Informationen
OT:Children Of The Corn II: The Final Sacrifice
ca. 88 Minuten
USA 1992
- David Price
- Terence Knox
- Paul Scherrer
- Ryan Bollman
- Ned Romero
- u.a.
Story
Das blutige Massaker in Gatlin, bei dem die besessenen Kinder alle Erwachsenen des Ortes grausam töteten, liegt mittlerweile ein paar Jahre zurück, doch der dämonische Fluch dessen, "der durch die Reihen geht" ist noch immer ungebrochen. Gerade zu dem Zeitpunkt, als Polizeikräfte ein entsetzliches Massengrab entdecken, formiert sich das Böse wieder und schart erneut Anhänger um sich, die alsbald von dem fanatischen Micah (Ryan Bollman) angeführt werden. Zeitgleich findet sich auch der Reporter John Garrett (Terence Knox) in Gatlin ein, der die damaligen Ereignisse genauer untersuchen soll und alsbald auf misstrauische und verängstigte Anwohner trifft. Begleitet wird John von seinem Sohn Danny (Paul Scherrer), zu dem er jedoch ein eher angespanntes Verhältnis hat, weshalb sich die Beiden nach der Ankunft in der Stadt schnell aus den Augen verlieren. Kurz darauf beginnt das Grauen von Neuem und zahlreiche Erwachsene fallen den diabolischen Kindern zum Opfer. Als dann auch Danny der unheilvollen Besessenheit verfällt, stellt sich John dem Kult mit der Hilfe eines weisen Indianers entgegen…
Kritik
Horrorfilme ziehen Sequels an wie das Exkrement die Fliegen. Eine Assoziation, wie sie treffender nicht sein könnte, bedenkt man, dass ein Großteil der Fortsetzungen namhafter Franchises dem Original weit unterlegen sind und mit dessen Ruhm nur noch einmal einen schnellen Dollar verdienen wollten. Ähnlich verhält es sich da auch mit der "Children of the Corn"-Reihe, hierzulande besserunterder nicht ganz korrekten Übersetzung "Kinder des Zorns" bekannt. Nachdem der Erstling, dem eine Kurzgeschichte von Stephen King zu Grunde lag, im Jahr 1984 überaus passabel von Regisseur Fritz Kiersch verfilmt wurde, sollte es noch achtJahredauern, bis sich findige Produzenten eine Fortsetzung aus den geldgeilen Fingern saugten und ein insgesamt doch eher enttäuschendes Resultat auf die Fangemeinde losließen. Dies war jedoch nur der Anfang eines sich bis dato immer weiter steigernden Sequel-Wahns, der dafür sorgte, dass "Kinder des Zorns" heute 7 Teile umfasst und bei den Fans längst nicht mehr den guten Ruf von einstmals besitzt. 1992 war man sich dieser Tatsache natürlich noch nicht bewusst und so war manch einer sicherlich noch guter Dinge, was das Sequel von Regisseur David Price betraf. Natürlich war davon auszugehen, dass "Kinder des Zorns 2" den ungeschriebenen Regeln des Horror-Genres folgen und in Sachen Story mehr eine Neuerzählung des ersten Teils, als eine logische Fortführung bieten würde, doch was der Streifen den Fans im Endeffekt auftischt, ist selbst für Horror-Konventionen überaus unoriginell geraten. Eine an den ersten Teil anknüpfende Fortführung derGeschichtewird zwar insofern angedeutet, als dass zu Beginn des Films die Leichen der Eltern aus dem Originalfilm gefunden werden, doch seltsamerweise wirkt sich das nur äußerst marginal auf die restliche Handlung aus. Statt in psychiatrische Behandlung kommen die offensichtlich noch immer geistig umnebelten Kids einfach zu Adoptivfamilien, was den Pfad für das vorgegebene Massaker zwar deutlich ebnet, dem Anspruch aber nicht gerade dienlich ist. So verkommt die Story alsbald zur reinen Farce, die das Schema des Erstlings erneut wiedergibt, dabei aber keine neuen Ideen bieten kann. Der Unterschied zwischen "Kinder des Zorns" und seiner Fortsetzung ist dabei allerdings der kleine aber feine Unterschied, dass die Macher des ersten Teils zumindest noch wussten, wie sie eine unheilvolle und bedrohliche Atmosphäre in den Kasten bringen konnten. Gespannt folgte der Zuschauer damals einem jungen Pärchen, das zufällig in Gatlin landete und sich immer wieder den Angriffen besessener Kinder erwehren musste, während es den schrecklichen Geheimnissen hinter deren Taten immer näher kam. In "Kinder des Zorns 2" fehlt eine derartig spannende Handlung komplett, stattdessen wird der Zuschauer mitten in einen Vater-Sohn-Konflikt geworfen, der zwar nur als Aufhänger für die restliche Geschichte dient, dabei aber einen nicht unerheblichen Platz einnimmt. Unglücklicherweise sind die Charaktere ebenso belanglos wie unsympathisch geraten, so dass der Film schnell zum bloßen Marathon der Gore- und Splatterszenen wird. Diese haben gegenüber dem Vorgänger noch einmal zugenommen und präsentieren dem Fan von blutigerUnterhaltungso manche Gründe, dem Film trotz all seiner Defizite noch eine Chance zu geben. Die Morde sind allesamt einfallsreich und beschränken sich nicht auf die üblichen Standards. So wird eine alte Dame beispielsweise unter ihrem beweglichen Haus zerquetscht, während eine andere in ihrem Rollstuhl auf der Hauptstraße stehen bleibt, von einem LKW erfasst wird und im hohen Bogen durch das Fenster einer Bingo-Lotterie befördert wird. Von der direkten Ernsthaftigkeit des Erstlings ist hier nicht mehr ganz so viel übrig, der Trash-Fan wird aber seine Freude an derartigen Ideen haben. Leider sind die kreativen Ablebesequenzen die einzige Stärke dieses ansonsten sehr belanglosen und vor sich hinplätschernden Films. Nicht ganz spannungsarm, dafür aber jederzeit vorhersehbar gehen die Ereignisse vonstatten, die man noch aus Teil 1 bestens in Erinnerung hat und die der Materie keine neuen Ansätze verleihen können. Auch die Kinder wirken hier nicht mehr so bedrohlich wie einstmals, da sie nicht nur zahlenmäßig abgenommen haben, sondern auch keinen derart verrückten Anführer wie Isaac mehr bieten können. Inszenatorisch befindet sich das Ganze derweil auf annehmbaren Niveau. Die Atmosphäre atmet den Geist der 80er, was das Werk aber auch für Sympathisanten der Werke jener Zeit nicht erträglicher macht. Zu wendungsarm, zu einfallslos windet sich das Geschehen voran, dagegen kann auch ein recht solider Cast nichts ausrichten.
"Kinder des Zorns 2" bleibt leider in allen Belangen hinter dem überdurchschnittlichen, ersten Teil zurück und bietet nur noch einen faden Aufguss dessen, was dem Zuschauer schon einige Jahre zuvor aufgetischt wurde. Hätte der Blutgehalt nicht zugenommen und würde für so manch komisch-brutalen Moment sorgen, wäre dieser Film die endgültige Lösung bei Einschlafproblemen, so haben die Gorehounds aber zumindest noch einige Szenen, zu denen sie bei Langeweile spulen können. "Kinder des Zorns 2" mag nicht ganz so grottig wie so manch späterer Teil sein, der in den Folgejahren noch das Licht der Welt erblickte, doch am Original kann er sich letztlich nicht messen.
Ähnlicher Film:
- Kinder des Zorns 1-7
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