Informationen
Drehland | Deutschland |
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Drehjahr | 2010 |
Laufzeit | ca. 78 Minuten |
Regie | Michael Effenberger |
Darsteller | Nadin Lucia Brehm Annina Braunmiller Benjamin Poost Olaf Ittenbach u.a. |
Bild | Screener |
Ton | Screener |
Sprachen | Screener |
Untertitel | Screener |
LC | Screener |
FSK | Screener |
Story
Die Schwestern Vanessa und Hannah werden vom Tod ihres Vaters überrascht. Der Kontakt zu ihm hielt sich zwar in bescheidenen Grenzen, sie beschließen aber dennoch die Beerdigung zu besuchen. Diese findet fernab der Heimatstadt, auf einer Insel im südlichen Teil Europas statt.
Dort ist gleichzeitig etwas Seltsames im Gange. Eine Voodoo-Priesterin führt ein Ritual durch, welches offensichtlich außer Kontrolle gerät. Leichen steigen aus ihren Gräber und lechzen nach Menschenfleisch. Das Böse nimmt Kontrolle über das Eiland, auf das Vanessa und Hannah gerade ansteuern, um ihre Familienangelegenheiten zu klären…
Kritik
„La Isla“ ist eine deutsche Produktion aus dem Hause Matador Film (www.matador-film.de), einer kleinen Filmschmiede für Independent-Produktionen. Streifen wie „Infekt“, Klischee“, „Road Rip“ oder auch „Kadaver“ sind bis jetzt dort erschienen. Durchaus mit positiver Resonanz aus der überschaubaren Zielgruppe. Daher kann man, als Liebhaber, auch mit Freude an den Streifen „La Isla“ von Michael Effenberger („Infekt “ und „Tortura“) dran gehen.
Und man wird zu Beginn keineswegs enttäuscht. Die Optik ist prima. Dies kann man bei preiswerten Produktionen natürlich nicht voraussetzen. Aber man sieht schnell, dass man hier geeignetes Material und Liebe zum Detail mitbringt. Gedreht wurde in Frankfurt und Spanien, wo jeweils tolle Bilder eingefangen wurden. Storytechnisch passiert zwar anfangs nicht viel, die Optik macht das Defizit aber wett.
Als es dann zum ersten Hauptdialog kommt, merkt man erst, dass man es mit einer Low-Budget-Produktion zu tun hat. Die Tonqualität beim Gespräch ist nicht gut. Alles ist viel zu leise aufgenommen worden. Man muss schon ziemlich am Lautstärke-Regler drehen, um das Gesprochene mitzubekommen. Dies rächt sich dann einige Male, wenn Musik-Effekte in normaler Lautstärke abgespielt werden und die Wände scheinbar zu wackeln beginnen. Die Audio-Mischung ist also nicht sonderlich ausgeglichen.
Als Liebhaber kleiner Produktionen, die Film-Freunde für Film-Freunde machen, kann man dies aber problemlos verkraften. Man will schließlich sehen, was die Filmcrew in den Kasten gebracht hat. Auch weil ein gewisser Herr Ittenbach („Black Past (1989)“, „Burning Moon (1992)“ u.a.) beteiligt ist. Und Splatter- sowie Gore-Anteile nehmen ja meiste eine große Gewichtung ein. Hier ist das zwar nicht ganz so, aber es wird auch mit Kunstblut und künstlichen Gedärmen rumgesult. Olaf Ittenbach hat sich, zusammen mit Ana-Maria Santany, um die Erstellung der Effekten und Masken gekümmert. Die Effekte sind gut, die Masken der Zombies sogar noch um einiges besser. Ittenbach hat aber nicht nur hinter den Kulissen gearbeitet, sondern tritt auch für eine kurze Szene vor die Linse. Die schauspielerischen Fähigkeiten des deutschen Splatter-Papstes halten sich zwar in bescheidenen Grenzen, der Auftritt ist aber dennoch gut und sehenswert. Und genau so, wie man es erwartet…
Der Rest der Schauspielcrew hinterlässt auch nicht durchweg einen professionellen Eindruck. Die beiden Schwestern Hannah und Vanessa werden von Nadin Lucia Brehm und Annina Braunmiller gespielt. Grundsolide. Annina Braunmiller könnte den Fans von „Twilight“ bekannt sein, da sie dort die Bella synchronisiert hat. Die in den weiteren Rollen mitwirkenden Inés Zahmoul und Gabriele Grawe spielen sehr professional und gut. Enttäuschend ist der männliche Part im Film. Darsteller Benjamin Poost hat des Öfteren Probleme mit seinem Text, was störend ist.
Was dann letztendlich in den Kasten gebracht wurde ist ein Zombie-Film, der in Ordnung geht. Gemessen an den hochbudgetierten Beiträgen. Die Story bietet nichts wirklich Besonderes, auch wenn das Drehbuch von Marcel Walz (Regisseur bei „Road Rip“, „Kadaver“, „Camp Corpses“ u.a.) durchdacht ist und ohne Logik-Fehler auskommt. Aber es fehlt das Innovative, das Apokalyptische, was richtig gute Zombie-Streifen ausmacht. Die Spannung ist okay, wie auch die Atmosphäre. Beim Tempo fehlt ab und an etwas Zug.
Für einen heimischen Streifen ist das aber immer noch ziemlich gut. Da hat man schon andere Sachen gesehen. Man muss sich nur an einige komische Zombie-Werke aus unseren Landen erinnern, die hier nicht näher genannt werden sollen.
Summa summarum ist „La Isla“ als guter Beitrag zu werten. Zwar kein Überflieger, aber für Freunde des deutschen Zombie-Film ein Must-See. Auf weitere Werke von Michael Effenberger kann man sich auf jeden Fall freuen, weil bei ihm Potential vorhanden ist.
DVD
Als Sichtmedium wurde uns dankenswerterweise ein DVD-Screener zugesendet. Der beinhaltet lediglich den Hauptfilm. Die Uraufführung hatte „La Isla“ am 6. Mai 2011 auf dem „Weekend Of Fear“ in Erlangen. Der Film erscheint über das Label „Breitwand-Film“ am 22.09.2011 (Verleih) und am 28.10.2011 (Verkauf) auf DVD und BluRay.
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