Informationen
Originaltitel | The Texas Chainsaw Massacre |
---|---|
Länge | 80 Minuten |
Drehjahr | 1974 |
Drehland | USA |
Regie | Tobe Hooper |
Schauspieler |
|
Story
Ein harmonischer Ausflug wird zum Horrortrip: Sally und ihr an den Rollstuhl gefesselter Bruder Franklin wollen zusammen mit drei Freunden Jugenderlebnisse auffrischen und die abgelegene Farm ihrer toten Eltern besuchen.
Der unterwegs aufgelesene psychopathische Anhalter kann die gute Stimmung nur wenig trüben. Allerdings sorgt nach einer Wagenpanne dessen ebenso degenerierter Anhang bei den Feriengästen für einen vorzeitigen Urlaubsabbruch aufgrund plötzlichen Ablebens per Kettensäge…
Angesichts der nun auf sie wartenden Grausamkeiten wird Sally als einziger Überlebender bewusst, dass am leben zu sein nicht unbedingt ein Vorteil sein muss…
Kritik
Nur ein (in letzter Zeit viel zu oft missbrauchter) Begriff kann diesen Film beschreiben: MEISTERWERK!!!
Texas Chainsaw Massacre kann, nein MUSS in einem Atemzug mit Größen des Psychothrillers wie PSYCHO (Hitchcock, USA 1960) oder DAS SCHWEIGEN DER LÄMMER (Demme, USA, 1991) genannt werden, nicht nur aufgrund ihrer gemeinsamen authentischen Grundlage (Ed Gein, siehe Serien-Killer Ecke auf dieser Seite), sondern vor allem seiner Umsetzung wegen.
Hier stimmt einfach alles: Atmosphäre pur, die nicht zuletzt durch die grandiose Zeichnung der Mitglieder der "Chainsaw-Family" entsteht, derart intensiv, dass schon ihr bloßes Auftauchen für Unbehagen sorgt. Zudem trüben hier weder dümmliche Dialoge noch hanebüchene Drehbucheinfälle den Genuss des Filmes, wie es bei einigen 80er Jahre Horrormovies ja des öfteren der Fall ist.
Selten hat ein Film über die gesamte Länge hin ein derart beklemmendes Gefühl in der Magengegend verursacht. Von Anfang an wird dem Betrachter, nicht zuletzt durch die (aufgrund der fast 30 Jahre alten, davon ca. 20 Jahre im Untergrund fristenden Master(?)-tapes) relativ schlechte, fast amateurhaft wirkende Bildqualität eineArt dokumentarisch authentischesSzenario vermittelt. Wer sich aufgrund des reißerischen Titels allerdings eine Splatter- Orgie à la Tanz der Teufel versprochen hat, wird eventuell leicht enttäuscht werden.
Ach übrigens: Die "Horror- Experten" Ronald M. Hahn und Volker Jansen bezeichnen diesen Klassiker in ihrem "Lexikon des Horror- Films" (Bastei Lübbe, Bergisch -Gladbach 1989) als "ekelhaften Kotzbrocken" und "perfide Schlächterorgie", wobei sie wahrscheinlich, ähnlich wie die deutsche Sittenpolizei für die Aussprache des hiesigen Verbotes, darauf verzichtet haben, sich den Film überhaupt zu Gemüte zu führen. Warum auch: Der Titel "Kettensägenmassaker" bzw. "Blutgericht in Texas" läßt ja genug Spielraum für Assoziationen jeglicher Art ("Das ist ja nur logisch, dass der Film mit Blut und Gedärm nur so um sich wirft…". Die vergoldete Narrenkappe für die "Fachleute" Hahn und Jansen (vielleicht hätten sie ihr Buch lieber "Lexikon der 20er bis 60er jahre Gruselfilme" nennen sollen, anstatt moderne Klassiker zu brandmarken.) gibts allerdings für diese Aussage: "Bei Hooper muß man ständig damit rechnen, dass ein irrsinniger Schlitzer ins Bild stürzt, der seine greulichen Untaten blitzschnell und blutig durchführt. Da gibt es kein verhaltenes Frösteln mehr – hier reagiert (sic!) nur noch das blanke Entsetzen, der Schock." – Tja Leute: Thema verfehlt. Setzen, Sechs!!! Ist es nicht gerade das, was einen modernen Horrorfilm ausmachen kann??? Aber Leute, die anerkannte Genre- Filme wie Tanz der Teufel, Freitag der 13., Zombie, TCM verreißen, sollten sich eh um einen Beamtenjob bei der BPS bemühen…
Fazit: Kult-Klassiker!!! Über Geschmack läßt sich nicht streiten?? Irrtum: Wer als Horrorfan TCM nicht kennt (und LIEBT!!), sollte sich lieber auf Soap-Operas spezialisieren!!!
Kommentare