Informationen
OT: Last House On Dead End Street
ca. 78 Minuten
USA 1977
- Roger Michael Watkins
- Steven Morrison
- Janet Sorley
- Dennis Crawford
- u.a.
Story
Der kleinkriminelle Terry Hawkins wurde wegen Drogenbesitzes für ein Jahr weggesperrt. Nach seiner Entlassung ist er bemüht Geld zu machen und gerät dabei an einen zwielichtigen Pornoregisseur und seinen unzufriedenen Produzenten. Die Verkaufszahlen der Schmuddelwerke stagnieren in letzter Zeit, was den Produzenten nicht gerade freundlich stimmt. Er will Material, welches die Verkaufszahlen wieder ansteigen lässt und Terry soll ihm dieses besorgen.
Terry kommt es schnell in den Sinn, etwas Ungewöhnliches zu drehen. Etwas, das die Welt zuvor noch nicht gesehen hat. Er bringt Menschen unfreiwillig vor die Kamera, wo er sie dann in einer Zeremonie tötet. Terry hat damit wirklich etwas gefunden, was den gierenden Markt befriedigen könnte, doch das Projekt gerät völlig außer Kontrolle…
Kritik
Lange galt er als verschollen und regte Diskussionen rund um das Thema "Snuff" an. Jetzt ist “Last House On Dead End Street” auch in Deutschland erhältlich, auf DVD gepresst. Es ist ein Streifen, der sicherlich nur zwei Meinungen zulässt. Entweder "grausam beeindruckend" oder "grausam schlecht". Beeindruckend kann man ihn deswegen werten, weil er, für damalige Verhältnisse, weit über die Grenzen des "guten Geschmacks" geht. Er wirkt düster, deprimierend, schwer verdaulich. Die technische Seite rundet diese gewonnen Eindrücke ab. Allerdings kann dies auch dazu führen, dass man “Last House On Dead End Street” als "grausam schlecht" einstuft. Das Bild ist wirklich sehr schlecht. Auf Super-8 gedreht und mit vielen Verschmutzungen übersäht. Es könnte natürlich sein, dass ein besseres Master-Tape eine bessere Qualität aufweist, aber die Anzahl Kopien sollen nicht gerade üppig sein. Der Ton ist ebenfalls nicht das, was ein Filmliebhaber im 21. Jahrhundert als Klanggenuss bezeichnen würde. Doch hat man sich erst mal von der mitreißenden und verstörenden Stimmung stimulieren lassen, kann die schlechte Qualität durchaus die Authentizität des Streifens erhöhen, die ja bekanntermaßen nicht vorhanden ist.
Minutenlange Sequenzen, in denen die Opfer malträtiert werden, schockieren, ohne dass sie aufgrund ihres nicht gerade reichhaltigen Inhalts langweilen. Der Gore-Faktor ist dabei relativ hoch. Es wird zwar nicht explizit Gewalt dargestellt, der Blutverbrauch ist aber dennoch sehr hoch. Das Ganze erinnert ein wenig an die Gore-Szenen des guten, alten H.G. Lewis, die sicherlich als Vorlage gedient haben.
Erzählt wird im Verlauf des Films zwar nicht viel, dafür aber reichlich dargestellt. Man kann sich gut in die kranke Psyche des Protagonisten und seinen Helfern hineindenken. Die Darsteller spielen dabei nicht gerade wie professionelle Akteure, die sie ja auch nicht sind. Dennoch wirkt das Gezeigte, gerade weil sich die Laiendarsteller recht locker geben. Man hat eben die ganze Zeit den Eindruck, als würde man einem Amateur-Team zugucken, die einen Film machen wollen…
Regisseur Roger Michael Watkins hatte nach “Last House On Dead End Street” keinen Erfolg mehr im Filmgeschäft. Vielleicht hatte er damals nur das Glück, etwas zu machen das es vorher nicht so gab – eben so, wie seine Filmfigur.
"Last House On Dead End Street" ist sicherlich alles andere als Dutzendware und bei Freunden des Mainstream wird er nicht landen können. Andererseits ist er für Leute interessant, die ihn schon immer mal wegen der Gerüchte um seinen Inhalt sehen wollten. Man sollte aber nicht mit zuvielen Erwartungen an ihn herangehen, sondern sich einfach von dem Gezeigten tragen lassen. Dann ist ein netter, verstörender und außergewöhnlicher Filmgenuss für Freunde des etwas anderen Film vorprogrammiert.
Ähnlicher Film:
Blood Feast
Kommentare