiter Ethan Maniquis, eine Figur erschaffen, die direkt Kultstaus erlangen konnte. Und es ist nicht zuletzt Hauptdarsteller Danny Trejo zu verdanken, dass „Machete“ so cool rüberkommt. Trejos besonderes Aussehen, seine Mimik und die Gestik verleit der Rolle eben diese Coolness, die nötig ist. Danny ist nicht nur ein ungewöhnliches, sondern auch ein sehr bekanntes Gesicht. Er hat in Filmen wie „Hood Of Horror“, „TDR – The Devil’s Rejects”, „Irgendwann in Mexico”, „Con Air”, „From Dusk Till Dawn” und vielen anderen Produktionen mitgearbeitet, ohne aber jemals in der Hauptrolle zu stehen. Dass er dies verdient hat, zeigt Trejo ganz klar. Er ist zwar nicht der allerbeste Darsteller, aber ein ziemlich lässiger. Und seine 66 Jahre sieht man Trejo bei seinen Action-Auftritten kaum an.
Bekanntere Darsteller als Trejo sind ebenfalls am Set vertreten. Ob Robert De Niro als Senator John McLaughlin, Jessica Alba, Steven Seagal, Michelle Rodriguez, Jeff Fahey, Cheech Marin als cooler Padre, Don Johnson, Lindsay Lohan oder Splatter-Pabst Tom Savini. Die gezeigten Leistungen sind durch die Bank so, wie man sie erwarten darf.
Optisch auffällig, neben dem Aufgebot von Stars, sind die zahlreichen Splattereffekte. Ähnlich wie in „Planet Terror“ geht es hier fürchterlich zur Sache. Und das nicht nur mit der Machete, wie man ja aus dem Titel schließen könnte. Die Gewalt wird ziemlich drastisch und übertrieben dargestellt. Zwar durchaus selbstzweckhaft aber immerhin so übertrieben, dass man sich keine Sorgen machen muss. Zudem wurden einige CGIs eingepflegt, die viel an Authentizität rauben und somit den Eindruck verstärken, man befände sich in einem Comic-Streifen.
Ähnlich wie bei einem B-Action-Movie gibt es ausreichend Spannung, Schießereien, Prügeleien und Explosionen. Die Dialoge sind dabei sinnig und die Handlung nachvollziehbar. Und dann gibt es ja auch noch die Auseinandersetzung mit der Politik. Mit einem zugekniffenen Auge wird auf die Problematik der Einwanderung und Integration von mexikanischen Landsleuten eingegangen. Eine Gesellschaftssatire der besonderen Art.
„Machete“ darf durchaus als besonderer Film eingestuft werden, er bringt gegen Ende zwar einige Handlungsschwächen mit sich, kann im Großen und Ganzen aber überzeugen. Die Hommage an den B-Movie zeigt, dass Rodriguez seinem Kumpel Tarantino momentan meilenweit überlegen ist. Und es wäre höchstwahrscheinlich eine große Freude, wenn die angekündigten Teile 2+3 nicht nur ein Fake wären, sondern in die Tat umgesetzt würden.
DVD
Die Aufarbeitung der DVD ist standesgemäß gelungen. Das Bild ist zwar nicht das sauberste, dies ist aber natürlich der Grindhouse-Optik geschuldet. Auch wenn in diesem Streifen nicht so extrem zu erkennen, wie in den anderen Beiträgen. Beim Sound gibt es absolut gar nichts zu mäkeln.
Am Bonus wurde etwas gespart. Es gibt ein paar entfallene Szenen und zudem Zuschauerreaktionen als extra Tonspur. Für eine Produktion dieser Güte hätte man schon etwas mehr erwarten können. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja bald schon eine neue Auflage. Vielleicht eine Special-Edition. Denn ein Making Of haben die Macher sicherlich anfertigen lassen und die Gerüchteküche spricht ja auch schon von einem DC zum Film…
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